Am Wochenende (13. und 14. März) wird der Meistertitel der Frauen-Bundesliga (DFEL) in einem Final-Four-Turnier in Füssen ausgespielt. Nachdem alle Hauptrundenspiele ohne größere Komplikationen durchgeführt wurden, steht die Saison mit dem Kampf um die Meisterschaft vor ihrem Höhepunkt.
In Vorbereitung auf das Turnier wirft deb-online.de einen Blick auf die Teilnehmer. Wie verlief die Saison für die Mannschaft? Wer sind die Schlüsselspielerinnen? Und welche Einschätzungen gibt U18-Frauen-Bundestrainerin Franziska Busch zu den jeweiligen Teams ab?
ERC Ingolstadt: “Wir wollen den Titel holen”
Mit der Vizemeisterschaft 2017 als bisher größtem Erfolg sind die Frauen des ERC Ingolstadt nicht zufrieden: „Wir wollen den Titel holen – und wenn wir so stark spielen, wie wir es die gesamte Saison getan haben und immer wieder zurückkommen, sollte nichts schiefgehen“, sagt Panther-Verteidigerin und Nationalspielerin Tanja Eisenschmid: „Unser Kampfgeist bringt uns sehr weit, wir haben einen unglaublichen Zusammenhalt.“
Der Eis- und Rollsportclub aus Oberbayern trifft im ersten Spiel als Hauptrundensieger auf die Damen der Eisbären Juniors aus Berlin – gegen die alle vier Saisonspiele siegreich gestaltet wurden. Berlin sicherte sich am letzten Februarwochenende sein Ticket für das Final Four-Turnier mit Siegen (5:4, 6:0) gegen die Mad Dogs Mannheim. Mit nur vier Niederlagen aus 24 Spielen haben die Ingolstädterinnen allen Grund, ihren ersten Meistertitel anzupeilen. Resultierend daraus ist ein herausragendes Torverhältnis von 111 zu 33. Die Mannschaft von Trainer Christian Sohlmann ist auch zu einem Meisterschaftsanwärter herangewachsen, weil die Anstrengungen im Frauen-Bereich des ERC Ingolstadt in den letzten Jahren verstärkt wurden. Zudem besteht der Kader mittlerweile aus insgesamt acht Nationalspielerinnen.
Den Ausfall der Top-Stürmerin Marie Delarbre sollen Nationalspielerinnen wie Nicola Eisenschmid, Bernadette Karpf oder Celina Haider kompensieren, die alle die jüngsten Länderspiele in der Schweiz absolvierten. Auch die schwedische Schlüsselspielerin Solveig Neunzert bringt die nötige offensive Power mit, ist aber auch dafür bekannt, in der Defensive aufzuräumen. Egal ob Karpf mit ihrer Geschwindigkeit oder Nicola Eisenschmid mit ihrem Scoringinstinkt: „Wir brauchen jede Art von Spielerin bei uns im Team“, hebt Tanja Eisenschmid hervor. Selbst bringen sie und Andrea Lanzl als Teil der Führungscrew die Erfahrung mit, die eine Mannschaft bei einem solch kurzen Turnier benötigt.
Lanzl befindet sich als Kapitänin bereits in ihrer achten Saison beim ERC Ingolstadt. Neben insgesamt elf WM- und zwei Olympia-Teilnahmen ist Lanzl Rekordnationalspielerin beim Deutschen Eishockey-Bund. Außerdem hält die gebürtige Starnbergerin zwei weitere Bestmarken: Sie ist die Stürmerin mit den meisten absolvierten Spielen und gleichzeitig Rekordpunktejägerin der DFEL.
Der Name Eisenschmid ist in Eishockey-Deutschland ohnehin bereits ein Begriff. Nicolas und Tanjas Bruder Markus ist fester Bestandteil der Nationalmannschaft und derzeit einer der Top-Spieler bei den Adler Mannheim in der PENNY-DEL. Die Offensivbegabung teilt sich die Familie offenbar, denn Nicola ist mit insgesamt 42 Punkten Top-Scorerin der DFEL, während Tanja, die 2019 Meisterin in der nordamerikanischen Top-Liga der Frauen wurde, die punktbeste Verteidigerin der abgeschlossenen Hauptrunde ist. So weiß es Tanja Eisenschmid sehr zu schätzen, mit ihrer Schwester gemeinsam auf dem Eis stehen. „Es ist immer ein schönes Gefühl“, sagt sie und führt aus: „Wir verstehen uns auch auf dem Eis sehr gut und haben einen gewissen Beschützerinstinkt, der uns sehr hilft.“
Im Tor setzten die Schanzer in der Hauptrunde auf ein Torhüterquartett bestehend aus Julia Huber, Dominique Quint, Lisa Geml und Stefanie Gschwender. Trotz der häufigen Rotation kann sich der Gegentorschnitt sehen lassen. Zuletzt stand Quint zwischen den Pfosten, was dafür sprechen könnte, dass sie auch beim Final-Four-Turnier das Tor hüten wird.
Die Einschätzung von U-18-Frauen-Bundestrainerin Franziska Busch: „Der ERC Ingolstadt ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Sie haben eine sehr ausgeglichene und stark besetzte Mannschaft, die in dieser Saison kaum Schwächen gezeigt hat. Jetzt kommen aber erst die wichtigen K.o.-Spiele und hier muss das Team noch zwei Mal alles abrufen. Auch den Ausfall von Marie Delarbre werden sie mannschaftlich kompensieren.“
Alle Spiele werden live, kostenlos und in voller Länge im Livestream auf www.thefan.fm/live zu verfolgen sein. Auf www.gamepitch.de/deb/frauen/frauen-bundesliga können Infos und Statistiken zur Frauen-Bundesliga eingesehen werden.
Die Spiele sind wie folgt angesetzt:
Samstag, 13. März 2021:
15:00 Uhr / ERC Ingolstadt – Eisbären Juniors Berlin
19:00 Uhr / ESC Planegg – ECDC Memmingen
Sonntag, 14. März 2021:
11:00 Uhr / Spiel um Platz 3
15:00 Uhr / Finale