Während die Spieler die Seele baumeln lassen konnten, bereitete sich das Trainerteam bereits auf den kommenden Gegner vor
Direkt im Anschluss an das 6:1 gegen Südkorea gab Marco Sturm in seiner obligatorischen Ansprache in der Kabine nach dem Spiel die klare Ansage an seine Mannschaft: „Morgen ist frei und kein Training.“ Einfach mal abschalten, die Seele baumeln lassen, Eishockey komplett aus den Köpfen streichen. Genau das gab der Bundestrainer seinen Spielern mit.
Verständlich, denn nach langen Tagen der Vorbereitung und einem eng getakteten WM-Spielplan inklusive Training waren die vergangenen Wochen für alle Beteiligten sehr intensiv. Die Spieler nahmen die Gelegenheit dankend an und verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Ein Teil erkundete die nähere Umgebung per Fahrrad, ein weiterer fuhr per Bus in die umliegenden Städte. Mal was anderes sehen als nur Hotel und Eishalle.
Während die Akteure ihren freien Tag genießen durfte, machten sich die Trainer an die Arbeit und widmeten sich dem Videostudium. Sturm und seine Assistenten werden den kommenden Gegner Lettland am Nachmittag im Spiel gegen die USA unter die Lupe nehmen. Bereits um 12.15 Uhr am Samstag steht das Match gegen die Balten an. „Wir wollen so viel mitnehmen wie möglich“, gab Leon Draisaitl die Zielsetzung aus.
Die Hoffnungen auf eine mögliche Viertelfinal-Qualifikation erhielten gestern Dämpfer, da Gastgeber Dänemark mit dem 3:2 über Finnland eine kleine Sensation gelang. Das macht die Ausgangslage für die deutsche Auswahl ungleich schwerer. „Wir denken nur von Spiel zu Spiel“, sagte Patrick Hager: „Alles andere können wir ohnehin nicht beeinflussen.“
Hager kennt die Situation von der letzten WM in Köln. Man gönne den Dänen natürlich den Erfolg bei ihrer Heim-WM auf der einen Seite, auf der anderen Seite stellt Hager auch deutlich klar: „Wir sind alles Profis und es zählt nur der sportliche Erfolg.“ Während es für die Hausherren noch gegen Norwegen, Südkorea und Lettland geht, bekommt es die Nationalmannschaft mit Lettland, Finnland und Kanada zu tun. Man muss kein Experte sein um zu wissen, dass das deutsche Restprogramm das deutlich straffere ist.