Die U20-Nationalmannschaft hat am Mittwochvormittag (Ortszeit) das Viertelfinale gegen Finnland verloren. Gegen den Bronzemedaillengewinner von 2021 stand es am Ende 5:2. Über weite Strecken des Spiels war die deutsche U20-Auswahl auf Augenhöhe mit dem Favoriten. Für Deutschland war es die zweite Viertelfinalteilnahme bei einer U20-Eishockey-Weltmeisterschaft in Folge.
Beim fünften Turnierspiel wieder mit dabei: Joshua Samanski und Adrian Klein. Florian Bugl stand von Beginn an im deutschen Tor und musste nach knapp vier Minuten zum ersten Mal hinter sich greifen. Kaspar Simontaival traf nach einer sehenswerten Pass-Stafette zum 1:0 – Florian Bugl war dabei chancenlos. Das erste Powerplay für Finnland nutzte Roni Hirvonen und baute die Führung in der 12. Minute auf 2:0 aus. Kurz darauf kam es zur ersten Strafzeit gegen Finnland. Das DEB-Team konnte sich so die ersten Möglichkeiten der Partie erspielen. Schließlich war es Bennet Roßmy, der in der 13. Minute den Rebound nach einem Schuss von Danjo Leonhardt erfolgreich zum 1:2-Anschlusstreffer verwerten konnte. Damit trug sich Roßmy wie auch in den beiden Spielen zuvor in die Torschützenliste ein. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer nutzten jedoch die Finnen erneut ein Überzahlspiel: Roby Jarventie traf zum 3:1-Pausenstand (15.).
Im zweiten Drittel steigerte sich das DEB-Auswahl weiter, überstand eine Unterzahlsituation ohne Gegentor und konnte sich durch verstärkten Körpereinsatz sogar ein Chancenübergewicht erspielen. Knapp fünf Minuten vor der Pause bekam Deutschland dann ein Powerplay – und Bennet Roßmy war wieder zur Stelle: mit einem Tor für die Galerie verkürzte der Berliner auf 2:3 (38.).
Das Schlussdrittel begann gleich mit einer Strafzeit wegen Spielverzögerung und Deutschland musste erneut in Unterzahl spielen. Doch das finnische Powerplay blieb auch dieses Mal ohne Erfolgserlebnis. In der 47. Minute schlugen die Finnen dann doch in einer weiteren Überzahl zu und stellten den alten Vorsprung wieder her: Roby Jarventie erzielte ebenfalls seinen zweiten Treffer (47.) des Spiels. Knapp vier Minuten vor dem Ende fiel dann die Entscheidung zum 5:2 durch Joel Maatta.
Insgesamt war es ein enges Spiel. Die U20-Nationalmannscht war dem 3:3-Ausgleich nah, wurde jedoch durch das effiziente Überzahlspiel der Finnen ausgebremst. Spieler des Spiels auf der deutschen Seite wurde Bennet Roßmy. Zudem wurden Torhüter Florian Bugl (Straubing Tigers), Stürmer Alexander Blank (Düsseldorfer EG) sowie Verteidiger Maximilian Glötzl (Kölner Haie/EC Bad Nauheim) mit der Auszeichnung als beste deutsche Spieler des Turniers geehrt.
Stimmen zum Spiel:
U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter: „Zu allererst können wir alle sehr stolz sein auf die Leistung, die die Mannschaft gezeigt hat. Die Entwicklung der Mannschaft war wirklich sehr, sehr positiv und der Viertelfinaleinzug sagt eigentlich alles über dieses Team aus. Das war eine riesige Teamleistung und auch der Glaube an größere Dinge war da. Das ist sehr wichtig für die Zukunft. Wir können uns jetzt bei den älteren Spielern bedanken, die schon über mehrere Jahre dabei sind und ihnen alles Gute wünschen für den weiteren Weg. Wir drücken ihnen die Daumen, dass sie in den Profimannschaften eine wichtige Rolle erhalten und hoffentlich für die A-Nationalmannschaft in Zukunft in Frage kommen. Die jungen Spieler müssen ganz klar die Erfahrungen von diesem Turnier jetzt mitnehmen und diesen Teamspirit weitertragen in die nächsten U-Mannschaften. Allerdings wird’s auch im nächsten Turnier wieder sehr schwer werden. Es gilt an erster Stelle natürlich die Gruppe zu erhalten und dies wird kein einfacher Weg werden. Dessen müssen wir uns alle bewusst sein.“
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Wir haben Finnland heute alles abverlangt. Die Mannschaft kann wirklich stolz auf sich sein. Mit dem zweiten Viertelfinale in Folge haben wir alles im Rahmen unserer momentanen Möglichkeiten erreicht. Um in Zukunft mehr zu erreichen, aber auch um das Level zu halten, müssen die 35-40 Spieler, die für die U20-WM in Frage kommen, in den Profiligen wichtige Rollen einnehmen und vor allem auch in allen entscheidenden Situationen eingesetzt werden.“
Stürmer Alexander Blank: „Ich denke wir konnten eigentlich gut mit den Finnen mithalten. Im zweiten Drittel haben wir auch aus meiner Sicht eher dominiert. Durch unsere vielen Strafen und das gute Powerplay von Finnland haben wir uns das Spiel leider selbst schwergemacht. Am Ende waren es die vier Powerplay-Tore, die uns den Sieg heute gekostet haben. “