Potential ist dafür da, ausgeschöpft zu werden, vor allem Verbesserungspotential. Die Förderung von Nachwuchs-Eishockeyspielerinnen steht weit oben auf der Liste der Bundestrainer*innen. Deshalb haben sich die Trainer*innen des Frauen-Nationalteams und der Nachwuchs-Nationalteams der Juniorinnen für eine neue Maßnahme entschieden.
Erstmals trafen sich am vergangenen Wochenende 30 der besten U16-Eishockeyspielerinnen des Landes im Bundesleistungszentrum in Füssen, um an einer Sichtung teilzunehmen. Eingeladen zu dieser Premiere hatten Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler sowie U18-Frauen-Bundestrainerin Franziska Busch. Letztere betreute dann federführend die drei vollgepackten Tage. Unterstützung bekam sie von Marius Riedel (DEL2-Vereinsbetreuer), Anja Strohmenger (Vertreterin LEV NRW), Stefan Klingner (Landestrainer Sachsen-Anhalt, Co-Trainer U16 Frauen), Matthias Fuchs (Landestrainer Nordverbund), Christian Lorch (Landestrainer Baden-Württemberg), Sascha (Torwarttrainer), zwei Athletiktrainern und einem Vertreter des Bayerischen Eishockey-Verbandes (BEV).
Die drei Tage in Füssen waren dabei schon die zweite Stufe der Förderung. Im ersten Schritt hatten die Landesverbände ihre regelmäßigen Stützpunkt-Trainingseinheiten bzw. extra angesetzte Sichtungen im Norden, Osten, in NRW, Baden-Württemberg und Bayern dafür genutzt, Spielerinnen auszuwählen, die eine Chance bekommen sollten, sich zu zeigen und dann auch in Füssen noch wichtige Informationen für ihre Entwicklung mitzunehmen.
U18-Bundestrainerin Franziska Busch erklärt uns, was in Füssen passierte.
Die Aufteilung: “Wir haben die Mädels in zwei 15er Mannschaften eingeteilt, die wiederum zwei eigene Trainerteams hatten. So konnten wir einerseits einen Wettkampf-Charakter reinbringen, denn die Teams haben an Tag 2 und 3 zweimal gegeneinander gespielt, andererseits konnten wir viel individueller und direkter mit ihnen arbeiten.”
Das Training: “Alle Spielerinnen haben einen Athletiktest absolviert. Schwerpunkt in der ersten Trainingseinheit war, unsere Prinzipien zu vermitteln, Zum Beispiel, wie spielen wir ein 2-gegen-1. Am zweiten Tag haben wir positionsspezifisch gearbeitet und taktische Schwerpunkte z.B. zur Arbeit in der defensiven Zone oder zum Forecheck in den Mittelpunkt gerückt. Dies auch in mehreren Theoriesitzungen und mithilfe von Videoschulungen.”
Ein Fazit: “Diese Maßnahme war die erste in der Form für uns im Frauennachwuchs. Ziel der Maßnahme war, die Spielerinnen kennenzulernen, den aktuellen Stand der Ausbildung einschätzen zu können und den Spielerinnen auch schon mal einen Eindruck zu vermitteln wie wir arbeiten, was wir von den Spielerinnen erwarten und wie die Anforderungen in den Frauennationalmannschaften sind.
Die Spielerinnen konnten ihre Leistungen aus den Sichtungen vorher bestätigen und haben die drei intensiven Tage sehr gut und hart gearbeitet, auch wenn es viel Input gab und einiges neu war.
Schön zu sehen war auch, dass der jüngste Jahrgang, die 2009er, die wir zum ersten Mal richtig gesehen haben, ebenfalls unsere Erwartungen voll erfüllt hat.”
Die Zukunft: “Einige von den Spielerinnen werden wir jetzt am kommenden Wochenende auch im U18-Lehrgang dabeihaben, weil sie uns überzeugt haben. Im U16 Bereich war es ein gelungener Abschluss der Saison, der die Spielerinnen motivieren soll, im Sommertraining gut zu arbeiten, weil sie wissen, dass sie die Chance haben, sich über den jeweiligen Landesverband zu zeigen und gesehen zu werden.