Draisaitls Doppelpack und Noebels-Tor reichen nicht beim 3:4 nach Verlängerung / Mittwoch Abreise nach St. Petersburg
Kein Glück bei der WM-Generalprobe: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat das letzte Spiel vor Beginn der 2016 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft (6. – 22. Mai) in St. Petersburg/Russland verloren. Gegen die Schweiz unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm am Dienstagabend vor 4.562 Zuschauern in Basel mit 3:4 (2:0, 1:2, 0:1, 0:1) nach Verlängerung. Der Unterschied: Während die Eidgenossen zwei ihrer drei Überzahlsituationen nutzen konnten, ging die Nationalmannschaft im Powerplay diesmal leer aus.
Die Gäste, die erstmals mit Christian Ehrhoff von den Chicago Blackhawks auflaufen konnten, starteten durchaus frech und bissig in die Partie. Gleich zu Beginn erarbeitete sich die Nationalmannschaft im Powerplay einige gute Möglichkeiten, doch die Schweizer hielten dagegen. Nicht so bei Leon Draisaitls ersten Tor während der Vorbereitung. Nach feinem Zuspiel über Patrick Reimer und Moritz Müller versenkte der Youngster das Spielgerät unter die Latte. Es sollte noch besser kommen: Marcel Noebels gelang das 2:0 aus deutscher Sicht. Zuvor war Reimer noch an der Latte gescheitert.
Der Auftakt für die deutsche Auswahl hätte im zweiten Abschnitt kaum besser beginnen können. Draisaitls zweites Tor bedeutete das 3:0. Per Abstauber war der Edmonton Oilers-Angreifer erfolgreich. Torsten Ankert hatte die Vorlage gegeben. Deutschland blieb auch in der Folge am Drücker. Schweiz Keeper Reto Berra verhinderte einen höheren Rückstand. Die Hausherren dankten es ihrem Torwart mit zwei Powerplay-Toren kurz vor Drittelende, so dass es nach 40 Minuten nur noch 3:2 aus Sicht der Gäste stand.
Im letzten Abschnitt gelang den Schweizern durch einen trockenen Flachschuss der 3:3-Ausgleich. Das Team von Marco Sturm bemühte sich fortan, wieder mehr System in ihr Spiel zu bekommen. Was zunächst auch klappte. Ehrhoff scheiterte ebenso knapp wie später Felix Schütz und Philip Gogulla. Es sollte jedoch kein weiteres Tor mehr fallen. Somit ging die Partie in die Verlängerung. Dort sorgte Dennis Hollenstein für die Entscheidung per Penaltyschuss.
Nach einer kurzen Nacht bricht das Team schon am frühen Mittwochmorgen von Zürich in Richtung St. Petersburg auf. Dann wird auch Verteidiger Korbinian Holzer zur Mannschaft stoßen.
Bundestrainer Marco Sturm: „Das war heute eine ärgerliche Niederlage, da wir eigentlich bis Ende des zweiten Drittels sehr gut gespielt haben. Leider haben wir den Gegner durch unnötige Strafzeiten wieder ins Spiel kommen lassen. Im letzten Drittel ging es hin und her. Für uns war das Ergebnis etwas enttäuschend, weil wir wirklich viele Dinge gut gemacht haben. Wir müssen einen Weg finden, dass wir über 60 Minuten unsere Leistung zeigen.“
Christian Ehrhoff (Chicago Blackhawks): „Wir haben gut angefangen und die Schweizer nicht so ins Spiel kommen lassen. Das hat schon ganz gut ausgesehen. Nachher kam der Gegner dann besser aus der Kabine und bei uns sah es so aus, als hätte so ein wenig die Kraft gefehlt. Ich selber habe natürlich noch Luft nach oben und mich dann den Reisestrapazen der letzten Tage auch etwas müde gefühlt. Jetzt haben wird aber noch ein wenig Zeit bis zum ersten Spiel gegen Frankreich. Bis dahin sollte alles soweit okay sein. Ich finde, wir haben eine gute Truppe beisammen. Ich freue mich sehr darauf, dass es endlich los geht.“
Patrick Reimer (Thomas Sabo Ice Tigers): „Unser Start war sehr gut, die Schweiz hatte wenig Zeit und Raum. Der Unterschied war heute einfach, dass sie das Powerplay nutzen konnten und wir nicht. Genau solche Dinge sind es, die international schnell bestraft werden. Daran müssen wir arbeiten.“
Deutschland: Pielmeier (Brückmann); Akdag, Ehrhoff; Mo. Müller, Ankert; Reul, Boyle; Braun – Noebels, M. Goc, Flaake; Rieder, Draisaitl, Reimer; Macek, Schütz, Gogulla; Kink, Hager, Seidenberg.
Tore: 0:1 Leon Draisaitl (11:21), 0:2 Marcel Noebels (17:48), 0:3 Leon Draisaitl (21:23), 1:3 Felicien DuBois (33:35/PP1), 2:3 Lino Martschini (39:18/PP1), 3:3 Lino Martschini (43:29), Dennis Hollenstein (63:31/PS)
Strafminuten: Schweiz 6 – Deutschland 8
Zuschauer: 4.562