2:7-Auftaktniederlage bei der Euro Hockey Challenge in Tschechien / Rückspiel am Freitag
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste zum Auftakt in die Vorbereitung für die 2016 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft in St. Petersburg (6. – 22. Mai) eine Niederlage hinnehmen. Im Rahmen der Euro Hockey Challenge unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm vor 3012 Zuschauern in der „Zlatopramen Arena“ in Usti nad Labem gegen Gastgeber Tschechien mi 2:7 (0:0, 1:3, 1:4).
Beim Nationalmannschafts-Debüt von Torhüter Mathias Niederberger und Stürmer Marcel Brandt (beide Düsseldorfer EG) setzte die deutsche Auswahl das von Bundestrainer Marco Sturm vorgegebene System zunächst hervorragend um. Die offensiv eingestellten Tschechen kamen nur selten zur Entfaltung. Zudem zeigte sich der DEL-Torwart des Jahres bestens in Form, als er sowohl gegen Lukas Radils Alleingang ebenso Sieger blieb wie bei Tomas Zohornas Gewaltschuss. Die besten Gelegenheiten auf deutscher Seite hatten Jerome Flaake sowie zwei Mal Brooks Macek und Felix Schütz. Ein Treffer sollte jedoch nicht gelingen.
Im zweiten Abschnitt nahm die Nationalmannschaft sofort das Heft in die Hand, entwickelte mehr Druck und kam dadurch zu besten Gelegenheiten. Allerdings scheiterten gleich zu Beginn Felix Schütz, Jerome Flaake und Simon Danner innerhalb von nur 90 Sekunden aussichtsreich. Das sollte sich rächen: Martin Zatovic markierte das 1:0. Doch nur wenig später nahm Schütz einen Pass von Sinan Akdag direkt und vollendete am langen Pfosten stehend in den Winkel. Die Hausherren zeigten sich nur kurz geschockt und gingen durch Jan Rutta zur Hälfte des Spiels erneut in Front. Niederberger blieb genauso ohne Chance wie beim 3:1 durch Petr Holik kurz vor der zweiten Pause.
Im Schlussdurchgang brachte Simon Danner seine Mannschaft mit dem zweiten Treffer zwar wieder heran, doch danach präsentierten sich die Hausherren cleverer und nutzten die sich bietenden Chancen eiskalt. Zudem fehlte der deutschen Auswahl die Kraft, noch mal zurück zu kommen. Petr Koukal, Lukas Radil, Petr Holik und Tomas Vincour trafen für die Tschechen. Bereits am kommenden Freitag treffen die Kontrahenten an gleicher Stelle erneut aufeinander.
Bundestrainer Marco Sturm: „Meiner Ansicht nach ist das Ergebnis ein wenig zu hoch ausgefallen. Die Partie war von unserer Seite 30 Minuten lang eng und gut. Was Kampf und Leidenschaft angeht, kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, allerdings hat es noch nicht für 60 Minuten gereicht. Wir haben gesehen, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben. Mathias Niederberger und Marcel Brandt haben bei ihrem Debüt eine solide Leistung gezeigt. Mathias hat uns lange im Spiel gehalten. Umso ärgerlicher ist es für einen Keeper, im ersten Spiel gleich sieben Tore zu bekommen. Marcel hat sich gute Chancen herausgespielt.“
Marcel Brandt (Düsseldorfer EG): „Am Anfang war ich etwas nervös, aber nach ein, zwei Wechseln hat sich das gelegt. Ich habe mich sehr gut gefühlt nachher. Das Tempo ist brutal hoch und das Match war hart. Mit meinen Nebenleuten Jerome Flaake und Daniel Pietta hat die Chemie gestimmt. Dafür, dass wir noch nie miteinander gespielt haben und zum ersten Mal in dieser Konstellation zusammen sind, war das schon ganz ordentlich. Wir müssen uns nur vorwerfen, dass wir unsere super Chancen nicht nutzen konnten. Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen.“
Marcel Goc (Kapitän/Adler Mannheim): „Die Niederlage geht in Ordnung, auch wenn sie zu hoch ausgefallen ist. Teilweise haben wir uns gute Möglichkeiten erarbeitet, leider diese aber nicht nutzen können. Auf der anderen Seite waren es heute zu viele Fehler, die uns so nicht passieren dürfen. Wir haben die Gegentore zu leicht hergeschenkt und haben jetzt einen Tag Zeit, daran zu arbeiten.“
Deutschland: Niederberger (Pielmeier); N. Goc, Reul; Ullmann, M. Goc, Höfflin – Akdag, Müller; Krämmer, Schütz, Macek – Ebner, Kohl; Brandt, Pietta, Flaake – Brückner; Buchwieser, Danner, Kink.
Tore: 1:0 Martin Zatovic (3:04), 1:1 Felix Schütz (4:33), 2:1 Jan Rutta (10:26), 3:1 Petr Holik (16:53), 3:2 Simon Danner (44:09), 4:2 Petr Koukal (47:08), 5:2 Lukas Radil (49:45/PP1), 6:2 Petr Holik (54:36), 7:2 Tomas Vincour (55:23/PP1)
Strafminuten: Tschechien 2 – Deutschland 6
Zuschauer: 3012