Ausgerechnet beim 0:3 gegen das Starensemble aus den USA zeigte die deutsche Auswahl ihre beste Turnierleistung / Pietta im 100er Club
Wenn man kein Tor schießt, kann man nicht gewinnen. Diese Weisheit ist nicht neu, traf aber ganz aktuell gestern beim 0:3 der deutschen Nationalmannschaft gegen das Team USA zu. Eine zweite Weisheit griff am Montag ebenfalls: Wenn man kein Glück hat, kommt meistens auch noch Pech hinzu. Dies kann in der Nachbetrachtung durchaus so stehen bleiben.
Dass man sich für Niederlagen nichts kaufen kann, weiß jeder bei der deutschen Auswahl. Unter dem Strich stehen drei Niederlagen nach drei Spielen. Immerhin konnte das Team von Bundestrainer Marco Sturm jeweils einen Punkt gegen Dänemark und Norwegen retten. Inwiefern die noch in der Endabrechnung wichtig sein können, wird sich in naher Zukunft entscheiden. Erst geht es für die Nationalmannschaft gegen Südkorea, dann Lettland und zum Abschluss gegen die Favoriten aus Finnland und Kanada.
Gegen die Amerikaner zeigte das deutsche Team über 60 Minuten eine starke Leistung, gestützt auf einen Niklas Treutle in Überform. Der bekam auch vom Bundestrainer direkt eine Spielgarantie für morgen gegen die Asiaten. “Niklas ist zurecht MVP geworden. Auf der Keeperposition werde ich erstmal nichts ändern.” Treutle selber freute sich über das Lob von Fans und Medien, betonte aber gleichzeitig auch, dass er lieber gewonnen hätte als zum Spieler des Spiels gewählt worden zu sein.
Was auffiel: Die Umstellung Sturms in den Sturmreihen zeigte Wirkung. Der Bundestrainer hatte seine Formationen in der Offensive durcheinandergewirbelt, sogar die Angriffslinie mit Leon Draisaitl, Yasin Ehliz und Matthias Plachta gesprengt. Dadurch konnten auch die Reihen zwei, drei und vier deutlich zulegen, die Stürmer agierten wesentlich druckvoller und präsentierten sich zweikampfstärker.
Draisaitl resümierte nach den ersten drei Partien: “Die Ergebnisse an sich sind ein wenig frustrierend. Wir hätten natürlich gern ein paar Punkte mehr geholt und gewonnen. Aber ich glaube, dass wir phasenweise ganz gutes Hockey gespielt haben. Besonders gegen die USA. Auf der anderen Seite gab es noch Luft nach oben. Wir werden weiter unseren Weg gehen und das Positive mitnehmen.”
Ein kleines Jubiläum gab es gestern dennoch zu feiern. Daniel Pietta absolvierte sein 100. Länderspiel für Deutschland. Gegen Südkorea wird Keeper Timo Pielmeier zum 50. Mal auf dem Spielbreichtsbogen stehen. Korbinian Holzer und Domink Kahun feiern das gleiche Jubiläum (50 Länderspiele) dann ein Spiel später gegen Lettland.