Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat weitere drei Punkte gesammelt und damit weiter alle Chancen auf eine optimale Ausgangsposition für das Viertelfinale: Gegen die Auswahl Kasachstans gab es durch ein 5:4 den fünften Sieg in Folge (im sechsten WM-Spiel). Torschützen waren Jonas Müller (5.), Leo Pföderl (17.), Daniel Fischbuch (19.), Lukas Reichel (26.) und Yasin Ehliz (48.). Ehliz wurde auch als bester deutscher Spieler der Partie ausgezeichnet.
Mit zwei Änderungen startete die deutsche Mannschaft gegen Kasachstan: Torhüter Dustin Strahlmeier erhielt seine erste Einsatzzeit beim Turnier in Finnland und feierte damit sein WM-Debüt. Als Backup nahm Mathias Niederberger auf der Bank platz. In der Offensive kehrte Leo Pföderl in das Aufgebot zurück und bildete mit Marcel Noebels und Lukas Reichel den “Berliner Block” der letztjährigen WM. Dafür erhielt heute Matthias Plachta neben Korbinian Holzer und Philipp Grubauer eine Pause. Verzichten musste Bundestrainer Toni Söderholm zudem auf Tim Stützle, dessen WM aufgrund einer Knieverletzung vorzeitig beendet ist.
Die Kasachen erwischten den besseren Start in die Partie durch den frühen Treffer von Roman Starchenko (3.). Doch Deutschland kam weniger als zwei Minute später zu einer schnellen Antwort durch den ersten WM-Treffer von Jonas Müller (5.). Je länger das Drittel dauerte, umso mehr Spielanteile erarbeite sich die deutsche Mannschaft. Dennoch legten nochmal die Kasachen durch Yegor Petukhov (16.) nach, doch 34 Sekunden später traf Leo Pföderl postwendend zum Ausgleich. Vor der Pause gelang Daniel Fischbuch (19.) aber wiederum die verdiente Führung.
Auch im zweiten Abschnitt blieb die deutsche Mannschaft spielbestimmend und zeigte erneut die bisherige Stärke im Powerplay im bisherigen Turnierverlauf: In doppelter Überzahl wurde Lukas Reichel (26.) schön freigespielt, sodass der Stürmer aus kurzer Distanz den kasachischen Goalie Andrei Shutov überwinden konnte. Es sah schon alles danach aus, mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause zu gehen, ehe Pavel Akolzin (40.) doch noch den Anschlusstreffer erzielte.
Noch so ein schneller Treffer gelang den Kasachen dann direkt nach Wiederbeginn, als Nikita Mikhailis (41). zum Ausgleich traf. Doch die DEB-Auswahl ließ sich davon nicht beirren und arbeitete mit Selbstvertrauen ausgestattet an der erneuten Führung. Die gelang schließlich Yasin Ehliz (48.). In den Folgeminuten hätten gut und gerne weitere Treffer auf beiden Seiten fallen können, doch sowohl Andrei Shutov im Tor der Kasachen als auch Dustin Strahlmeier im deutschen Gehäuse konnten sich mehrmals auszeichnen. So blieb es am Ende auch beim knappen Sieg für die deutsche Nationalmannschaft – dem fünften Erfolg bei der WM in Finnland.
Wie geht es weiter? Im abschließenden Gruppenspiel am kommenden Dienstag (24. Mai 2022) gegen die Schweiz kann die deutsche Mannschaft sich eine optimale Ausgangsposition für das Viertelfinale sichern. Die Partie gegen die Eidgenossen beginnt bereits um 12:20 Uhr (11:20 Uhr deutscher Zeit) und wird wie gewohnt auf MAGENTASPORT und SPORT1 übertragen.
Das WM-Viertelfinale – für das die DEB-Auswahl wie erwähnt bereits qualifiziert ist – findet am Donnerstag (26. Mai 2022) statt. Die Viertelfinal-Paarungen stehen nach dem letzten Vorrundenspieltag am Dienstagabend fest.
Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer Toni Söderholm: „Mental hat das dritte und vierte Tor den Kasachen ein bisschen Aufwind gegeben, zumal auch für sie jedes Spiel jetzt wichtig ist. Wir hätten vielleicht mit noch mehr Intensität spielen können. Es gab auch Momente, in denen wir Rhythmus und Klarheit in unserem Spiel hatten und es so kontrolliert haben. Über 60 Minuten haben wir das allerdings nicht gemacht. Wir alle wissen, dass wir besser spielen können. Wichtig ist dennoch, dass wir das Selbstvertrauen durch die Siege sammeln. Auch das kommt nicht von selbst.“
Torhüter Dustin Strahlmeier über seinen ersten WM-Einsatz: „Es war eine aufregende Partie für mich, die Jungs haben mich sehr gut unterstützt. Es war nicht leicht reinzukommen, nach ein paar Wochen ohne richtigen Spielbetrieb. Es war ordentlich Tempo im Spiel und hat mir Spaß gemacht. Und natürlich bin ich froh, dass wir das Ding gewonnen haben. Die Kasachen waren bei ihren Angriffen gefährlich und haben recht abgeklärt gespielt, aber gerade in Unterzahl haben wir einen guten Job gemacht und es war am Ende wieder eine geschlossene Teamleistung.“
Leon Gawanke zum fünften WM-Sieg für die deutsche Mannschaft: „Jeder weiß, dass es nicht unser bestes Spiel war heute. Wir sind trotzdem glücklich, den Sieg und damit auch diesmal wieder wichtige Punkte geholt zu haben. Und am Ende fragt dann auch keiner mehr nach dem Wie. Wir werden sicher einiges jetzt im Videostudium anschauen, gegen die Schweiz müssen wir defensiv viel besser arbeiten.“