Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat trotz einer sehr engagierten Leistung bei der IIHF-Weltmeisterschaft 2021 ihre zweite Niederlage hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm unterlag nach einem insgesamt ausgeglichenen Duell gegen Finnland knapp mit 1:2 (0:1, 1:0, 0:1). Über den Einzug ins Viertelfinale werden nun die beiden abschließenden Gruppenspiele entscheiden. In der Arena Riga erzielte Korbinian Holzer das Tor für die deutsche Mannschaft.
Söderholm schenkte im Tor erneut Mathias Niederberger das Vertrauen, Niklas Treutle hielt sich diesmal als Backup bereit. Ansonsten entschied sich der Headcoach der deutschen Mannschaft für ein Aufgebot mit sieben Verteidigern und 13 Stürmern. Anstelle von Lukas Reichel, der noch geschont wurde, kam John Peterka zu seinem ersten WM-Einsatz, Andreas Eder und Daniel Fischbuch feierten ebenfalls ihr WM-Debüt.
Finnland hatte bis zum Duell mit dem DEB-Team drei Siege (USA, Norwegen, Italien) und eine Niederlage nach Penaltyschießen (Kasachstan) zu Buche stehen. Das Team aus Skandinavien zeigte sich bis dato ähnlich geschlossen wie vor zwei Jahren, als Finnland den Weltmeistertitel errang.
Beide Teams gingen von Beginn an mit hohem Tempo und großer Kompaktheit in die Partie – gerade bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis. Das erste Überzahlspiel des Abends nutzten die Finnen aus, um durch Anton Lundell (7.) in Führung zu gehen. Mit Fortdauer des Abschnitts fand die DEB-Auswahl offensiv besser ins Spiel und hatte durch Marcel Noebels (11.), Moritz Seider (14.) und Tobias Rieder (17.) erste Torchancen. Im zweiten Drittel war es schließlich Korbinian Holzer (28.), der die deutsche Spielerbank durch seinen Ausgleichstreffer zum Jubeln brachte. Bereits das zweite Turniertor für den Verteidiger und der Lohn für einen taktisch disziplinierten Auftritt des DEB-Teams gegen Finnland.
Auch im Schlussabschnitt blieb es ein intensives und spannendes Duell auf Augenhöhe. Finnland zeigte sich letztlich einen Tick effektiver, als Arttu Ruotsalainen (52.) einen Zwei-auf-eins-Konter vollendete und seine Farben wieder in Führung brachte. Die DEB-Auswahl warf in der Folge nochmal alles nach vorne und erhöhte den Druck auf das gegnerische Gehäuse. Aber auch mit einem sechsten Feldspieler auf dem Eis wollte der Ausgleich trotz gut herausgespielter Torchancen von Markus Eisenschmid und Matthias Plachta (beide 60.) nicht mehr gelingen. Als bester Spieler wurde Stefan Loibl ausgezeichnet.
Auf die DEB-Auswahl wartet zum Abschluss der Vorrunde in Gruppe B ein Doppelspieltag. Am Montag stehen zunächst die US-Boys dem Team um Kapitän Moritz Müller gegenüber (ab 15.00 Uhr live bei SPORT1), am siebten und letzten Spieltag folgt dann das Aufeinandertreffen mit Gastgeber Lettland (ab 19.00 Uhr live bei SPORT1).
Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer Toni Söderholm: „Es war ein taktisches Spiel, beide Mannschaften hatten einige gute Momente. Ein so enges Spiel wird wie so oft durch Kleinigkeiten entschieden. Ich muss den Jungs ein Kompliment machen, wie geduldig sie geblieben sind. Finnland hat nicht viel zugelassen, man muss mit viel Tempo und Schwung kommen, um die Defensive zu brechen und da hat ein Tick gefehlt. Alle Mannschaften werden jetzt etwas müde und dann ist es auch eine Kopfsache. Die neuen Spieler haben genau die Energie und die frischen Beine reingebracht, worauf wir gehofft haben.“
Verteidiger Leon Gawanke: „Wir haben trotz der Niederlage ein gutes Spiel abgeliefert und hätten sicher einen Punkt verdient. Es war heute nicht leicht, gegen die Finnen durchzukommen, die ein sehr passives Forechecking gespielt haben und gefährlich bei den Breakouts waren. Wir hatten es daher nicht einfach, die Scheibe zum Tor zu bringen. Jetzt haben wir noch zwei Spiele, in denen wir alles geben werden.“
Stürmer John Peterka: „Wir haben versucht, uns in der Offensive freizuspielen, aber die Finnen haben das clever verteidigt. Auch wenn unsere Verteidiger von der blauen Linie geschossen haben, ist selten ein Schuss durchgekommen. Die Intensität, die wir ins Spiel gebracht haben, war sehr gut. Das können wir für die nächsten beiden Spiele mitnehmen.“