In Rosenheim unterlag die deutsche Auswahl mit 1:3 / Sonntag zweiter Vergleich in Landshut
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihr erstes Heimspiel im Rahmen der Euro Hockey Challenge verloren. Gegen den Weltranglisten-Dritten Schweden setzte es vor 4.750 Zuschauern in Rosenheim (ausverkauft) eine 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)-Niederlage . Dabei erwiesen sich die Skandinavier vor dem gegnerischen Tor als abgeklärter, während die deutsche Auswahl ihre guten Möglichkeiten nicht nutzen konnte.
Emotional wurde es bereits vor dem Spiel: Louis Müller (8), Sohn des langjährigen Rosenheimer Nationaltorwarts Robert Müller, durfte das symbolische Eröffnungsbully unter großem Beifall des Publikums auf dem Eis durchführen. Besonders gefeiert wurden auch Sinan Akdag (Adler Mannheim) und Patrick Hager (Kölner Haie), die ihre Karrieren in der Jugend des SB Rosenheim gestartet hatten.
Die Partie startete durchaus schwungvoll. Beide Mannschaften suchten den direkten Weg zum Tor, so dass sich die Keeper auf beiden Seiten mehrfach auszeichnen konnten. Mathias Niederberger (Düsseldorfer EG), der den Vorzug vor Timo Pielmeier (ERC Ingolstadt) erhalten hatte, zeigte phasenweise spektakuläre Paraden. Trotz guter Gelegenheiten des deutschen Teams sollte in den ersten 20 Minuten jedoch kein Treffer fallen.
Im Mittelabschnitt kamen die Schweden besser aus der Kabine und erhöhten das Tempo. Die Folge war das 0:1 durch Pathrick Westerholm, der Niederberger mit einem Schuss unter die Latte keine Chance ließ. Deutschland versuchte, lautstark angefeuert von den eigenen Fans, zum Ausgleich zu kommen und scheiterte einige Male nach Kontern knapp. Den zweiten Treffer der Partie markierte jedoch „Tre Kronor“. Joel Eriksson markierte das 0:2.
Im Schlussdurchgang war es erneut Eriksson, der für das dritte Gäste-Tor sorgte. Erneut blieb Niederberger ohne Abwehrchance. Deutschland mühte sich redlich, selber zum Erfolg zu kommen, hatte am Ende noch zwei Mann mehr auf dem Eis. Kurz nach Ablauf der Strafzeit war es Lokalmatador Patrick Hager, der den Ehrentreffer für Deutschland erzielte.
Am Sonntag (16.45 Uhr, live bei SPORT1) hat die Nationalmannschaft im zweiten Vergleich mit Schweden in Landshut die Chance zur Revanche.
Bundestrainer Marco Sturm: „Die Stimmung heute in Rosenheim war klasse, man muss das Publikum wirklich loben. Selbst nach einem 0:3 standen die Fans noch hinter uns. Leider konnten wir heute unsere Chancen, besonders in Überzahl nicht nutzen. Das sind Situationen, die man international einfach besser ausspielen muss. Dagegen hat mir die Unterzahl gut gefallen. Mathias Niederberger hat wirklich eine klasse Leistung gezeigt. Am Sonntag in Landshut werden wir einen anderen Kader aufbieten und bis zu sieben Positionen tauschen, damit die anderen Spieler auch wieder in den Rhythmus kommen.“
Marcel Goc (Kapitän / Adler Mannheim): „Das erste Drittel war das beste von uns, danach haben die Schweden das Heft in die Hand genommen. Im letzten Abschnitt wurde die Partie zerfahrener. Der Unterschied war, dass der Gegner die sich bietenden Möglichkeiten genutzt hat, wir leider nicht. Wir müssen morgen in Landshut die Fehler abstellen, besonders an der blauen Linie müssen wir konzentrierter zu Werke gehen.“
Sinan Akdag (Adler Mannheim): „Für mich war es natürlich sehr schön, dass ich wieder in Rosenheim spielen konnte. Die Stimmung war toll und es hat Spaß gemacht, vor diesen Fans auflaufen zu können. Wir hätten natürlich gern gewonnen und haben den Schweden alles abverlangt. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. Aber schon morgen haben wir die Möglichkeit, uns für die Niederlage zu revanchieren.“
Deutschland: Niederberger (Pielmeier) – J. Müller, Akdag; Krämmer, Hager, Kink; N. Goc, Reul; Noebels, M. Goc, Höfflin – Brandt, Ebner; Ullmann, Schütz, Macek – Brückner, Koh; Buchwieser, Pietta, Flaake.
Tore: 0:1 Pathrick Westerholm (24:18), 0:2 Joel Eriksson (35:25), 0:3 Joel Eriksson (45:11), 1:3 Patrick Hager (59:26)
Strafminuten: Deutschland 8 – Schweden 12
Zuschauer: 4.750 (ausverkauft)