Trainingslager in Füssen unter neuem Trainer / „Bleibt nicht viel Zeit“
Kurz, aber intensiv – genau nach diesem Motto stellt sich Christian Künast den Kurzlehrgang der U20-Nationalmannschaft in Füssen vor. Vom heutigen Montag an bittet der Bundestrainer seinen 23köpfigen Kader bis Mittwoch vier Mal aufs Eis. Neben Künast stehen auch Steffen Ziesche sowie Benedikt Weichert als Assistenztrainer auf dem Eis.
„Wir wollen zum einen sehen, wie weit die Jungs schon sind, zum anderen soll auch das Mannschaftgefüge gefördert werden“, sagt Künast. Dass der Kurzlehrgang von großer Bedeutung ist, liegt auf der Hand. Jede freie Minute zur Vorbereitung auf die Eishockey-WM in Wien soll genutzt werden. Im November, während die Nationalmannschaft erstmals in Augsburg den Deutschland Cup ausspielt, geht es für die U20 darüber hinaus zu einem Vier-Nationen-Turnier in die Slowakei.
Künast: „Im Dezember steht für uns bereits die Weltmeisterschaft in Wien an, da bleibt nicht mehr viel Zeit, um zusammen zu arbeiten. Daher haben wir dieses Mini Camp einberufen. Das ist nicht nur für uns Trainer extrem wichtig, sondern auch für die Spieler, damit wir dann rechtzeitig zur WM bestmöglich aufeinander abgestimmt sind.“
Die U20-WM der Division 1A findet von 13. bis 19. Dezember 2015 im Eissportzentrum Kagran statt. Neben Deutschland sind Österreich, Norwegen, Lettland, Italien und Kasachstan am Start. Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Keine leichte Aufgabe, wie Künast betont: „Lettland und Norwegen sind unsere größten Konkurrenten, aber auch Österreich hat vor eigenem Publikum einen Vorteil.“
In Füssen möchte das Trainerteam vor allen Dingen die „Specialteams“ ausprobieren. Gerade das Unterzahlspiel sowie die Arbeit mit den Keepern stehen im Vordergrund. Künast kann allerdings nicht auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Neben den Nordamerika-Legionären sagten kurzfristig auch Max Kammerer (Düsseldorf) und Kai Wissmann (Berlin) ab. Beide werden am morgigen Dienstag bei den Champions Hockey League-Spielen von ihren Clubs benötigt.
Künast: „Ich habe mit den sportlichen Verantwortlichen beider Teams gesprochen. Wenn Max und Kai auf einem solch hohen Niveau Einsatzzeiten und Spielpraxis bekommen, dann ist das natürlich der beste Weg. In diesem Fall ist es absolut in Ordnung, dass sie hier in Füssen nicht dabei sind.“
Zwar möchte Künast das Training wohl dosieren, dennoch gilt für alle Spieler vor allen Dingen eins: Neuer Trainer, neue Chance. Der Konkurrenzkampf beginnt. Künast erklärt daher auch: „Ich haben den Jungs mitgeteilt, dass keiner bisher einen Stammplatz hat. Sie müssen sich ihre Chancen erst neu verdienen.“