Die Weiterentwicklung und Zukunftsausrichtung des großen Verbandskonzepts POWERPLAY 26 ist aktuell im Gange, doch nicht zuletzt das WM-Abschneiden der Nationalmannschaft hat dokumentiert, wie klar ersichtlich die Fortschritte seit der Einführung im Jahr 2015 inzwischen sind. Stand die Nationalmannschaft zum Zeitpunkt des Beginns der Neustrukturierung auf dem 13. Rang der Weltrangliste und hatte erstmals überhaupt Olympia aus der Zuschauerperspektive erlebt, ist sie aktuell nach der Halbfinal-Teilnahme bei der WM 2021 in Riga auf dem fünften Platz im IIHF-Ranking klassiert. Eine Momentaufnahme zwar, aber doch eine äußerst bemerkenswerte.
Nicht nur das Aushängeschild des Deutschen Eishockey-Bundes ist auf einem guten Weg, sondern auch alle anderen DEB-Nationalmannschaften. Durchweg spielen die DEB-Teams derzeit in der jeweiligen Top-Division, sowohl die Frauen-Nationalmannschaft als auch die U20 und U18 der Männer sowie die U18-Frauen. Zu weiteren Professionalisierung im Frauen-Eishockey trägt bei, dass aktuell 16 Spielerinnen der Bundeswehr-Sportfördergruppe angehören. Dazu kommt, dass die Aussicht besteht, erstmals seit 2006 das Männer- und das Frauen-Nationalteam gemeinsam zu den Olympischen Spielen zu bringen, für das Team von Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler steht das Qualifikationsturnier im November in Füssen an.
Als POWERPLAY 26 startete, sah auch diese Situation ganz anders aus. Die U20 war eine Art Fahrstuhlmannschaft zwischen Top-Division und Division I, die Frauen-Nationalmannschaft 2015 zwischenzeitlich aus der Top-Division abgestiegen und auch die U18-Frauen nicht erstklassig. Die U18-Männer mussten 2015 ebenfalls den Abstieg hinnehmen und benötigten bis 2019, ehe die Rückkehr in die Top-Division gelang. All das führte zu einem geringen Interesse an den Eishockey-Nationalmannschaften, doch das ist Vergangenheit.
Ähnlich wie der sportliche Bereich hat sich auch die wirtschaftliche Situation positiv entwickelt. Es ist sieben Jahre her, da war der DEB dringend konsoliderungsbedürftig, mittlerweile steht der Verband wieder auf einem absolut soliden Fundament. Auch wenn die Corona-Pandemie hier ebenfalls ihre Spuren hinterlassen wird, macht sich das gute Wirtschaften der letzten Jahre bezahlt. 2019 und 2020 war ein positives Ergebnis in der Bilanz festzustellen. Die These, dass der DEB erfolgreich gewachsen ist, lässt sich auch hier mit Argumenten unterlegen. Vor der Einführung von POWERPLAY 26 war die Prognose düster: Ohne einschneidende Veränderungen in der Mitglieder-, Sport- und Förderungsstruktur sowie der Generierung neuer Einnahmen ist der Dachverband sportlich und wirtschaftlich nicht überlebensfähig, hieß es damals.
Gegriffen hat zudem die Nachwuchsoffensive. Mittlerweile hat sich der Anteil an U23-Spielern an vielen Standorten deutlich verbessert, es sind mehr Spieler konkurrenzfähig auf hohem Niveau. Ausdruck dessen war auch der NHL-Draft der letzten Jahre mit mehreren deutschen Spielern in den ersten beiden Runden. Generell hat sich die Zahl der deutschen Spieler in Nordamerika deutlich nach oben entwickelt und auch der Stellenwert ist ein anderer.
Als maßgeblich ist nicht zuletzt ebenso das durchgängige Ausbildungskonzept zu bezeichnen, das parallel zur spürbar positiven Entwicklung des Fünf-Sterne-Programms, einen weiteren wichtigen Teilaspekt darstellt. Die Rahmentrainingskonzeption hat zukunftsorientierte Maßstäbe im Bereich der Trainingssteuerung gesetzt und unterstützt die langfristige und entwicklungsgemäße Leistungssteigerung in jedem Altersbereich. Am Sterneprogramm sind inzwischen knapp 60 Clubs beteiligt, die Zahl der Vereine mit hoher Bewertung ist stetig gestiegen und auch die Prämienanreize unter anderem über den “Reindl-Pool” haben sich als lohnenswert erwiesen und zahlreichen Clubs erheblichen finanziellen Benefit gebracht.
Auch in puncto Vermarktung ist viel geschehen, die Einnahmen wurden erheblich gesteigert und neue, renommierte Partner für langfristige Kooperationen hinzugewonnen. Das Bild runden das gestiegene Ansehen des DEB in der Sportwelt sowie die Aussicht auf eine WM-Bewerbung für die Jahre 2027/2028 ab. Für weitere Fortschritte und das Erreichen der langfristigen Ziele von POWERPLAY 26 – nämlich regelmäßiger Medaillenkandidat zu sein – bleibt es zentral, dass den Perspektiven für deutsche Spieler auf allen Ebenen die Priorität gehört.