Die deutsche Eishockey- Nationalmannschaft spielt beim olympischen Eishockey- Turnier um eine Medaille. Gegen den haushohen Favoriten Schweden gelang der DEB- Auswahl im Viertelfinale beim 4:3 (2:0, 0:0, 1:3, 1:0) nach Verlängerung eine Sensation. Im Halbfinale trifft das Team von Bundestrainer Marco Sturm auf dem amtierenden Olympiasieger Kanada. „Ich bin einfach nur stolz auf diese Mannschaft“, sagte Sturm: „Sie hat alles gegeben, alles reingeschmissen, was ging. Sie hat sich für ihre harte Arbeit belohnt.“
Die ersten zehn Minuten im Kwangdong Hockey Center gehörten dem Dreikronen- Team, das sich zahlreiche Tormöglichkeiten erspielte, unter anderem bei einem frühen Überzahlspiel bereits nach vier Minuten. In dieser Phase kam der Weltmeister auf ein Schussverhältnis von 13:0, konnte den sicheren Danny aus den Birken im deutschen Tor aber nicht überwinden.
Mit dem ersten eigenen Powerplay kam die DEB- Auswahl im Spiel an, gewann an Sicherheit. Felix Schütz hatte nach elf Minuten die erste gute Möglichkeit, als er einen Schuss von Christian Ehrhoff gefährlich abfälschte. Drei Minuten später war es Markus Kink, der Schwedens Torhüter Viktor Fasth ebenfalls prüfte. Der Keeper musste dann nach 14 Minuten erstmals hinter sich greifen. In Überzahl zog Christian Ehrhoff von der blauen Linie ab, Felix Schütz nahm Fasth die Sicht und Deutschland führte mit 1:0.
Nur 29 Sekunden später konnten die deutschen Fans, unter den sich wieder zahlreiche Athleten des Olympia- Teams befanden erneut jubeln. Markus Kink brauchte den Puck mit Wucht vor das schwedische Tor, wo Marcel Noebels als erster reagierte und auf 2:0 erhöhte. Gegen den sichtlich geschockten Weltmeister wäre sogar ein dritter Treffer möglich gewesen, aber Marcel Goc scheiterte knapp.
Im zweiten Drittel erhöhten die Skandinavier den Druck, allerdings kamen sie mit ihren Aktionen kaum zum Tor von aus den Birken durch. Seine Vorderleute verteidigten mit Leidenschaft und blockten zahlreiche Schüsse. Lediglich vier Schüsse kamen bis zum deutschen Tor durch. Kurz vor der zweiten Pause hatte das deutsche Team allerdings Glück, als Schwedens Bertilsson der Pfosten im Weg stand (38.). Die beste deutsche Möglichkeit in diesem Abschnitt hatte Dominik Kahun, der an Fasth scheiterte.
Im letzten Drittel überschlugen sich dann die Ereignisse. Schwedens Sturmlauf wurde zunächst belohnt, als Anton Länder nach 47 Minuten den Anschlusstreffer erzielte. Bereits zwei Minuten später stellte aber Dominik Kahun den alten Abstand mit einem Weltklassetor wieder her. Der Stürmer umkurvte den schwedischen Verteidiger Johan Fransson und zog unhaltbar für Fasth zum 3:1 ab. Der Favorit war damit aber noch nicht geschlagen. Wiederum nur eine Minute später verkürzte der Weltmeister durch Patrick Hersley auf 3:2. Kurz danach hatte Markus Kink die Chance auf das vierte deutsche Tor, scheiterte aber knapp an Fasth.
Auf der anderen Seite hatte Danny aus den Birken beim verdeckten Schuss von MIkael Wikstrand keine Chance. Nach 52 Minuten war die Partie wieder ausgeglichen. Allerdings kippte sie nicht, da das deutsche Team mit viel Leidenschaft dagegen hielt und selbst immer wieder Akzente setzen konnte.
Dies war auch in der Verlängerung so. 1 Minute und 30 Sekunden waren gespielt, als Yasin Ehliz die Scheibe im gegnerischen Drittel behauptete und vor das Tor brachte, wo Patrick Reimer zum vielumjubelten Siegtreffer einschoss.
Nach diesem historischen Erfolg steht die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale und trifft am Freitag auf Kanada.