Weltmeister Schweden klarer Favorit, aber deutsche Auswahl selbstbewusst
Den Moment genießen, noch kurz ein paar Glückwünsche via Telefon entgegennehmen und dann einfach nur noch ins Bett. Die Freude über den ersten Viertelfinaleinzug einer deutschen Eishockey-Mannschaft bei den Olympischen Spielen nach 16 Jahren dauerte nur kurz. Kurz, weil es am Abend schon wieder weitergeht. Der Gegner ist kein Geringerer als der Weltmeister. In der Vorrunde unterlag die deutsche Auswahl gegen „Tre Kronor“ zwar mit 0:1, lieferte da allerdings eines ihrer besten Spiele der vergangenen Jahre ab. Ein gutes Omen?
Tatsächlich ist der Vergleich hinfällig. Ein Gruppenspiel oder ein Playoff-Spiel um das Halbfinale sind zwei Paar Schuhe. „Die Schweden werden uns sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen, sie haben im ersten Match gemerkt, zu was wir im Stande sein können“, sagte Kapitän Marcel Goc vor dem Duell am Mittag (13.10 Uhr, MEZ, live bei Eurosport im Free TV). Klar ist, dass die Skandinavier natürlich haushoher Favorit sind. Die meisten Akteure spielen in der russischen KHL, ein Großteil hat bewegende Karrieren in der NHL hinter sich.
Alles, was für die Nationalmannschaft ab jetzt kommt, ist Zugabe. Genau dies wollen sich die Jungs von Bundestrainer Marco Sturm auch erarbeiten. „Natürlich sind die Schweden klarer Favorit. Aber es ist nur ein Spiel. Warum sollten wir nicht überraschen können“, meinte Patrick Hager selbstbewusst. Fakt ist auch, dass an einem Tag wie heute alles passen muss. International werden die kleinsten Fehler bestraft, es gilt demnach, diese Quote minimal zu halten. „Defensiv müssen wir gut stehen“, sagte Christian Ehrhoff.
Vielleicht kann Sturm heute wieder auf Patrick Reimer zurückgreifen. Der Stürmer drehte am Morgen zumindest ein paar Runden auf dem Eis und schoss Timo Pielmeier und Dennis Endras, die ebenfalls in die Ausrüstung stiegen, ein. Auch Leo Pföderl drehte freiwillig ein paar Runden. Danach ging es zurück ins Olympische Dorf. Nach dem Mittagessen legten sich die Jungs nochmal eine Runde aufs Ohr. Um 18.30 Uhr südkoreanischer Zeit geht der Bus wieder in Richtung Arena. Vielleicht, um Geschichte zu schreiben.