Fünf Fragen an Bundestrainer Toni Söderholm

Vom 14. bis 16. Januar 2019 hat sich das Top Team Peking – eine Perspektivmannschaft, die mit Hinblick auf die Olympischen Spiele 2022 jungen deutschen Spielern, Spielpraxis und Wettkampferfahrung im internationalen Eishockey bringen wird – erstmals im Rahmen einer Trainingsmaßnahme in Dingolfing getroffen. Für Toni Söderholm war es die Premiere in seiner neuen Funktion als Bundestrainer. Wir haben im Anschluss mit dem sympathischen Finnen über die Maßnahme selbst und über zukünftige Ziele gesprochen.

 

Turbulente Wochen liegen hinter dir, Toni. Erst die U20-Weltmeisterschaft, dann die neue Position als Bundestrainer. Knapp 3,5 Wochen später startete bereits hier in Dingolfing deine erste Maßnahme als Bundestrainer. Wie hast du die Zeit bis zum U24/U25-Camp verbracht?

Toni Söderholm: Ich habe mir in der Zwischenzeit erst einmal einen Gesamtüberblick verschafft und mich mit zahlreichen sportlichen Leitern ausgetauscht. Wir müssen eine Zusammenarbeit schaffen, in der der Spieler von beiden Seiten Coaching kriegt. Mir war es wichtig, unsere aktuelle Lage und insbesondere die Stärken der Mannschaft zu erkennen.

Im Rahmen dessen standen auch die Vorbereitungen für die erste Maßnahme an. Wie hast du die vergangenen Tage in Dingolfing erlebt?

Wir hatten hier in Dingolfing tolle Bedingungen – sowohl auf als auch neben dem Eis. Es war wichtig, die Jungs auf dem Eis zu sehen. Gerade jetzt weiß man, worauf man sich in den vergangenen Wochen vorbereitet hat. Die Jungs sind mit einem Lächeln im Gesicht gekommen. Sie waren voller Energie, haben toll trainiert und viele Dinge auf dem Eis umgesetzt, die wir zuvor besprochen hatten. Dennoch gibt es natürlich noch viel zu erledigen.

Wie sahen die drei Maßnahmentage im Detail aus?

Wir standen insgesamt vier Mal auf dem Eis und haben dort gemeinsam trainiert. Vor jedem Trainingstag gab es Team-Meetings zum System und zu den Zukunftsaussichten sowie auch kurze individuelle Gespräche mit einigen Spielern. Weiterhin hat Karl Schwarzenbrunner (DEB-Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung) mit den Jungs tägliche Athletiktrainings durchgeführt.

Wie schätzt du die Wichtigkeit des Top Team Peking als Perspektivmannschaft für die Olympischen Spiele 2022 ein?

Diese Mannschaft hat eine unglaublich große Bedeutung. Für die Jungs ist es die Chance, sich bereits frühzeitig für die Nationalmannschaft zu beweisen und zu zeigen. Egal wann es dann soweit ist, die Jungs werden vorbereitet sein, weil sie uns als Trainerteam bereits im Rahmen der Maßnahmen mit dem Top Team Peking kennengelernt und gemeinsam mit uns auf dem Eis zusammengearbeitet haben. Weiterhin lernen sich im Rahmen dieser Camps auch die Spieler untereinander kennen, was bei späteren Turnieren mit der Nationalmannschaft natürlich ebenfalls ein bedeutender Vorteil ist.

Wie sehen nun deine Planungen für die kommenden Wochen aus?

Nun steht erst einmal eine umfassende Videoanalyse vom Camp an. Hier gilt es erste Erkenntnisse zu gewinnen und eben schon für die Länderspiele im Februar gegen die Schweiz zu nutzen. Ich freue mich auf die Spiele in Memmingen und Bietigheim. Anschließend werde ich mit mehr und mehr Spielern in Kontakt treten. Im März folgt dann eine Reise nach Übersee, um unsere NHL-Spieler vor Ort zu besuchen und mit ihnen zu sprechen.