Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der 2025 IIHF Eishockey Frauen-Weltmeisterschaft das Viertelfinalspiel verloren. Die DEB-Auswahl unterlag den hochfavorisierten US-Amerikanerinnen mit 0:3 (0:2, 0:1, 0:0) vor 2.958 Zuschauern in der Budvar Arena. Somit beendet die Mannschaft von Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod das Turnier auf dem achten Platz.
Die USA wurde von Beginn an ihrer Favoritenrolle gerecht, die DEB-Frauen stemmten sich aber dagegen. Gegen Abbey Murphy konnte Sandra Abstreiter in der 2. Minute noch stark mit dem Schoner reagieren, dann verwandelte Kelly Pannek einen Direktschuss aus kurzer Distanz zur Führung (6). Die US-Amerikanerinnen spielten weiter offensiv und setzten die deutsche Mannschaft früh unter Druck, Lacey Eden stellte in der 11. Minute per Handgelenkschuss auf 2:0. Danach vereitelte Abstreiter weitere gute Möglichkeiten. Zum Drittelende hin kam Deutschland im Angriff mal durch: Ein Schuss von Luisa Welcke ging knapp vorbei, kurze Zeit später hatte Emily Nix mit einem schönen Alleingang den Anschluss auf dem Schläger (19.).
Im zweiten Abschnitt hielt Deutschland läuferisch und physisch noch besser mit. Die USA kam nicht mehr so häufig in die gefährlichen Räume, auch wenn Top-Star Hilary Knight in der 22. Minute am langen Pfosten verpasste. Und die US-Spielführerin trat nach einer halben Stunde mit einem Alu-Treffer schon wieder in Aktion. Dann rückte erneut Abstreiter in den Mittelpunkt, die glänzend gegen die freistehende Cayla Barnes parierte (31.). Den DEB-Frauen gelang es aber mit viel Laufarbeit, das Duell weiter eng zu halten. So prüfte Kapitänin Daria Gleissner, die heute ihr 250. Länderspiel absolvierte, US-Torfrau Aerin Frankel von der blauen Linie. Umso ärgerlicher war es, dass Ronja Hark einen Pass von Alex Carpenter kurz vor der zweiten Sirene ins eigene Netz abfälschte (39.).
Das Schlussdrittel begann mit einer guten Schussmöglichkeit für Luisa Welcke (42.), Deutschland arbeitete zudem weiter sehr konzentriert in der Abwehr. Und nach vorne ergab sich mehr Platz auf dem Eis: Einen schnell vorgetragenen Angriff schloss Laura Kluge in der 47. Minute ab, Frankel war aber mit der Fanghand zur Stelle. Die DEB-Frauen störten die US-Amerikanerinnen jetzt früh in der neutralen Zone und wollten unbedingt den ersten Treffer. Und der lag in der 52. Minute mehr als nur in der Luft. Laura Kluge wurde in einem 3-auf-1-Konter der deutschen Mannschaft im letzten Moment noch am Abschluss gehindert. Das Team von Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod versuchte nochmal alles, leider ohne zählbaren Erfolg.
Beste DEB-Spielerin des Spiels wurde Emily Nix. Die drei besten Spielerinnen des DEB-Teams bei dieser Weltmeisterschaft wurden Sandra Abstreiter, Lilli Welcke und Katarina Jobst-Smith.
Stimmen zum Spiel
Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod: „Wir sind glücklich mit dem Turnier. Es ist wichtig für uns, gute Spiele zu zeigen und unsere Spielerinnen viel mitzugeben. Sie haben in der langen Saison sehr gute Schritte gemacht und Ziele erreicht. Deshalb bin ich bin sehr stolz auf das Team. Der Deutschland Cup Erfolg und die Olympia Qualifikation waren sicherlich die Highlights der Saison, aber auch das Ergebnis dieser Weltmeisterschaft freut uns. Am Ende ist es natürlich immer schwer, wie heute, zu verlieren. Der Druck war von Beginn an da – so wie wir es von der Top-Nation USA erwartet haben, aber wir sind damit gut umgegangen und haben ein tolles Spiel gezeigt. Darauf bauen wir auf und freuen uns schon, in der kommenden Saison die nächste Schritte mit der Mannschaft zu gehen.“
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Nach einem schwierigen Start gegen Schweden hat sich unser Team mit mannschaftlicher Geschlossenheit in das Turnier hineingearbeitet und letztlich unser wichtigstes Ziel mit der erneuten Viertelfinalteilnahme erreicht. Am Ende hat es gegen einen der großen Titel-Favoriten nicht gereicht, dennoch haben wir ein ordentliches Spiel gemacht und den USA einen guten Kampf geliefert. Daher bedanken wir uns bei allen Nationalspielerinnen und beim Team-Staff von Bundestrainer Jeff MacLeod für ihren vorbildlichen Einsatz in den vergangenen Wochen und gratulieren gleichzeitig auch herzlich unser Kapitänin Daria Gleißner für 250 Länderspiele im DEB-Trikot. Das diesjährige WM-Turnier hat gezeigt, dass sich das internationale Frauen-Eishockey stetig weiterentwickelt und viele Nationen ihre Bemühungen verstärken, zu den Top-Teams aufzuschließen. Insofern ist das für uns Ansporn und Antrieb, das WM-Turnier in den nächsten Tagen zu analysieren und weiter intensiv an uns und der Entwicklung des Frauen-Eishockeys in Deutschland zu arbeiten.“
Kapitänin Daria Gleißner: „Die Entwicklung im deutschen Frauen-Eishockey geht stetig voran, das konnten wir mit unserer heutigen Mannschaftsleistung wieder beweisen. Die Arbeit der letzten Jahre hat sich gelohnt! Jede Spielerin hat heute hart gekämpft und alles gegeben. Natürlich hatte die WM ihre Höhen und Tiefen, wir sind nicht ideal ins Turnier gestartet. Aber durch unseren Mannschaftszusammenhalt und den gemeinsamen Einsatz sind wir zum dritten Mal in Folge ins Viertelfinale einzogen. Darauf können wir stolz sein!“
Goalie Sandra Abstreiter: „Ein 0:3 gegen die USA war vor vielen Jahren noch gar nicht vorstellbar. Über einige Phasen haben wir heute sogar Spielzüge im Angriffsdrittel gehabt. Wir haben es den Amerikanerinnen heute schwer gemacht. Es gab einige Situationen, in denen sie ein Icing nehmen mussten. Natürlich gab es heute wieder vielen Schüsse auf mein Tor, aber ich weiß, dass die Mannschaft auf mich setzt und ich hoffe, ich konnte das auch zurückgeben. Wir freuen uns über das Turnierergebnis, auch wenn wir wieder nah dran waren, noch weiter zu kommen.“
Der Spielplan der DEB-Auswahl:
09.04.2025 | 11:00 | Schweden – Deutschland 5:2 (0:1, 1:1, 1:3)
12.04.2025 | 15:00 | Norwegen – Deutschland 2:5 (1:2, 1:2, 0:1)
14.04.2025 | 11:00 | Deutschland – Ungarn 4:1 (0:0, 1:1, 3:0)
15.04.2025 | 15:00 | Deutschland – Japan 0:1 (0:0, 0:1, 0:0)
17.04.2025 | 13:30 | USA – Deutschland 3:0 (2:0, 1:0, 0:0)