“Wollen überraschen” / Skandinavier favorisiert
Nun zählt es also. Die deutsche Nationalmannschaft tritt in der kommenden Nacht – oder besser am sehr frühen Morgen deutscher Zeit – im ersten Spiel bei den Olympischen Spielen 2018 gegen Finnland an. Um 12.10 Uhr Ortszeit (4.10 Uhr in Deutschland) wird die erste Scheibe eingeworfen. Die Frage lautet: Kann die DEB-Auswahl einen großen Gegner wie die Finnen direkt überraschen?
„Fakt ist, dass wir die stärkste Gruppe erwischt haben“, sagt Bundestrainer Marco Sturm und verweist auf die traditionell hervorragend ausgebildeten Skandinavier. Dennoch, das weiß auch der 39 Jahre alte ehemalige NHL-Profi, ist gerade das erste Spiel für den Favoriten immer das schwerste bei einem Turnier. Was natürlich nichts an der Tatsache ändert, dass die deutsche Auswahl der krasse Außenseiter ist.
„Wir sind nicht hier, um als Touristen bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Wir wollen überraschen und die Großen ärgern“, gibt sich Christian Ehrhoff dennoch selbstbewusst. Der Verteidiger ist bei seinen vierten Spielen einer der erfahrensten Akteure im Team des DEB-Teams und beschwört den Teamgeist für die kommenden drei Partien. „Wir verstehen uns auf dem Eis wie daneben alle hervorragend. Genau das müssen wir gegen die Finnen und im weiteren Turnierverlauf zeigen.“
Ins gleiche Horn bläst Kapitän Marcel Goc. Der Stürmer ist besonders darauf bedacht, dass seine Mannschaft als Einheit auftritt. „Das Kollektiv entscheidet. Wenn wir kompakt stehen und wenig zulassen, dann ist das schon mal die halbe Miete. Die Finnen sind läuferisch wie technisch stark. Das bedeutet, dass wir ihnen so wenig Raum wie möglich geben sollten. Jeder muss für den anderen mitarbeiten.“
Zumindest die Generalprobe macht Hoffnung. Der 2:1-Sieg in der Schweiz vor mehr als einer Woche war auch für den Kopf wichtig, betonten die Spieler. Patrick Hager: „Somit konnten wir mit einem guten Gefühl nach Südkorea reisen. In der Schweiz gewinnt man auch nicht einfach so. Wir haben schon dort gezeigt, dass wir bereit sein.“
Sturm wird die Worte seiner Spieler gern hören, allein in der Nacht kommt es darauf an, dass man die Vorgaben umsetzt. Denn es bleibt auch kaum Zeit zum Verschnaufen, denn nur einen Tag später kommt es gleich zum nächsten Knaller gegen Schweden. Zwei Spiele, die der deutschen Auswahl sicher alles abverlangen werden.
Der Modus
Gerechnet wir ohnehin erst am Ende. Nur der Gruppensieg oder das beste Punktekonto der drei Zweiten führt direkt ins Viertelfinale, alles andere in ein Playoff um die übrigen Plätze. Deutschland könnte sich demnach trotz drei Niederlagen in der Vorrunde für die K.o.-Phase qualifizieren.
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