Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der 2024 IIHF-Frauen-Weltmeisterschaft das Spiel um Platz 5 verloren. Die Mannschaft von Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod unterlag der Schweiz nach der Verlängerung mit 2:3 (0:1, 2:1, 0:0, 0:1) und belegt am Ende nach einem starken Turnier den sechsten Platz.
Die Starting Six blieb im Vergleich zum Spiel gegen Tschechien unverändert – Sandra Abstreiter startete im Tor – Daria Gleißner, Ronja Hark, Nicola Eisenschmid, Emily Nix und Laura Kluge komplettierten die deutsche Mannschaft. Auch die weiteren Reihenzusammenstellungen blieben unverändert.
Im Anfangsdrittel erarbeiteten sich die Schweizerinnen ein leichtes Chancenübergewicht, doch Sandra Abstreiter und ihre Verteidigung hielt bis zur 18. Minute das Spiel torlos. Dann war die deutsche Defensive machtlos, als Alina Müller einen Schuss von Lara Christen unmittelbar vor der deutschen Torfrau abfälschte und die Scheibe unhaltbar im Tor unterbrachte.
Die DEB-Auswahl kam sehr gut in das zweite Drittel – erhöhte den Druck auf das schweizer Tor, mit Erfolg! Luisa Welcke vollendete in der 31. Minute einen starken Pass von ihrer Schwester Lilli zum Ausgleich. Zwei Minuten später erzielten die Schweizerinnen, die im gesamten Drittel nur zwei Torchancen hatten, durch Lara Stadler auf 2:1. Die passende Antwort hatte Emily Nix parat, die in der 39. Minute mit einer starken Einzelleistung den erneuten Ausgleich erzielte. Im Schlussabschnitt verrannen die Minuten und beide Goalies – auf deutscher Seite Sandra Abstreiter und auf schweizer Seite, durch eine Verletzung von Andrea Braendli, nun Saskia Maurer – hielten ihre Tore sauber. Das Spiel sollte letztlich in der Verlängerung entschieden werden, wo Laura Kluge die deutsche Mannschaft beinahe zum Sieg schoss, Lara Christen aber im letzten Moment das Tor verhinderte. Das Overtime-Drama wurde in der 65. Minute auf der Gegenseite entschieden, durch den zweiten Tagestreffer von Alina Müller zugunsten der Schweizerinnen.
Nach einem starken Turnier beendet die DEB-Auswahl die Weltmeisterschaft auf dem sechsten Rang, sicherte sich zum ersten Mal überhaupt vier Siege aus vier Spielen in der Vorrunde und verlor nur denkbar knapp im Viertelfinale gegen Tschechien und im Spiel um Platz 5 gegen die Schweiz.
DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger: „Wir gratulieren der Frauen-Nationalmannschaft zu einer insgesamt starken Weltmeisterschaft. Wir haben alle mit dem Team von Bundestrainer Jeff MacLeod und unseren Nationalspielerinnen mitgefiebert. Wir haben gesehen, was mit mannschaftlicher Geschlossenheit und großem Willen möglich ist. Wir begrüßen den positiven Eindruck umso mehr, da wir vor der WM einen gewissen Umbruch im Kader vorgenommen haben. Das Ergebnis bei der WM ist Ansporn, weiter an uns zu arbeiten, um zu den Top-Nationen der Gruppe A aufzuschließen. Ein großer Dank geht den gesamten Team-Staff, der die WM-Reise unserer Frauen aus unserer Sicht optimal begleitet hat.“
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Auch wenn die erste Enttäuschung tief sitzt: Wir haben eine großartige Mannschaftsleistung über das Turnier hinweg abgerufen. Vom Staff über das Trainerteam bis zu unseren Spielerinnen war jederzeit spürbar, wie wir als Einheit zusammengewachsen sind und was wir erreichen können, wenn wir an uns glauben und an uns arbeiten. Wir haben gezeigt, dass wir mit den Top-Nationen mithalten können, wenn wir zusammenstehen und füreinander da sind. Es gibt zuhause bei uns sicher viele, die während der WM vom Frauen-Eishockey begeistert wurden, die nun hoffentlich dranbleiben und unseren Weg weiter begleiten und unterstützen.“
Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod: „Wir haben in jedem Spiel über 60 Minuten alles gegeben und manchmal braucht es eben auch das Glück oder den richtigen Moment, um dann das Spiel für sich zu entscheiden. Wir sind stolz auf das Team und mit ein wenig Abstand zum Spiel heute, werden wir auch mit einem positiven Blick auf das Erreichte schauen. Jetzt in dem Moment ist es einfach schwer, das Team ist enttäuscht, weil wir da und dran waren – auch heute. Das ist alles ist Motivation für das nächste große Turnier und wir werden weiter daran arbeiten, uns zu verbessern.“
Kapitänin Daria Gleißner: „Wir haben uns im ersten Drittel etwas schwergetan, aber spätestens ab dem zweiten Drittel haben wir in jeden Shift alles reingehauen, was wir hatten. Das es am Ende in der Overtime so ausging, ist bitter. Dennoch war es hier beim WM-Turnier der richtige Schritt, den wir für das deutsche Frauen-Eishockey gegangen sind. Das wir alle Vorrunden-Spiele gewinnen konnten, hatten wir so auch noch nicht. Insofern war das sicher wichtig für die Zukunft.“
Stürmerin Emily Nix: „Es ist gerade etwas schwer in Worte zu fassen, weil die Enttäuschung doch sehr groß ist. Wir haben auch heute wieder bis zum Ende gekämpft und waren spätestens nach dem ersten Drittel im Spiel drin. Wenn wir auf das Turnier zurückblicken, können wir sicher stolz auf unsere Leistung sein und wie wir uns präsentiert haben. Ich denke, wir haben allen gezeigt, dass wir da sind und mit uns zu rechnen ist. Und daran werden wir wieder anknüpfen.“
WM-Spielplan der deutschen Frauen-Nationalmannschaft:
04.04.2024 | 15:00 (dt. Zeit 21:00) | Dänemark – Deutschland 1:5 (0:1, 0:1, 1:3)
06.04.2024 | 15:00 (dt. Zeit 21:00) | Japan – Deutschland 1:4 (0:0, 0:2, 1:2)
08.04.2024 | 11:00 (dt. Zeit 17:00) | Deutschland – Schweden 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)
09.04.2024 | 11:00 (dt. Zeit 17:00) | Deutschland – China 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)
11.04.2024 | 13:30 (dt. Zeit 19:30) | Tschechien – Deutschland 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)
13.04.2024 | 11:00 (dt. Zeit 17:00) | Schweiz – Deutschland 3:2 n.V. (1:0, 1:2, 0:0, 1:0)