DFEL-Rekordmeister ESC Planegg und die Eisbären Juniors Berlin kämpfen um den ersten Meistertitel im deutschen Eishockey seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Die beiden Teams setzten sich am ersten Tag des Final-Four-Turniers der Frauen-Bundesliga (DFEL) in ihren jeweiligen Halbfinals durch und treffen am Sonntag ab 15 Uhr in Füssen im Endspiel aufeinander. Das Duell um Platz drei bestreiten ab 11 Uhr der Hauptrundenerste ERC Ingolstadt und die ECDC Memmingen Indians. Beide Spiele werden live und kostenlos bei www.thefan.fm/live zu sehen sein.
Die Eisbärinnen düpierten im ersten Samstagsspiel überraschend den klaren Favoriten aus Ingolstadt mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0). Für das Team aus der Hauptstadt erzielte die Amerikanerin Theresa Knutson (22., 51.) beide Treffer, für die beste Mannschaft der DFEL-Hauptrunde war Nationalspielerin Tanja Eisenschmid (31.) erfolgreich. Im Anschluss siegte der Hauptrundenzweite Planegg gegen Memmingen mit 3:2 (0:0, 1:1, 2:1). Für Planegg traf zunächst Nationalspielerin Julia Zorn (25.), bevor Janina Fuchs (35.) und Justine Reyes (36.) die letztlich entscheidenden Tore gelangen. Die Treffer für Memmingen gingen auf das Konto von Savannah Rennie (28.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich und Lena Schurr (45.).
Mit dem Final-Four-Turnier endet eine Saison, die trotz der coronabedingten Einschränkungen nahezu reibungslos verlief. Es waren nur sehr wenige Spielverlegungen zu verzeichnen. Nach dem Saisonende der Frauen-Bundesliga blicken die deutschen Nationalspielerinnen in Richtung WM in Kanada (6. bis 16. Mai), ab 22. März startet die erste Phase der Vorbereitung für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes e.V.
DEB-Präsident Franz Reindl: „Die Frauen-Bundesliga hat sich weiter verbessert, dadurch ist das Spiel wesentlich attraktiver und besser. Das hat den Sport nach vorne gebracht. Unser Fazit fällt schon jetzt positiv aus für die Saison, alle Beteiligten haben sich unheimlich viel Mühe gegeben. Wir sind begeistert, wie diszipliniert ans Werk gegangen wurde.“
Tanja Eisenschmid (Kapitänin ERC Ingolstadt): „Es war nicht unser Tag. Wir haben nicht unser Spiel gemacht, haben die schwierigen Pässe gesucht, anstatt der einfachen. Eine Zeit lang ging es ganz gut nach dem Ausgleich, aber dann waren wir vor dem Gegentor einfach zu lange auf dem Eis.“
Anna-Maria Nickisch (Kapitänin Eisbären Juniors Berlin): „Ich muss sagen, ich bin noch sprachlos. Es hat niemand damit gerechnet, wir waren der komplette Underdog. Wir hatten nichts zu verlieren und waren von Anfang an bereit. Es war der perfekte Zeitpunkt, um Ingolstadt zu schlagen und wir haben es geschafft. Ich bin einfach überglücklich, alle haben einen tollen Job gemacht. Wir haben alles gegeben und uns in jeden Schuss geworfen.“
Monika Pink (Kapitänin ESC Planegg): „Es war ein aufregendes und spannendes Spiel. Wir haben es genauso erwartet, dass beide Mannschaften um jedes Tor, um jeden Zentimeter fighten müssen. Das glückliche Ende war auf unserer Seite. Wir freuen uns sehr auf das Finale, es wird ein Spiel, das man nicht vorhersehen kann. Berlin hat ein paar neue Spielerinnen dabei, es wird auf jeden Fall wieder spannend.“
Daria Gleißner (Kapitänin ECDC Memmingen Indians): „Es war ein sehr gutes, sehr schnelles und sehr physisches Spiel. Es war ein richtiger Kampf, wir wollten es alle unbedingt, aber es hat nicht gereicht. Wir hatten gerade im ersten Drittel viele Schüsse. Wir wollten Erster werden, schade, so ist der Sport, das kann man nicht ändern.“
Alle Fotos: Dominic Pencz