Italien – Lettland 1 : 2 (1 : 1; 0 : 0; 0 : 1)
Köln // Aufsteiger verpasst Punkte nur knapp
Die mit 6.332 Besuchern gefüllte Kölner Lanxxess-Arena, wurde eindeutig von den in rot und weiß gekleideten lettischen Fans beherrscht. Nicht nur farblich, sondern vor allem auch durch die lautstarke Unterstützung der Trommeln und ‚Latvia, Latvia‘-Rufe.
Lettland, das mit zwei Siegen in das Turnier gestartet war, ging als klarer Favorit in die Partie gegen die Südeuropäer. Umso größer war die Überraschung, als nach 3:38 die Italiener durch Marco Insam in Führung gingen. Er schloss einen schnellen Vorstoß der Azzurri mit einem Schuss in das rechte obere Eck ab. Es dauerte bis zur 13. Spielminute als Andris Dzerins die einzige Strafzeit des ersten Drittels zum Ausgleich nutzte. Mit diesem Spielstand gingen die Akteure in die Pause.
Der Mittelabschnitt endete torlos, wobei die Italiener, wie auch schon im ersten Drittel, mit 10:6 Schüssen die Oberhand hatten – jedoch keinen Vorteil daraus ziehen konnten.
Das letzte Drittel begann mit einer Strafzeit gegen Lettland, aber auch diese wurde nicht genutzt – einzig ein harmloser Schuss fand den Weg aufs Tor. Ganz im Gegensatz zu den lettischen Spielern, denn diese versuchten nun mit aller Macht das siegbringende Tor zu erzielen. Der 13. Torschuss des Drittels brachte 79 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung. Wiederum Dzerins zog ab und der Puck zappelte im Netz. Lettland hat nun auch das 3. Match gewonnen und liegt vor Russland an der Spitze der Gruppe A (9 Punkte).
Ronalds Kenins, Stürmer der Letten, sprach nach dem Spiel von einem doch verdienten Sieg: „Nein, ich denke wir haben den Sieg dann doch verdient gehabt. Wir wussten, dass die Italiener viel Wert auf die Defensive legen. Uns war klar, dass wir körperbetont spielen mussten, doch in den ersten 40 Minuten haben wir das nicht gut gemacht. Dann haben wir ein Tor mehr geschossen und das war der Sieg! Wir müssen jetzt dieses Spiel vergessen und uns auf die nächste Partie am Donnerstag vorbereiten.”
Tore: 1 : 0 (3:38) Insam; 1 : 1 (12:09) Dzerins {PP}; 1 : 2 (58:41) Dzerins
Torschüsse: 21 : 24 (8 : 5; 10 : 6; 3 : 13)
Strafen: 2 : 6
Zuschauer: 6332
Slowakei – Dänemark 3:4 (0:1; 0:2; 3-0; 0:0; 0:1)
Köln // Dänen verlieren einen Punkt
Die Dänen, Letzter der Tabelle (keine Punkte), mit drei in Nordamerika tätigen Spielern (Nikolaj Ehlers / Winnipeg Jets, Mikkel Aargaard / Stockton Heat – AHL, Patrick Russel / Bakersfield Condors – AHL) im Kader, trafen am heutigen Abend auf den Tabellensechsten, die Slowakei. Die Osteuropäer haben zum ersten Mal in ihrer Geschichte keinen NHL-Spieler im Aufgebot, dafür mit Julius und Libor Hudacek aber ein Brüderpaar.
Vor 4454 Zuschauern, beim mittlerweile 12. Spiel in der Kölner LANXESS arena, trafen somit zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. Im ersten Spielabschnitt plätscherte die Partie so vor sich hin, bis ein Powerplay die Dänen in Bedrängnis brachte. Kaum war die Strafe abgelaufen, nahmen die Slowaken eine Strafzeit und brachten so die Skandinavier in den Vorteil. Die Dänen waren effektiver, nahmen das von Julius Hudacek gehütete Tor unter Beschuss und erzielten von halbrechts den 1:0-Führungstreffer durch Nichlas Hardt, der eine Vorlage von Frederik Storm kompromisslos unter die Latte schoss.
Die Slowaken drängten auf den Ausgleich, doch spätestens bei Sebastian Dahm im Tor Dänemarks war Endstation. Das Spiel wurde von beiden Seiten offen und intensiv geführt. In der 25. Minute dann ein schneller Angriff der Dänen, Patrick Russell brauchte seinen Schläger nur noch in den Pass von Oliver Lauridsen halten und es hieß 2:0 für die in rot spielenden Dänen. Die Slowaken warfen alles nach vorne, doch der Schuss ging nach hinten los! 2,4 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels verwandelte Morten Poulsen einen Konter zur 3:0-Führung.
Das letzte Drittel begann mit dem erwarteten Aufbäumen der Osteuropäer, die nach 1:22 Minuten den Anschlusstreffer erzielten. Martin Gernat lies seine Farben nach dem 1:3 wieder hoffen. Die Aufholjagd war eingeläutet. 6:05 waren im Schlussabschnitt gespielt, da stand es nur noch 2:3. Mario Bliznak hatte den Puck aus zentraler Position ins untere rechte Eck geschossen. Die Uhr zeigte 51:53, als der Ausgleich fiel. Dänemark, geschwächt durch eine 2 + 2 Strafzeit, musste nach wenigen Sekunden den Treffer durch Michel Miklik hinnehmen. In der 55. Minute dann große Aufregung – Dänemark erzielte die erneute Führung in Unterzahl – aber nach zu Rate ziehen des Videobeweises wurde auf „No Goal!“ entschieden, da das Tor aus der Verankerung war, als der Puck die Linie überquerte. Der letzte Spielabschnitt war beendet und die fünfminütige Overtime stand an – 3 gegen 3. Aber auch diese brachte keine Entscheidung. Das Penaltyschießen musste über Sieg oder Niederlage entscheiden. Und der Capitän der Dänen verwandelte als Einziger der 14 Schützen zum Sieg der Nordeuropäer!
Tore: 0:1 (16:20) Hardt {PP}; 0:2 (24:46) Russell; 0:3 (39:57) Poulsen; 1:3 (41:22) Gernat; 2:3 (46:05) Bliznak {PP}; 3:3 (51:53} Miklik {PP}; 3:4 Green (PS)
Text: Ivo Jaschick