Die Bietigheim Steelers haben sich in einem spannenden Finale der DEB-Oberliga gegen die Hannover Scorpions durchgesetzt und dürfen sich nun Oberliga-Meister nennen. In sieben Spielen, also der maximal möglichen Anzahl, und nach insgesamt vier Overtimes gewannen die Steelers in der entscheidenden siebten Begegnung bei den Scorpions mit 2:1.
Nur Heimsiege in den ersten sechs Duellen
Mit den Hannover Scorpions und den Bietigheim Steelers erreichten die Zweitplatzierten der Hauptrunden ihrer jeweiligen Oberliga-Staffel das Finale. Beide agierten in der Endspielserie auf ähnlich hohem Niveau, so dass vier der ersten sechs Partien in der Verlängerung entschieden wurden. In Game eins erlöste Jordan Knackstedt die Scorpions vor heimischem Publikum mit seinem Winner in Minute 74, im dritten Vergleich markierte Allan McPherson in Minute 67 das 4:3 für die Hannoveraner. In Begegnung Nummer fünf war Pascal Aquin der Siegtorschütze für die Mellendorfer in Minute 70 und im sechsten Duell zeigte Bietigheim, dass auch sie eine Overtime gewinnen können. Alexander Preibisch zielte besonders gut und ließ die Baden-Württemberger in Minute 63 jubeln – sie hatten damit den ersten Matchpuck der Skorpione abgewehrt und sich ins siebte Spiel gerettet.
Alles offen in Spiel sieben
Im siebten Duell gab es dann im Vorfeld keinen Favoriten mehr: Bietigheim gelang es zwar, zweimal nach 60 Minuten zu gewinnen – unter anderem mit 6:2 beim ersten Heimauftritt, aber Hannover glänzte mit Comeback-Qualitäten und war nervlich stabil genug für drei der vier Overtime-Erfolge.
Das siebte Aufeinandertreffen fand in Mellendorf statt. Und es dauerte lange, bis das erste Tor fiel. In der 37. Minute sorgte Christoph Kiefersauer für den ersten Bietigheimer Jubel. In der Schlussoffensive der Hannoveraner gelang Preibisch dann der zweite Treffer für die Süddeutschen, auf den die Niedersachsen eine schnelle Antwort hatten. 13 Sekunden später erzielte Stephan Tramm nämlich das 2:1. Die letzten 2:07 Minuten verteidigten die Steelers das eigene Tor dann mit Erfolg, so dass sie sich nun Oberliga-Meister 2024/ 2025 nennen dürfen und ein Jahr nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg in die DEL2 feiern können. Mit Bietigheim hat zum sechsten Mal in Folge ein Verein aus der Oberliga Süd die Oberliga-Meisterschaft gewonnen.
Alexander Dück: „Charakter meiner Mannschaft war einmalig gut“
Selbst einen Tag nach dem großen Triumph war Bietigheims Head Coach Alexander Dück noch begeistert von der spannenden Finalserie. „Wir wussten, dass es eine enge Serie wird, denn wir hatten die Scorpions schon im Halbfinale gegen die Heilbronner Falken gesehen. Und wie schwierig es ist, gegen Heilbronn zu gewinnen, das wissen wir aus der Hauptrunde.“ So hatte Dück auch in Spiel sieben nicht nur entspannte Momente auf der Bank; exemplarisch nennt er zwei Phasen. „Im ersten Powerplay der Scorpions hatten wir mit zwei Latten- bzw. Pfostentreffern gegen uns Glück, aber die letzten zwei Minuten waren ebenfalls nicht einfach. Wir hatten gerade den ersten Gegentreffer kassiert und dann noch eine Strafe bekommen. Und wir wussten sehr gut von den Qualitäten der Hannoveraner, vor allem gegen Ende noch einmal richtig Gas zu geben. Zum Glück hat es für uns gereicht.“
Nach zwei Abstiegen in Folge konnten die Steelers nun einen Aufstieg feiern. Wie wichtig ist dieser Erfolg für den Standort? „Sehr wichtig, denn Bietigheim ist eine Eishockeystadt. Wir hatten diese Saison tolle Unterstützung von den Fans und allen um uns herum. Alle haben an uns geglaubt und auch die Harmonie im Team sowie der Charakter der Spieler waren einmalig. Unser Ziel war von Beginn an der Aufstieg und so haben wir die Mannschaft zusammengestellt. In diesem Zusammenhang war ein besonders wichtiges Zeichen, dass Alexander Preibisch unsere erste Vertragsunterschrift war. Er war schon mit Bietigheim in der DEL, ist dann zweimal abgestiegen, dem Team aber trotzdem treu geblieben und hat auch nach dem zweiten Abstieg noch an unsere Ziele geglaubt.“ Und diese haben die Steelers am Dienstagabend zur Realität werden lassen.