Die Männer-Nationalmannschaft hat im zweiten Spiel der 2024 IIHF Weltmeisterschaft in Tschechien eine Niederlage hinnehmen müssen. In der ausverkauften Ostrava Arena (9.400 Zuschauer) unterlag die Mannschaft von Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis mit 1:6 gegen die USA. Die mit NHL-Stars gespickte Mannschaft der US-Amerikaner setzte sich in einer intensiven Partie bereits nach 20 Minuten ab und konnte einen ungefährdeten Sieg einfahren. Das DEB-Team war lange auf Augenhöhe, konnte aber im letzten Drittel wenig offensive Akzente setzen. Bester Spieler des DEB-Teams wurde Yasin Ehliz.
Es dauerte einen Moment, bis das DEB-Team ins Spiel fand, das die US-Amerikaner zunächst an sich nahmen und Mathias Niederberger im deutschen Tor prüften. Nach dem ersten Powerbreak überwand Wojciech Stachowiak den NHL-Goalie Alex Lyon im Tor der Amerikaner, traf aber nur den Pfosten (7. Spielminute). In Überzahl hatte Maxi Kastner in der zehnten Minute die größte deutsche Gelegenheit, als er dem Querpass von JJ Peterka in den Torraum der Amerikaner nicht nötigen Richtungswechsel geben konnte. Dafür spielten die USA kompromissloser: Michel Kesselring feuerte von der blauen Linie auf das deutsche Tor, US-Captain Brady Tkachuk tippte den Schuss ins Tor zum 1:0 und ließ Niederberger so keine Chance auf einen weiteren Save (13). Die US-Boys kamen in der Folge dem zweiten Tor näher als die DEB-Männer dem Ausgleich. In der 18. Minute stellte Michael Kesselring dann selbst auf 2:0, nachdem die Amerikaner dank eines schnellen Breaks ein 2-auf-1-Konter einleiten konnten.
Das Mitteldrittel blieb lange ohne Tore, obwohl beide Teams immer wieder knapp dran waren. Vor allem die Amerikaner brachten im Spielverlauf weiter viel Druck auf das DEB-Tor, das die DEB-Mannschaft mit gemeinsamen Kräften verteidigten. Ein Lattenschuss von Jonas Müller brachte fast den 2:1-Anschlusstreffer für Team Deutschland (24.). Bei dieser Aktion verletzte sich US-Goalie Alex Lyon. Für ihn kam der 19-jährige Trey Augustine ins Spiel. Nach 33 Minuten stürmte JJ Peterka alleine auf Augustine, wurde doch in letzter Sekunde vom US-Verteidiger am Schuss gehindert. Nur kurz darauf musste Colin Ugbekile nach einem Beinstellen auf die Strafbank. Das US-Powerplay brauchte nur 23 Sekunden für den dritten Treffer durch Johnny Gaudreau, der am langen Pfosten frei einschießen konnte (33.). Anderthalb Minuten später arbeitete das DEB-Team die Scheibe über die Linie: Yasin Ehliz wurde der Treffer zugeschrieben, bei dem der Puck nur wenige Zentimeter über die Linie zum 3:1 rutschte (35.). Drei Sekunden vor der zweiten Pause erzielte Luke Hughes nach einem Zuspiel von Cole Caufield den 4:1-Pausenstand (40.).
Im Schlussdrittel nahmen die Amerikaner das deutsche Tor weiter unter Beschuss. Bereits nach zehn Minuten war die Anzahl der US-Schussversuche zweistellig, während das DEB-Team gerade auf drei Versuche kam und so kaum noch Zugriff auf das Spiel hatte. Doch erst in der 51. Minute fiel das nächste Tor: Trevor Zegras traf in Überzahl zum 5:1. Zwei Minuten später erhöhte Michael Eyssimont auf den 6:1-Endstand, als der Puck nach einem Schuss von Luke Kunin frei vor dem Tor liegen blieb und Eyssimont nur noch ins Tor schieben musste.
Am Montag steht für die DEB-Auswahl das nächste WM-Spiel an. Gegner ist Schweden, Spielbeginn ist 20:20 Uhr.
Bundestrainer Harold Kreis: „Es lag heute nicht an einem Mangel an Willen, sondern die Amerikaner haben das sehr gut gemacht. UnsereMannschaft ist besser, als sie sich heute Abend präsentiert hat und das wissen wir auch. Wir haben es uns heute selbst ein bisschen schwer gemacht, indem wir teilweise viel Energie aufgewendet haben im Forechecking, das uns dann nicht gelungen ist. Das Spiel heute hat uns viele Erkenntnisse gebracht, die wir dann am Montag in der Partie gegen Schweden umsetzen wollen.“
Stürmer Parker Tuomie: „Die Amerikaner waren sehr schnell und haben ihre Chancen effizient genutzt. Hätten wir im ersten Drittel ein Tor erzielt, wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. Wir haben zu Beginn des Spiels noch gut dagegengehalten, aber dann haben die Amerikaner ihr Tempo noch einmal erhöht. Wir müssen das Spiel jetzt schnell abhaken und nach vorne schauen. Wir werden noch einmal ein gutes Training absolvieren und dann geht es am Montag gegen Schweden.“
Verteidiger Kai Wissmann: „Wir haben schon damit gerechnet, dass man gegen eine Mannschaft wie die USA, auch ein bisschen mehr Zeit in der defensiven Zone verbringt. Wir hatten ein ganz gutes erstes Drittel und hatten auch ein paar gute Chancen. Bis zum Ende des zweiten Abschnitts haben wir ein ganz solides Spiel gemacht, im letzten Drittel waren die Amerikaner dann dominierend und haben es mit ihrer Erfahrung gut zu Ende gespielt. So ein Spiel wie heute bringt für uns auf jeden Fall einen guten Lerneffekt.“