Kanada, Finnland, Österreich und Tschechien sind die Gegner für die deutsche Eishockey-U20-Herren-Nationalmannschaft bei der IIHF U20-Weltmeisterschaft in Edmonton (Kanada). Der Saison-Höhepunkt findet von Sonntag, 26. Dezember 2021, bis Mittwoch, 5. Januar 2022, statt. Im Interview spricht U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter über die WM-Vorbereitung, die Gegner in der Gruppenphase – und über die Weihnachtspläne der Mannschaft.
Tobias, bevor wir über die anstehende IIHF U20-Weltmeisterschaft in Edmonton sprechen, kannst du einen kleinen U20-Jahresrückblick geben? Wie lief euer Jahr?
Tobias Abstreiter: Der Höhepunkt des Jahres steht natürlich noch bevor. Aber wir hatten dieses Jahr drei gute Maßnahmen: eine etwas Kürzere im Juni, im Juli waren wir beim Vier-Nationen-Turnier in Füssen (Anm. d. Red.: Gegner der Deutschen – Tschechien, Dänemark, Slowakei). Im November haben wir beim Vier-Nationen-Turnier in Lillehammer (Norwegen) gegen Norwegen, Tschechien und die Schweiz gespielt und konnten den Turniersieg holen.
Wie liefen die Maßnahmen für euch? Wie hat sich die Mannschaft entwickelt – auch mit Blick auf die WM?
Tobias Abstreiter: Wir haben mehrere Spieler neu gesichtet und unter die Lupe genommen. Dabei haben wir auf die Zusammenstellung des Kaders für die WM geachtet. Es ist wichtig, eine gute Mischung im Team zu haben. Einige Spieler waren letztes Jahr schon bei der Weltmeisterschaft in Edmonton dabei. Bei diesen Spielern wussten wir, dass sie die Erfahrung mitbringen, die wir brauchen. Aber natürlich haben wir auch ihre Entwicklung weiterverfolgt. Manche von ihnen spielen seit dieser Saison in der DEL, da war es interessant zu sehen, wie sie sich in der DEL zurechtfinden.
Zentral ging es für uns in diesem Jahr darum, das System einzuarbeiten und die Strukturen kennenzulernen und in den Köpfen der Spieler zu verankern. Auf internationaler Bühne erfinden wir das Eishockey nicht neu, aber es gibt doch einige Dinge, die international besonders sind. Das müssen wir in die Köpfe, Bewegungsabläufe und Automatismen bringen.
Am 13. Dezember trefft ihr euch in Füssen. Was steht auf der Agenda, bevor ihr dann am 15. Dezember nach Edmonton fliegt?
Tobias Abstreiter: Die Jungs kommen im Lauf des Sonntags an. Montagfrüh steht erst mal für alle ein PCR-Test an – und dann bekommen wir hoffentlich rasch das Go, mit der gesamten Mannschaft am Nachmittag aufs Eis zu gehen. In zwei intensiven Einheiten trainieren wir 5 gegen 5-Systeminhalte, Überzahl- und Unterzahlspiel. Wir schauen, dass wir uns in den Einheiten mit den wichtigsten Dingen beschäftigen, weil wir in Kanada nur eineinhalb Trainingseinheiten haben ehe das erste Vorbereitungsspiel ansteht.
Wie schafft ihr mit recht wenig Zeit eine gute Vorbereitung?
Tobias Abstreiter: Die wichtigsten Sachen sind schon vorher besprochen. In der WM-Vorbereitung wiederholen wir die wichtigsten Sachen, um die in den Köpfen zu verankern. Ein Feinschliff ist wichtig, vor allem für die internationale Bühne. Deshalb schauen wir uns noch Details an, zum Beispiel das Positionsspiel auf dem kleinen Eis. Die Spieler haben auf dem kleinen Eis noch weniger Zeit und noch weniger Raum. Deswegen ist es wichtig, dass sich die Jungs darauf konzentrieren, noch intensiver und noch schneller zu spielen. die Jungs haben auf dem Eis Null Komma Null Zeit. Der Gegner ist immer da, der Zweikampf ist immer da.
Eure Gegner in der Gruppenphase sind Finnland (am 26.12.), Tschechien (am 27.12.), Kanada (am 29.12.) und Österreich (am 31.12). Wie schätzt du die Teams ein?
Tobias Abstreiter: Die Eishockeynationen Kanada und Finnland sind sehr stark – nicht nur im Nachwuchs, sondern immer. Auch für diese WM schätze ich sie sehr stark ein, und sie waren auch in der Vergangenheit immer im direkten Titelkampf dabei. Das werden die stärksten Gegner in unserer Gruppe sein. Auch die Tschechen sind gute Gegner. Sie haben gute Spieler und können Top-Nationen überraschen. Die Österreicher sind in der Weltrangliste eigentlich hinter uns, gegen sie wollen wir auf jeden Fall gewinnen.
Was ist euer Ziel für die IIHF U20-WM?
Tobias Abstreiter: Wir wollen natürlich in der A-Gruppe bleiben und nicht absteigen. Außerdem wollen wir gute Spiele aufs Eis bringen und uns weiterentwickeln. Es ist schon realistisch zu sagen, der nächste Schritt sollte das Erreichen des Viertelfinals sein.
Eine ganz andere Frage, die nichts mit dem Eishockeysport zu tun hat: Feiert ihr Weihnachten?
Tobias Abstreiter: Wir werden uns besonderes Essen ins Hotel bestellen und uns gemütlich zusammensetzen. So haben wir das in den vergangenen Jahren auch gemacht. Aber eine große Feier gibt es nicht, denn wir sind nicht zum Feiern in Kanada – sondern wir wollen eine gute Leistung bei der Weltmeisterschaft bringen und darauf liegt unser Fokus.