Die Frauen-Nationalmannschaft hat sich für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina qualifiziert! Die Mannschaft von Bundestrainer Jeff MacLeod gewann auch ihr drittes Spiel des Qualifikationsturniers gegen Ungarn mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) und belegt somit den ersten Platz der Qualifikationsgruppe. Damit steht die vierte Teilnahme unseres Frauen-Teams bei Olympischen Spielen fest. Bereits 2002, 2006 und 2014 hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft beim Frauen-Eishockeyturnier teilgenommen. Für die DEB-Auswahl trafen Lilli Welcke und Luisa Welcke.
Von Beginn an sahen die 2.511 Fans in der Eisarena Bremerhaven eine intensiv geführte Partie und nach etwas mehr als zwei Minuten die erste Strafzeit gegen Ungarn. Im Powerplay hatte Lilli Welcke die größte Chance, traf aber nur das Außennetz. Kurz darauf musste Sandra Abstreiter bei ihrem dritten Start in diesem Turnier zweimal eingreifen und eine ungarische Führung verhindern. Ohne Treffer ging es in die erste Pause.
Auch im zweiten Drittel gab es Chancen auf beiden Seiten. Während die Ungarinnen ihr Powerplay in der 23. Minute nicht nutzen konnten, gelang Lilli Welcke in der 28. Minute die 1:0-Führung für die DEB-Frauen. Doch nur 70 Sekunden später fand Ungarn mit Mira Seregely die direkte Antwort und glich in Überzahl aus (29.). Die Intensität blieb weiter hoch. Weitere Treffer gab es jedoch erst wieder im Schlussdrittel.
In der 43. Minute nutze Luisa Welcke den Rebound am kurzen Eck und lupfte den Puck ins Tor zum 2:1. Die Ungarinnen hatten kurz darauf den erneuten Ausgleich auf dem Schläger, konnten die weiteren Chancen aber auch in Überzahl nicht nutzen. Die DEB-Frauen drangen auf die Vorentscheidung und erhöhten wieder das Tempo. Am Ende blieb es beim 2:1, auch weil das zweite ungarische Tor einen Bruchteil einer Sekunde zu spät fiel.
DEB-Spielerin des Abends wurde Luisa Welcke.
Für die DEB-Frauen wird es die vierte Olympia-Teilnahme sein nach 2002 (Salt Lake City/USA), 2006 (Turin/ITA) und 2014 (Sotchi/RUS). Zum dritten Mal sind beide deutschen Eishockeyteams bei den Olympischen Spielen dabei: 2002 und 2006 vertraten beide Eishockey-Teams Deutschland.
Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod: „Turniere dieser Art sind so schnelllebig. Gestern hatten wir schon ein so wichtiges Spiel und heute stand eines der bedeutendsten Spiele der vergangenen Jahre für unser Team an. Wir vom Coaching Staff genießen gerade all die Emotionen bei unseren Spielerinnen zu sehen. Sie haben so hart dafür gearbeitet, auch viele vom Staff begleiten das Team schon seit Jahren. Es ist einfach unglaublich schön, alle so glücklich zu sehen. Wir vom Trainerteam werden sicher noch ein wenig brauchen, bis wir dieses dichte Ereignis hier in Bremerhaven reflektieren. Das Team hat einen Prozess über zwei Jahre hinter sich. Es gab viele wichtige Schritte hier heute zu diesem Tag, besonders auch den gemeinsamen Deutschland Cup mit beiden Teams auszutragen. Der Turniersieg in Landshut im vergangenen November war ein ganz wichtiger Moment. Das alles hat uns vorbereitet für diesen Tag. Umso schöner ist es, dass wir uns jetzt hier durchgekämpft und gewonnen haben.“.
Kapitänin Daria Gleißner: „Ich bin mega happy, sehr erleichtert und unfassbar stolz auf diese Mannschaft. Es war nicht nur heute eine harte Arbeit für uns auf dem Eis, sondern wir haben als Gruppe die vergangenen Jahre sehr viel investiert für den Erfolg. Das hat sich heute ausgezahlt. Wir verstehen uns als Team, wir bewegen uns auf einer Wellenlänge und pushen uns gegenseitig. Das gilt auch für unsere Trainer und den Staff hinter dem Team auf dem Eis. Wir haben einfach so viel Spaß zusammen und genießen jetzt den Erfolg, gemeinsam nach Mailand fahren zu dürfen. Der Sieg war für alle heute!“
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Das gesamte Team rund um Bundestrainer Jeff MacLeod hat seit Saisonbeginn akribisch gearbeitet, um sich der großen Aufgabe zu stellen und optimal vorbereitet zu sein. Umso mehr freut es uns, dass sich diese harte Arbeit ausgezahlt hat und wir als Mannschaft sowohl körperlich als auch mental der Situation gewachsen waren. Für das Frauen-Eishockey in Deutschland ist das heute über die Olympia-Qualifikation hinaus ein bedeutender Tag, der uns Rückenwind gibt für die weitere Entwicklungsarbeit. Wir freuen uns sehr, dass wir nun auch mit den Frauen nach Mailand reisen werden. Das wird ein besonderes Highlight für alle Spielerinnen und den Staff.“
DEB-Präsident Dr. Peter Merten: „Herzlichen Glückwunsch an die Frauen-Nationalmannschaft zu diesem herausragenden Erfolg. Es war beeindruckend, mit welcher Entschlossenheit und Energie das gesamte Team auf das große Ziel hingearbeitet und sich in dem starken Teilnehmerfeld souverän durchgesetzt hat. Wir sind überaus glücklich und stolz, dass wir nun das erste Mal seit 20 Jahren mit so vielen Athletinnen und Athleten aus beiden Teams zu den Winterspielen 2026 reisen werden und wir unseren Eishockeysport auf der größten internationalen Bühne präsentieren können. Wir bedanken uns auch für die gute Zusammenarbeit mit dem Standort hier in Bremerhaven, der uns eine ideale Bühne bereitet hat, um ein erfolgreiches Turnier auszutragen.“