Das Wunder im Allgäu blieb aus, obwohl das deutsche Team alles dafür tat, trotz einer schwierigen Ausgangsposition, die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2022 in Peking noch zu realisieren. Mit 3:2 n.P. gewann das Team von Bundestrainer Thomas Schädler zwar das Match gegen Dänemark durch Treffer von Julia Zorn (2) und Lilli Welcke, den Däninnen aber reichte der eine Punkt, um das Ticket für China zu lösen.
Bei gleichzeitigem Sieg der Österreicherinnen gegen Italien hätte dem DEB-Team kein einfacher Sieg gegen Dänemark gereicht. Sechs Tore Unterschied wären notwendig gewesen. Und doch nahmen die Frauen um Kapitänin Zorn die Herausforderung an.
Nach einem torlosen ersten Drittel gelang Zorn (ESC Planegg) selbst in der 31. Minute das 1:0, als sie einen Abpraller von hinterm Tor nach einem Schuss von Tanja Eisenschmid mit der Rückhand einschob. Davon beflügelt, legte die 19-jährige Lilli Welcke (Mad Dogs Mannheim) mit ihrem zweiten Treffer des Turniers, in Überzahl das 2:0 nach. Es war eine sehenswerte Kombination, die Welcke rechts oben ins Eck abschloss. Die Däninnen allerdings gaben nicht auf und konnten zum so oft beschriebenen psychologisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor Ende des Mittelabschnitts auf 2:1 verkürzen.
Und es wurde noch schwieriger. Dänemark gelang in Minute 48 der Ausgleich. Danach versuchten die Deutschen alles, trafen die Latte und nahmen die Torhüterin zugunsten einer sechsten Spielerin vom Eis. Aber es reichte nicht mehr. Die Däninnen jubelten am Ende, obwohl sie das Match im Penaltyschießen verloren. Das deutsche Team freute sich hingegen trotz der Nationalhymne für Siegerinnen (Julia Zorn hatte den entscheidenden Penalty versenkt) nicht wirklich.
Als nächstes steht für das deutsche Team im Dezember noch ein Turnier an. Die WM wird aller Voraussicht nach erneut im August stattfinden. 2025 gibt’s dann die nächste Chance zur Olympia-Qualifikation für die Spiele 2026 in Mailand und Cortina D’Ampezzo.
Stimmen zum Turnier
Anne Bartsch über den Verlauf des Spiels: “Ich glaube, wir waren von Anfang an bereit alles zu geben. Natürlich war das Spiel mal auf der Seite von Dänemark, mal auf der von uns. Aber wir haben uns nie aufgegeben, gekämpft und alles reingehauen, was wir konnten.”
Yvonne Rothemund über das Verpassen der Olympiaqualifikation: “Natürlich sind wir jetzt alle enttäuscht und müssen uns erstmal sammeln. Das Schöne am Mannschaftssport ist, dass wir da alle zusammen in einem Boot sitzen. Wir werden uns gegenseitig aufbauen, neue Kräfte mobilisieren und unseren Fokus neu ausrichten.”
Bundestrainer Thomas Schädler über das Match heute: “Wir haben heute unser bestes Spiel gemacht in diesem Turnier. Wir wussten, dass Dänemark sehr gut in der Abwehr steht. Wir haben im zweiten Drittel sehr viel Druck aufgebaut, waren sehr oft in ihrer Zone und haben es versäumt, dann ein, zwei Tore draufzulegen. Nach dem Ausgleich haben wir weitergespielt, alles versucht, die Latte getroffen, aber das Spiel war dann gelaufen.”