Wettkampfmodus an – Deutschlands höchste Nachwuchsspielklasse startet in den Spielbetrieb: Am Wochenende wird es in der U20 DNL wieder ernst. Die neue Saison beginnt, eine unter noch nie dagewesenen Voraussetzungen. Infolge der Corona-Pandemie hat der Deutsche Eishockey-Bund e.V. beschlossen, die höchsten Nachwuchsligen aufzustocken. Im Vergleich zum Vorjahr besteht die DNL Division 1 aus zehn anstatt aus acht Mannschaften. Die beiden Aufsteiger sind der ESV Kaufbeuren und der ERC Ingolstadt. Die weiteren Mannschaften sind wie in der vergangenen Saison: Die Kölner Junghaie, die Jungadler Mannheim, der EV Landshut, die Düsseldorfer EG, der EV Regensburg, die Eisbären Juniors Berlin, der Augsburger EV und der Krefelder EV.
Nach der Verschiebung des Saisonstarts – aufgrund der zum damaligen Zeitpunkt in Bayern geltenden Corona-Verordnung – geht es nun mit drei Wochen Verzögerung los. Durch den Aufschub musste der Spielplan von einer Doppelrunde zu einer anderthalbfach Runde geändert werden, um Spielausfälle mit ausreichend Ausweichterminen abfedern zu können und rechtzeitig vor der im April 2021 geplanten U18-WM fertig zu werden. „Die geplante anderthalbfach Runde ist auf den ersten Blick nicht die Ideallösung, aber alternativlos. Es wird eine Saison, wie es sie in dieser Form noch nie gab“, sagt DEB-Leistungssportreferent Michael Pfuhl – und ist sich in diesem Punkt mit U18-Bundestrainer Steffen Ziesche einig. „Der aktuellen Situation geschuldet, brauchen wir einen zeitlichen Puffer für Nachholtermine. Das Saisonende ist mit Blick auf U18-WM auch fixiert“, ergänzt Pfuhl.
Der Spielmodus setzt sich wie folgt zusammen: Der beiden Erstplatzierten der Vorrunde sind automatisch für das Play-Off-Halbfinale qualifiziert. Die auf den Rängen drei bis sechs platzierten Teams spielen in einer „best-of-three“-Serie die beiden anderen Halbfinalisten aus. Das Halbfinale findet ebenfalls im Modus „best-of-three“ statt. Für die vier Teams am Ende der Tabelle geht es in eine Verzahnung mit den beiden Bestplatzierten aus Division ll und die beiden besten Mannschaften qualifizieren sich hier für die Division l in der Saison 2021/22. „Durch den Abstieg soll die Leistungsfähigkeit erhalten bleiben“, beschreibt Ziesche.
Die beiden Aufsteiger sieht Ziesche auch ein Stück in der Pflicht: „Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Aufsteiger schlagen. Den Kredit, den sie durch die Möglichkeit des Aufstiegs bekommen haben, müssen sie nun zurückzahlen. Durch die Aufstockung sollte kein Leistungsabfall innerhalb der Liga entstehen.“
Der Saisonstart ist für den U18-Nationaltrainer vor allem im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im April von großer Bedeutung. „Für die Jungs ist es wichtig, dass der Spielbetrieb wieder losgeht. Der sportliche Wettkampf ist für die Athleten das Wichtigste, um ein hohes Niveau zu erreichen“, sagt Ziesche. Außerdem sei es für ihn wichtig, Spieler im Wettkampf beobachten und sichten zu können.
Die Spiele der Kölner Junghaie an den ersten beiden Wochenenden – am 26./ 27.9. gegen die Jungadler Mannheim und am 3./4.10. gegen den Augsburger EV – müssen aufgrund einer angeordneten Quarantäne entfallen. „Dieses Beispiel zeigt, dass es nur durch eine anderthalbfach Runde möglich ist, Nachholspiele für die Ausfälle der ersten vier Punktspiele der Kölner Junghaie anzusetzen“, sagt Ziesche. „Wir müssen bei aller Sorgfalt im Umgang mit den Hygienekonzepten damit rechnen, dass im Saisonverlauf auch weitere Spiele coronabedingt ausfallen werden“, merkt Pfuhl an. Alle in Verband und bei den Vereinen eint der Wunsch, die Spielzeit „ordentlich durchzuziehen“, wie Ziesche betont.
Foto: Sörli Binder/ Adler Mannheim