In der vergangenen Woche fand die erste gemeinsame Nachhaltigkeitskonferenz der IIHF (International Ice Hockey Federation), der ISU (International Skating Union) und des DEB (Deutscher Eishockey Bund e. V.) statt. Die Veranstaltung in Berlin war ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft des Eissports. Sie zeigte, dass die übergreifende Zusammenarbeit von Verbänden, Experten und Anwendern sowohl eine Quelle der Inspiration als auch eine Plattform für Veränderungen sein kann. Die drei Verbände hatten sich Anfang 2024 darauf verständigt, eine entsprechende Veranstaltung ins Leben zu rufen und dafür die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Die Konferenz, die in den Räumen Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund stattfand, wies eine Liste von zwölf Experten-Beiträgen aus der ganzen Welt auf, die alle Aspekte der Nachhaltigkeitsentwicklungen im Eissport abdeckten. Über 100 Gäste hatten sich zu der Konferenz angemeldet. Die Veranstaltung war in drei Vortrags-Themenblöcke gegliedert, die jeweils mit einer Podiumsdiskussion endete. Ein wichtiger Punkt war dabei die aktive Einbindung des Publikums während der Veranstaltung: Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Redner zu stellen. Dafür wurde eigens ein eigener Chat-Kanal eingerichtet, der zudem als Feedback-Möglichkeit zur Konferenz genutzt wurde.
Technische Innovation und soziale Verantwortung
Eröffnet wurde die Konferenz von Jildou Gemser (Coordinator ISU Development Commission), Viesturs Koziols (IIHF Council Member and Chairman of the IIHF Facilities Committee) und Dr. Peter Merten (Präsident Deutscher Eishockey-Bund e.V) als Gastgeber des Tages und dem Grußwort von Conrad Clemens (Chef der Staatskanzlei und Sächsischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien).
Zum Auftakt der Vorträge standen vor allem die Neu-Errichtung und Renovierung von Arenen und Eishallen im Fokus. Neben architektonischen Highlights und Best Practices wurden innovative Vorgehensweisen vorgestellt, die den Umbau betagter Strukturen ermöglichen – sogar während eines laufenden Eissport-Betriebs. Interessante Einblicke gab es auch zum Thema Aufbau künstlicher Eisflächen: Hierbei wurden neue Methoden, technische Innovationen und Forschungsarbeiten präsentiert, die für einen effizienteren Umgang mit den Eisflächen sorgen könnten.
Einen beeindruckenden Einblick kommunaler Zusammenarbeit boten die Vertreter der Stadt Tampere, die aufzeigten, weshalb sich die finnische Metropole als „Home of Hockey“ bezeichnen darf. Als besonderer Gast wurde sogar der Bürgermeister der Stadt Tampere und IIHF Life Member Tampere, Kalervo Kummola, zugeschaltet. In weiteren Vorträgen wurde zudem deutlich, wie neue Arenen- und Hallenkonzepte den Bereich der sozialen Verantwortung bedienen können. Hierbei kommt es in Zukunft auf ein gutes Zusammenspiel von Betreibern und Kommunen an, um attraktive und nachhaltige Konzepte zu entwickeln, um den Breitensport zu fördern und so auch für eine Akzeptanz für den Eissport sicherzustellen.
Im abschließenden Themenblock stand nochmal der Mensch als entscheidender Faktor im Fokus: Sowohl als Entscheider und Entwickler, aber auch in der täglichen Arbeit im Eissport. Daher war auch die Schulung des Hallenpersonals ein wichtiges Thema. Auch gab es spannende Einblicke, wie mit gezielten Schulungen Einsparungspotenziale und Effizienz-Steigerungen ermöglicht werden können.
Weitere Zusammenarbeit vereinbart
Zentrales Thema war die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit. Alle Anwesenden waren sich auch auf den anschließenden Get-Together einig, dass kein einzelner Klub, Arena-Betreiber oder Sportorganisation in der Lage ist, den Kampf gegen den Klimawandel allein zu führen.
Die IIHF, ISU und der DEB werden deshalb den Wissenstransfer untereinander weiter fördern, um diejenigen aktiv zu unterstützen, die täglich vor den Herausforderungen stehen, den Eissport nachhaltiger zu gestalten. Insofern war die erste gemeinsame Veranstaltung der drei Verbände ein Erfolg und ein Auftakt, für eine intensive Zusammenarbeit im Bereich der Nachhaltigkeit des Eissports.