Heute WM-Auftakt für deutsche Auswahl live ab 15 Uhr auf SPORT1 / Kapitän Goc: „Denken nur von Spiel zu Spiel“
Jetzt geht’s los: Mit dem Auftaktspiel gegen Frankreich startet die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft heute (ab 15 Uhr, live auf SPORT1) in die 2016 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in St. Petersburg/Russland. Vorbei ist die Zeit des Taktierens, und das ist in den Augen der Verantwortlichen und Spieler auch gut so. „Wir freuen uns alle auf den Start“, sagte Tobias Rieder von den Arizona Coyotes, einer von vier Profis aus der National Hockey League (NHL) und ergänzte: „Wir erwarten einen starken Gegner.“
Rund vier Wochen Vorbereitung liegen hinter der deutschen Auswahl. Nach durchwachsenem Start hat das Team von Bundestrainer Marco Sturm immer besser in die Spur gefunden. Auch wenn die Ergebnisse nicht immer wie gewünscht verliefen. Eine Leistungssteigerung war dennoch erkennbar. „Wir haben gerade zuletzt wirklich gut gespielt“, sagte Sturm und meinte damit besonders die Generalprobe in der Schweiz (3:4 n.V.). Einzig und allein die Konstanz fehlte seinem Team ab und zu. „Genau hier müssen wir bei der WM besser werden“, betonte der Bundestrainer, denn „gerade auf internationalem Niveau werden kleine Aussetzer sofort bestraft.“
Allein vom Papier her hat die Nationalmannschaft einen durchaus ansehnlichen Kader in Russland zusammen. Eine Tatsache, die natürlich auch den Ex-NHL-Profi hinter der deutschen Bande erfreut. Schließlich stehen mit Christian Ehrhoff und Korbinian Holzer zwei Verteidiger im Aufgebot, mit denen Sturm noch zu Beginn der Vorbereitung gar nicht rechnen konnte. Sturm: „Sie sind absolute Leader und verleihen uns noch mehr Tiefe in der Abwehr.“
Trotzdem ist man beim Weltranglisten- 13. weit davon entfernt, eine zu gewagte Prognose zu geben, was die Zielsetzung betrifft. Die Öffentlichkeit sowie einige Medien spekulierten bereits aufs Viertelfinale. Marcel Goc, der am Freitag offiziell zum Kapitän benannt wurde, schüttelte den Kopf: „Wir lassen uns da nicht unter Druck setzen, sondern denken nur von Spiel zu Spiel. Frankreich lautet die erste Hürde und das wird schwer genug.“ Gocs Assistenten heißen Marcus Kink und Christian Ehrhoff.
Überhaupt sei es viel zu früh, eine wirkliche Prognose zu formulieren, betonte Goc. „Die Franzosen haben in den letzten WM-Turnieren immer eine sehr gute Rolle gespielt und konnten die Großen oft ärgern. Wer also meint, dass wir der Favorit sind, liegt falsch.“ Vielmehr sei der WM-Auftakt ein „Spiel auf Augenhöhe“. Damit dürfte der 32 Jahre alte ehemalige NHL-Profi Recht haben. Die erste Turnierüberraschung ist keine 24 Stunden her. Tschechien setzte sich in Moskau mit 3:0 gegen Gastgeber Russland durch.