Dänemark – Italien 2:0 (0:0; 0:0; 2:0)
Köln // Italien steigt ab
Der Sechste Dänemark (4 Punkte) gegen den achten Italien (ein Punkt). Die Dänen gingen also als Favorit in diese Partie. Die Azzurri benötigten einen 3-Punkte-Sieg um dem direkten Wiederabstieg zu entgehen. Die Skandinavier hingegen können nicht absteigen, da sie 2018 als Ausrichter automatisch dabei sind.
Wie bei näherer Betrachtung der bisherigen Torstatistik der beiden Teams zu erwarten war, fielen im ersten Abschnitt keine Treffer. Doch der NHL erfahrene Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets) holte 29 Sekunden vor Schluss eine Überzahlsituation für die Skandinavier raus. Am Ende standen 10:4 Torschüsse für den Favoriten zu Buche – aber allesamt waren zu harmlos um die Torhüter Sebastian Dahm (DEN) oder auf der anderen Seite Andreas Bernhard (ITA) in Gefahr zu bringen.
91 Sekunden Powerplay zu Beginn des Mittelabschnitts, doch Dänemark agierte nicht konsequent genug und brachte nur zwei Scheiben aufs Tor. Immer wieder war Ehlers am Puck, der versuchte das Spiel etwas zu ordnen. Immerhin war er mit vier Vorlagen punktbester Däne. Aber das italienische Bollwerk hielt. 0:0 also auch nach 40 Minuten.
Alle Anzeichen sprachen dafür, dass auch im letzten Drittel nicht allzu viele Tore fallen werden. 2:49 war noch zu absolvieren, als eine Strafe gegen Italien gepfiffen wurde – „Hoher Stock“! Nach 25 Sekunden schlug Nichlas Hardt erbarmungslos zu und sandte Italien wieder in die B-Gruppe. Noch 2:24 blieben Italien, um das Unmögliche doch noch zu schaffen. Sie nahmen den Goalie vom Eis und hatten die Scheibe im eigenen Drittel. Larkin passte den Puck von links nach rechts zu einem Mitspieler, der stürzte und die Scheibe dabei ins eigene Tor bugsierte. Da es im Eishockey keine Eigentore gibt, bekam der, der als letzter Däne an der Scheibe war, das Tor gutgeschrieben – Peter Regin.
Italien hatte mit einer jungen Truppe ein wenig A-WM Luft geschnuppert, muss aber in der kommenden Saison wieder in der Div.IA antreten.
Clayton Beddoes, Assistant Coach der Azzurri: „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Aber die Hoffnung war da, dass wir durch einen Sieg den Verbleib in der A-WM schaffen würden. Wie man auch unschwer erkennen kann, hat es bei uns vor allem in der Offensive gehapert – sechs Tore in sechs Spielen spricht Bände. Die Verteidigung stand ganz gut, wir haben gekämpft und Erfahrung gesammelt. Das Glück war nicht gerade auf unserer Seite und die Erfahrung fehlte. Aber im nächsten Jahr greifen wir wieder an!“
Tore: 1:0 (57:36) Hardt {PP}; 2:0 (58:47) Regin {ENG}
Strafen: 2 (DEN) : 4 (ITA)
Zuschauer: 5.653
Russland – Lettland 5:0 (2:0; 2:0; 1:0)
Köln // Sbornaja zurück an der Spitze
Die Russen wollten zurück an die Tabellenspitze, die sie am Vortag an die USA verloren hatten – aber nur auf Grund eines Spiels weniger. Lettland wollte mindestens einen Punkt, um im alles entscheidenden Match morgen gegen Deutschland eine bessere Ausgangsposition zu haben. In der sehr gut besuchten Lanxxess Arena (16.439 Besucher) übernahmen die Russen direkt das Kommando.
Schon in den ersten fünf Minuten war in dem Abendspiel zwischen Russland und Lettland mehr Action als in der Partie davor zwischen Dänemark und Italien. In der 3. Minute scheiterte Sergei Plotnikov am glänzend aufgelegten Ivars Punnenovs im Tor der Letten. In der 5. Minute war es Yevgeni Kuznetsov (Tampa Bay Lightnings), der im Eins-gegen-Eins das Nachsehen hatte. Aus einer Ecke der Südkurve kam ein zaghaftes „Latvia, Latvia!“, während das restliche Stadion ein lautes „Russia, Russia!“ intonierte. In der 13. Minute erbebte die Arena – Bogdan Kiselevich hatte von der blauen Linie abgezogen und der Puck zappelte im Netz. 1:19 vor dem Pausentee kam es zu einem Gerangel vor dem lettischen Tor nachdem der Puck in einer unübersichtlichen Situation, geschossen von Ivan Telegin, die Torlinie überquerte – 2:0.
Kaum war man wieder auf dem Eis, schlug die Sbornaja erneut erbarmungslos zu. Mit einem Powerplaytor in der 21. Spielminute trug sich Vladislav Namestnikov (Tampa) in die Torschützenliste ein – sein dritter Treffer in diesem Turnier. Ilja Sorokin im Tor der Russen entschärfte alles, was durchkam – das war zwar nicht allzu viel, aber gerade das birgt viele Gefahren. In der 39. Minuten sorgte Nikita Kucherov mit seinem fünften Turniertreffer für den 4:0-Pausenstand. Aus zentraler Position hämmerte er einen Rückpass von Artemi Panarin (Chicago Blackhawks) halbhoch rechts neben den Pfosten.
Powerplay für Team Russland in der 54. Minute – und da lassen sich die Russen nicht dreimal bitten. Nach nur 20 Sekunden schlug Anton Belov mit seinem ersten WM-Tor zu, als er von halblinks die Scheibe mit Anlauf ins lange Eck zum 5:0-Endstand nagelte.
Vladislav Gavrikov: „Es war vor allen Dingen ein schwerer Start. Dann sind wir durchgestartet und haben gewonnen und jetzt bereiten wir uns auf das nächste Spiel morgen gegen die USA vor. Da müssen wir besser in der Abwehr agieren und aggressiver im Angriff sein – oder überhaupt aggressiver auftreten!“
Tore: 1:0 (12:10) Kiselevich; 2:0 (18:41) Telegin; 3:0 (20:57) Namestnikov {PP}; 4:0 (39:00) Kucherov; 5:0 (53:17) Belov {PP}
Strafen: 8 (RUS) : 8 (LAT)
Zuschauer: 16.439
Text: Ivo Jaschick