Der Deutsche Eishockey-Bund e. V. (DEB) hat am Samstag, den 13. Juli 2024 seine 34. ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten. Im Maritim Hotel in Frankfurt am Main hatten sich insgesamt 69 stimmberechtigte Delegierte der Klubs und Vereine eingefunden. Das Präsidium des DEB präsentierte im Rahmen der Veranstaltung die Ergebnisse der rund zweijährigen Amtszeit und gab Auskunft über die Ziele der einzelnen Verbandsbereiche. Als wegweisende Entscheidung des Tages wurde die geplante Strukturreform der DEB-Führung von den Mitgliedern einstimmig beschlossen.
Nach Klärung der Formalitäten eröffnete DEB-Präsident Dr. Peter Merten die Versammlung und gab während seiner Ausführungen einen Einblick in die zweijährige Arbeit des Präsidiums und stellte die Ziele für die kommenden Jahre vor. Dabei benannte Merten zunächst die sportlichen Erfolge, die in der Zeit erreicht wurden – allen voran der Silbermedaillengewinn der Männer-Nationalmannschaft bei der WM 2023 mit der gleichbedeutenden Qualifikation für Olympia 2026. In diesem Zuge verwies der DEB-Präsident zudem auf das wichtige Qualifikationsturnier der Frauen für die kommenden Winterspiele, das im Februar 2025 ausgetragen wird.
Darüber hinaus drehte sich die Eröffnungsrede um die erfolgreiche Vergabe der WM 2027 und die strukturelle Analyse der DEB-internen Arbeitsprozesse, die entsprechende Maßnahmen zur Folge hatten wie beispielsweise das Outsourcing des Finanzbereichs und eine Modernisierung des IT-Bereichs. Zum Abschluss gab Dr. Peter Merten einen Überblick über die aktuellen Finanzen des DEB und blickte auf die sportlichen, sportpolitischen sowie wirtschaftlichen Ziele des Verbands voraus.
Aus sportlicher Sicht zeigten Vizepräsident Andreas Niederberger und DEB-Sportdirektor Christian Künast die Entwicklung des Personals im Bereich Leistungssport und die Entwicklungen der einzelnen Nationalmannschaften auf. Schwerpunkte der DEB-Arbeit liegen insbesondere in der Aus- und Weiterbildung des Trainerpersonals sowie der Umsetzung strategischer Prioritäten und Ziele als Fortsetzung des erfolgreichen DEB-Programms Powerplay26. Zudem wurde in den Beiträgen die Wichtigkeit der Förderung des Frauen- und Nachwuchsbereich betont – so werden beispielsweise die Jahresmaßnahmen bei den U16-Männern von drei auf fünf Maßnahmen pro Saison erhöht.
Neben den beiden DEB-Verantwortlichen sprachen auch Bundestrainer Harold Kreis, U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter, Bundeswehrtrainerin Jennifer Harss, Development Coach Ronja Jenike, sowie der Bundestrainer Ausbildung und Wissenschaft Karl Schwarzenbrunner zu den Delegierten, Gästen und anwesenden Medienvertretern. Als ein wichtiger Meilenstein wurde im Rahmen des „Sport-Teils“ der Veranstaltung die geplante Einführung der DEB-Akademie vorgestellt, deren Hauptziele die bestmögliche Ausbildung des Eishockey-Nachwuchs ist, eine Weiterentwicklung des Verbands garantiert und neue Einnahmequellen für die Förderung von Spieler*innen darstellt.
Im Anschluss führte Vizepräsident Marc Hindelang mit seinem Beitrag durch die Arbeit rund um die Ligen-Struktur des DEB. Hierbei betonte Hindelang zunächst die umfassenden Aufgaben, die in diesem Bereich zu leisten sind und skizzierte zum Abschluss seines Berichts die Entwicklungen und Herausforderungen der einzelnen Ligen. Danach fand die feierliche Ehrung der Meister aus den Spielzeiten 2022/2023 und 2023/2024 statt, bei der alle Titelträger Ehren-Urkunden erhielten.
Als weiterer Tagesordnungspunkt gaben DEB-Generalsekretär Claus Gröbner und Peter Merten Einblicke zum Stand in Sachen Austragung der WM 2027. Hier wurde seitens der DEB-Verantwortlichen ausführlich über die bisherigen Arbeitsschritte berichtet – insbesondere die Gründung der 2027 Eishockey-WM Organisations-GmbH als hundertprozentige Tochter des DEB e. V. sowie die Übertragung der Austragungsrechte zwischen e. V. und GmbH. Außerdem wurden die nächsten Meilensteine hin zur Durchführung der WM 2027 vorgestellt.
Vizepräsident Hauke Hasselbring berichtete in seinem Redebeitrag über die finanziellen Abschlüsse des Verbands in den Jahren 2022 und 2023. Dabei erläuterte Hasselbring Details zu den einzelnen Posten und bilanziellen Zahlen. Im Anschluss erfolgte der Bericht der Rechnungsprüfung, die Mitgliederversammlung stimmte auf Vorschlag der Kassenprüfer mit großer Mehrheit für die Entlastung des Präsidiums ab. Der Haushaltsvoranschlag für die Jahre 2024, 2025 und 2026 wurde von den Delegierten genehmigt.
Strukturreform vorgestellt und von den Delegierten beschlossen
Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde die geplante Reform der Führungsorganisation des DEB vorgestellt und offene Fragen erörtert. Bei dem Modell wird der DEB in Zukunft von hauptamtlichen Vorständen geführt, ein ehrenamtlicher Aufsichtsrat steht beratend und überwachend zur Seite. Die Delegierten votierten einstimmig für die erforderliche Satzungsänderung, um die geplante Strukturreform zum 1. Juli 2025 einzuführen. Die Wahl des Aufsichtsrats soll im ersten Halbjahr 2025 stattfinden. Bis dahin bleibt das aktuelle Präsidium im Amt. Dies besteht weiterhin aus Dr. Peter Merten (Präsident) und Hauke Hasselbring, Marc Hindelang und Andreas Niederberger (jeweils Vizepräsidenten).
DEB-Sportdirektor Christian Künast stellte im Anschluss die Absicht vor, ein neues Ausbildungsentschädigungsmodell des DEB zu entwickeln und bat die Mitgliederversammlung um ein entsprechendes Mandat. Dies wurde mit Mehrheit beschlossen, um ein finales Modell zu entwickeln. Ziel ist eine Einführung zum 1. Juli 2025.
Nach Beschlussfassung zu weiteren Anträgen endete die 34. Mitgliederversammlung. DEB-Präsident Dr. Peter Merten: „Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern für den konstruktiven Austausch und das Vertrauen in unsere Arbeit. Wir haben heute eine zielführende Mitgliedsversammlung erlebt, in der wir wesentliche Themen erörtert haben und auf den Weg bringen konnten. Wir begrüßen das einstimmige Votum der Mitgliederversammlung, die geplante Reform der DEB-Führungsstruktur auf den Weg zu bringen und die weitere Professionalisierung des Verbands voranzutreiben. Zudem nehmen wir weitere, spannende Arbeitsaufträge mit. Einen großen Dank möchten wir auch allen DEB-Mitarbeitern aussprechen, die die Mitgliederversammlung seit Wochen akribisch geplant und eine optimale Umsetzung sichergestellt haben.“