Italien – Russland 1:10 (0:2; 1:3; 0:5)
Köln // Favorit macht kurzen Prozess
Vor 10893 Zuschauern – die meisten waren Anhänger des Teams aus Russland – war es das erwartete Spiel auf ein Tor. Der Aufsteiger aus Italien, der gestern überraschend einen Punkt gegen die Slowakei geholt hat, hatte nie den Hauch einer Chance. Die hochkarätig besetzte russische Nationalmannschaft (5 NHL Spieler (Vasilevski – TBL, Namestnikov – TBL, Kucherov – TBL, Panarin – CHI, und Provorov – PHI) und der Rest aus der KHL) ließ es sehr gemächlich angehen und brachte den Puck das erste Mal nach 9:35 Minuten im Tor der Italiener unter – Sergei Andronov hatte getroffen. Alles ging seinen Gang. Kurz vor Ende des ersten Drittels erhöhte Yevgeni Dadonov auf 2:0.
Doch die Nachlässigkeit der Sbornaja wurde in der 24. Minute bestraft, als Tommaso Traversa auf Vorlage von Anton Bernard den russischen Schlussmann überwand. Es dauerte gerade einmal 71 Sekunden, da hatte der Star der Tampa Bay Lightning den alten Abstand wieder hergestellt. Man soll einen schlafenden Bären nicht ärgern. Ohne großen Aufwand fielen innerhalb von 77 Sekunden zwei weitere Treffer durch Vladislav Namestnikov und Artemi Panarin zum 5:1-Pausenstand.
Die Kräfte der Italiener schwanden und so folgten im letzten Drittel noch die Treffer von Sergei Plotnikov (1:6), Sergei Mozyakin (1:7), Namestnikov (1:8) sowie Panarin (1-9). Den Schlusspunkt setzte 66 Sekunden vor der Schlusssirene Andronov, der auch das Torfestival eröffnet hatte.
Tore: 0:1 (9:35) Andronov, 0:2 (18:59) Dadanov, 1:2 (23:40) Traversa, 1:3 (24:51) Kucherov, 1:4 (35:04) Namestnikov, 1:5 (36:21) Panarin, 1:6 (43:39) Plotnikov, 1:7 (45:29) Mozyakin, 1:8 (45:48) Namestnikov, 1:9 (50:21) Panarin, 1:10 (58:54) Andronov
Strafen: Italien 12 – Russland 6
USA – Dänemark 7:2 (3:1, 3:1, 1:0)
Köln // Keller´s Hattrick sichert Sieg der Amerikaner
Bis auf drei Collegespieler (Daniel Brickley, Anders Bjork und Jordan Greenway) nur aus NHLern bestehend, bringen die US-Amerikaner sehr viel Spielwitz und Erfahrung aufs Eis und gingen als klarer Favorit in diese Partie. Gestartet mit einer 2:1 Niederlage gegen Deutschland wollten die US-Boys wieder Boden gut machen.
Vor 8764 Zuschauern dauerte es dann auch nur bis zur 6. Minute, bis die amerikanischen NHL-Spieler das erste Mal zuschlugen: Anders Lee von den New York Islanders verwertete eine Vorlage von Johnny Gaudreau (Calgary Flames) und Dylan Larkin (Detroit Red Wing) zum 1:0. In der 14. Minute schlug die schwarze Hartgummischeibe zum zweiten Mal hinter Sebastian Dahm ein – Clayton Keller nahm Maß und es stand 2:0! Doch die Dänen zeigten sich wenig beeindruckt und schossen im Powerplay den Anschlusstreffer durch Morton Madsen (16:10). Der gleiche Spieler hatte nur wenig später im Alleingang die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Connor Hallebuyck (Winnipeg Jets). Eine Minute vor dem Pausenpfiff stellte Team USA mit einem Überzahltreffer von Gaudreau die Weichen aber wieder auf Erfolg.
Die Dänen hatten die Pause wohl besser genutzt, denn ihnen gelang nach nur 68 Sekunden der Anschlusstreffer zum 3:2 durch Nichlas Hardt. Die Skandinavier wurden in der Folge immer selbstbewusster und in der 30. Minuten ging das Licht des Torrichters an und einige Fans jubelten – aber die Scheibe war nicht im Tor. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, bis sich wiederum Keller in der 35. Minute auf der rechten Seite durchsetzte und Dahm die Scheibe durch die Beine stocherte. Drei Minuten später war erneut der Teamkollege des deutschen Star-Goalies Thomas Greiss Anders Lee zur Stelle, nur noch 5:2 für die USA. Der Uhrzeiger hatte noch nicht einmal eine halbe Umdrehung geschafft (28 Sek.), da hatten die US-Boys das halbe Dutzend voll gemacht. Ein weiterer New York Islander, Brock Nelson, hatte erbarmungslos zugeschlagen und eine wunderschöne Vorarbeit von Nick Schmaltz (Chicago Blackhawks) erfolgreich abgeschlossen.
Im Schlussabschnitt waren die „Nordlichter“ bemüht, den Schaden so gering wie möglich zu halten und die US Amerikaner schalteten einen Gang zurück. Da die Amerikaner noch nicht allzu lange zusammen trainieren und spielen konnten, bot sich nun die Gelegenheit, sich unter Wettkampfbedingungen einzuspielen. Mit 18 Jahren noch einer der Jüngsten, schaffte Keller in seinem ersten Profi-Jahr nach genau 53 Minuten den ersten Hattrick hier in Köln! „Nein, ich kann mich nicht entsinnen, dass ich einen Hattrick auf diesem Niveau hatte! Es ist überhaupt großartig, dass ich hier dabei sein kann!“ freute sich der junge Shooting-Star nach der Partie.
Tore: 1:0 (5:37) Lee {PP}; 2:0 (13:06) Keller; 2:1 (16:10) Madsen {PP}; 3:1 (18:59) Gaudreau {PP}; 3:2 (21:08) Hardt; 4:2 (34:33) Keller; 5:2 (37:09) Lee {PP}; 6:2 (37:37) Nelson; 7:2 (53:00) Keller
Strafen: 12 : 24
Schüsse aufs Tor: 34:25
Lettland – Slowakei 3:1 (1:0; 1:0; 1:1)
Köln // Lettland Sieger im Duell mit der Slowakei
Unter den 8149 Zuschauern in der Kölner LANXESS arena beherrschte das dunkle Rot der Letten das Bild. “Latvia, Latvia” Rufe hallten durch die Arena. Aber auch die slowakischen Fans, vornehmlich in weiß gekleidet, wussten sich bemerkbar zu machen.
Nach 10:24 Minuten nutzen die Letten eine 5-Minuten-Strafe gegen die Slowaken zur 1:0-Führung. Janis Sprukts Schuss flog in hohem Bogen über den am Boden liegenden slowakischen Torhüter Jan Laco ins Netz. In der Folge aber fanden die Slowaken immer besser in die Partie und setzten Lettland schwer unter Druck. Mit viel Glück rettete ‚Latvia‘ die Führung in die Pause.
In der 28. Minute nutzte der einzige NHL-Profi auf dem Eis, Zemgus Girgensons (Buffalo Sabres), ein Überzahlspiel zur 2:0-Führung – ein krachender Schuss von halblinks landete im Metallgehäuse. In der Folgezeit blieben die Letten am Drücker und schnürten den Gegner im eigenen Drittel ein, doch ein weiterer Treffer sollte vor der zweiten Pause nicht mehr gelingen.
In der 50. Spielminute nutzte Michel Miklik eine Überzahlsituation zum Anschlusstreffer – 1:2. Durch den Treffer hochmotiviert aber etwas zu stürmisch musste Vladimir Dravecky für zwei Minuten auf die Strafbank. Das daraus resultierende Powerplay wurde umgehend von den Letten genutzt – Andris Dzerins nutzte die numerische Überlegenheit. 3:10 Minuten vor dem Ende setzte der Trainer der Slowakei, Zdeno Ciger, alles auf eine Karte – er nahm seine Torhüter vom Eis und brachte einen sechsten Mann. Aber es half nichts – Lettland siegte mit 3:1 Toren.
Tore: 1:0 (10:24) Sprukts {PP}; 2:0 (27:26) Girgensons {PP}; 2:1 (49:09) Miklik {PP}; 3:1 (50:36) Dzerins {PP}
Zuschauer: 8149
Strafen: 12 : 37
Torschüsse: 22 : 30
Text: Ivo Jaschick
Paris // Frankreich gelingt Sensation / Kanada bezwingt Slowenien / Schweiz punktet gegen Norwegen
Keine 24 Stunden nach der bitteren Niederlage gegen Norwegen hat sich Frankreich sensationell zurückgemeldet: Vor heimischer Kulisse besiegte der Co-Gastgeber den Weltmeister von 2011 aus Finnland mit 5:1 und hat damit weiterhin alle Chancen, ins Viertelfinale einzuziehen. Es war zudem der erste Sieg der Franzosen gegen Finnland überhaupt. Deutlich machte es zuvor in Paris auch Titelverteidiger Kanada beim 7:2 gegen Slowenien. Am Abend bezwangen die Eidgenossen Norwegen mit 3:0.
Slowenien – Kanada 2:7 (0:3, 1:3, 0:1)
Vor 9.178 meldete Titelverteidiger Kanada gegen Slowenien wieder seine Titelambitionen an. Bereits in der fünften Spielminute schoss Tyson Barrie die Nordamerikaner in Front, die bis zur ersten Pause auf drei Tore davonzogen. Nach dem Seitenwechsel komplettierte Nathan McKinnon (25., 26.) seinen Hattrick. Der Anschlusstreffer der Slowenen durch Jan Mursak (36.) fiel in die Kategorie „Betriebsunfall“, denn noch vor dem Schlussabschnitt stellte Mitch Marner den alten Abstand wieder her. Im Schlussabschnitt stellten Jeff Skinner (48.) und Jan Urbas (58.) den 2:7-Endstand her.
Finnland – Frankreich 1:5 (0:1, 1:2, 0:2)
Am Samstagabend musste Frankreich gegen Norwegen eine 2:3-Niederlage zum Auftakt hinnehmen, doch gegen Finnland erwischte der Co-Gastgeber der 2017 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft einen besseren Start. Pierre-Edouard Bellemare (15.) brachte Frankreich eine Führung, die Mikko Lehtonen (22.) im zweiten Durchgang egalisierte. In der Folge zeigten sich die Franzosen jedoch im Abschluss abgebrühter. Antoine Roussel (34.) und Valentin Claireaux (39.) schossen den Hausherren noch vor dem Schlussdrittel einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus und in der 49. Spielminute war Roussel vor 11.433 begeisterten Zuschauern mit der Vorentscheidung zur Stelle. Damien Fleury (58.) setzte mit einem Emptynetter den Schlusspunkt. Pierre-Edouard Bellemare wurde zum „Spieler des Spiels“ ernannt, bestand zur Begeisterung der 11.433 Zuschauer jedoch darauf, dass Florian Hardy seinen Platz einnahm. Der französische Schlussmann hatte 42 von 43 Schüssen auf seinen Kasten gehalten.
Norwegen – Schweiz 0:3 (0:0, 0:2, 0:1)
Bis zur „Halbzeit“ mussten sich die 7.782 Zuschauer in Paris in gedulden, ehe der erste Treffer fiel. Dann brachte Reto Schappi (33.) die Schweiz gegen Norwegen in Front. Keine zwei Minuten später schlug es erneut hinter den Skandinaviern ein als Almond Cody die Scheibe über die Linie drückte. Zehn Minuten vor dem Ende legte Pius Suter noch einen dritten Treffer nach. Norwegen versuchte in der Folge noch einmal alles, um wieder heranzukommen, fand aber keinen Weg durch die Schweizer Defensive.