Deutschland und Frankreich sind einsatzbereit
Die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ist bereit Geschichte zu schreiben – die Gastgeber erinnern auch an einen großartigen Torwart der jüngsten Vergangenheit
Von Asterix und Obelix bis hin zu einer deutschen Eishockeylegende haben die Organisatoren der 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft ein beeindruckendes Team zusammengestellt, um die Veranstaltung in Köln und Paris im kommenden Jahr zu bewerben.
Die beliebten Comic-Helden sind die offiziellen Maskottchen der 2017 IIHF Eishockey-WM, deren leidenschaftlicher Kampfeswille gegen das scheinbar unbesiegbare römische Imperium nach Vorstellung der Organisatoren die auf dem Papier unterlegenen Mannschaften der Eishockeywelt ermutigen soll, die traditionelle Vormachtstellung großer Eishockeynationen zu überwinden.
Dadurch, dass die Maskottchen gallisches Flair besitzen, zollt das offizielle Turnierlogo einem der herausragenden deutschen Spieler Tribut, dem Torhüter Robert Müller.
Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB e.V.) und Präsident des 2017 IIHF WM Organisationskomitees, berichtete den Reportern in Moskau, dass die Wahl des Logos nicht einfach gewesen sei.
„Dies ist die Würdigung eines Spielers, der viel zu früh von uns gehen musste“, sagte er. „Wir haben uns mit unseren Kollegen aus Frankreich auf dieses Logo verständigt und es ermöglicht uns auf eine großartige Weise, sowohl eines Spielers zu gedenken als auch uns auf die Weltmeisterschaft zu freuen.“
Müller war dreimaliger Deutscher Meister, der aber bemerkenswerterweise seinen dritten Titel mit den Adler Mannheim in der Saison 2006/07 gewann, nachdem im November 2006 ein bösartiger Gehirntumor bei ihm festgestellt worden war. Trotz eines kräfteraubenden Behandlungsverlaufs war er rechtzeitig fit, um im Februar 2007 das Allstar-Game zu bestreiten und erlangte überdies seinen Platz im Nationalteam beim Skoda-Cup 2008 zurück. Unglücklicherweise breitete sich seine Krankheit weiter aus, sodass er gezwungen war, seine Karriere im Januar 2009 zu beenden. Er starb im Mai 2009.
Die Bereitschaft der Franzosen, eins der Schlüsselbilder der Weltmeisterschaft einem deutschen Torwart zu widmen, ist bezeichnend für die enge Kooperation zwischen den Gastgebern.
“Wir sind zwei Nationen, aber wir sind ein Gastgeber”, erklärte Henner Ziegfeld, Generalsekretär des Organisationskomitees. „Das wollen wir in unserem Slogan ‚Gemeinsam für 2017‘ verdeutlichen.“
Für Frankreich bedeutet der Event eine Chance, von der Erfahrung Deutschlands aus der Weltmeisterschaft im Jahr 2010 zu profitieren und seinen Teil beizutragen, die besten Eishockeynationen der Welt willkommen zu heißen.
„Ich möchte der IIHF danken, dass sie einem Land wie uns diese Möglichkeit gibt”, sagte Luc Tardif, Präsident des Französischen Eishockey-Verbandes (FFHG). „Es wäre etwas zu viel für uns, die 16 Teams alleine zu begrüßen, aber so können wir an der Erfahrung unseres Partners teilhaben.“
“Ich denke, dies bedeutet für ein Land wie Frankreich einen Schritt nach vorne.“
Das Turnier wird in der LANXESS arena in Köln sowie im kürzlich renovierten Palais Omnisports Bercy in Paris stattfinden. Die beiden Spielorte halten insgesamt 886 000 Tickets für die 64 Spiele bereit, ein Rekord für eine IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft. Mit Paris, wo die neu renovierte Arena Platz für 14 500 Fans bietet, stellen die Organisatoren die bislang größte Zweitspielstätte für eine Weltmeisterschaft zur Verfügung. Während der Besucherrekord von 741 690 Zuschauern bei der 2015 IIHF WM in Tschechien angegriffen werden könnte, erklären die Organisatoren, dass das Turnier bei dem Verkauf von 600 000 Tickets die Gewinnschwelle erreichen würde.
Tickets stehen bereits in Gestalt verfügbarer Pakete auf der offiziellen Turnierwebseite www.iihfworlds2017.com zum Verkauf. In der ersten Verkaufsphase sind Venue Packages für alle Spiele pro Arena erhältlich (34 in Köln mitsamt den Halbfinal- und Finalspielen, 30 in Paris). Dazu gibt es gesonderte Angebote für die beiden Gruppenphasen oder die Finalrunde. Der Durchschnittspreis pro Spiel kostet im Group Round Package nur 15 €.
Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys, offizieller Partner des Organisationskomitees, verkehrt innerhalb von 3:14 Stunden zwischen den beiden Städten, sodass Fans, Teilnehmer und Medien bequem zwischen den Spielorten hin- und herreisen können.
Das Turnier findet vom 5. bis 21. Mai 2017 statt. Die Gruppenphase sowie die Viertelfinals werden in beiden Städten ausgetragen, während die Finalrunde in Köln gespielt wird.