Nationalmannschaft: Nach dem 2:7 gegen Tschechien / Akdag: „Dafür ist es Vorbereitung“
Am Ende war das Ergebnis zu hoch. Nach dem 2:7 gegen Tschechien zum Auftakt in der Vorbereitung auf die 2016 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft in St. Petersburg beeilte man sich im Lager der Nationalmannschaft, das nackte Resultat nicht über zu bewerten und den Fokus schnell wieder nach vorn zu richten. Schließlich trifft die deutsche Auswahl am morgigen Freitag erneut auf den gleichen Gegner.
Eine Analyse allerdings musste natürlich sein. Fazit von Bundestrainer Marco Sturm: „Die Partie war von unserer Seite 30 Minuten lang eng und gut. Was Kampf und Leidenschaft angeht, kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, allerdings hat es noch nicht für 60 Minuten gereicht.“ Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. In den ersten 30 Minuten hatte sein Team vieles richtig gemacht, den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lassen und selber sogar beste Chancen kreiert. Selbst den 0:1-Rückschlag konterte Felix Schütz mit dem zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:1 im zweiten Drittel.
Bereits zuvor hatten eben jener Schütz sowie Simon Danner und Brooks Macek innerhalb von 90 Sekunden drei Hochkaräter auf dem Schläger, die jedoch alle nicht genutzt werden konnten. Der große Unterschied zu den Tschechen, die sich die bietenden Chancen eiskalt nutzten und auf 3:1 davonziehen konnten. Nach Simon Danners 3:2 kam jedoch nicht mehr viel. Auch eine Frage der Kraft. Denn während die Tschechen in gleicher Formation seit zehn Tagen mitten im Training stehen, kommt die Nationalmannschaft gerade mal auf drei Einheiten.
„Die Niederlage geht in Ordnung, auch wenn sie zu hoch ausgefallen ist. Teilweise haben wir uns gute Möglichkeiten erarbeitet, leider diese aber nicht nutzen können. Auf der anderen Seite waren es heute zu viele Fehler, die uns so nicht passieren dürfen. Wir haben die Gegentore zu leicht hergeschenkt“, bilanzierte Kapitän Marcel Goc, der gemeinsam mit Christoph Ullmann und Mirko Höfflin eine Sturmreihe bildete. Goc: „Am Freitag müssen wir es besser machen.“
Verteidiger Sinan Akdag resümierte: „Ein paar Ansätze waren schon gut, aber leider sind uns zu viele Fehler passiert. Die müssen wir nun am Freitag, aber auch in den kommenden Spielen abstellen. Dafür ist es nun mal die Vorbereitung.“ Genau das merkte auch Mathias Niederberger, der bei seinem Länderspiel-Debüt sieben Gegentore eingeschenkt bekam. Sturm stellte sich hinter den Keeper, der an allen Treffern keine Schuld hatte: „Mathias hat uns lange im Spiel gehalten. Das war eine solide Leistung.“
Der DEL-Keeper der Jahres selber meinte: „Man hat schon gemerkt, dass bei uns noch nicht alles stimmte. Das ist aber auch normal, die meisten haben ja seit Wochen nicht mehr mit der Mannschaft auf dem Eis gestanden. Auch ich habe gemerkt, dass mit teilweise noch das Timing fehlte. Vielleicht hätte ich im Normalfall den einen oder anderen Schuss besser pariert.“
Der zweite Debütant, Marcel Brandt, zeigte ebenfalls eine durchaus ansprechende Leistung. Im Verbund mit Daniel Pietta und Jerome Flaake sorgte der Düsseldorfer für durchaus gefällige Offensiv-Aktionen. „Es war ein schnelles und hartes Spiel. Trotzdem: Allein unsere Reihe hätte drei, vier Tore machen müssen.“ Das schaffte dann jedoch der Gegner. Brandt: „Nachher waren sie zielstrebiger, das muss man sagen.“