Die Teams des Final-Four-Turniers im Überblick: ESC Planegg

Am kommenden Wochenende (13. und 14. März) wird der Meistertitel der Frauen-Bundesliga (DFEL) in einem Final-Four-Turnier in Füssen ausgespielt. Nachdem alle Hauptrundenspiele ohne größere Komplikationen durchgeführt wurden, steht die Saison mit dem Kampf um die Meisterschaft vor ihrem Höhepunkt.

In Vorbereitung auf das Turnier wirft deb-online.de einen Blick auf die Teilnehmer. Wie verlief die Saison für die Mannschaft? Wer sind die Schlüsselspielerinnen? Und welche Einschätzungen gibt U18-Frauen-Bundestrainerin Franziska Busch zu den jeweiligen Teams ab?

ESC Planegg: Mit Geschlossenheit soll der achte Titel her

Ein Favorit mit jeder Menge Qualität: Der ESC Planegg hat beim Final-Four-Turnier in Füssen klare Ambitionen, der achte Meistertitel soll her – und dass das Team aus dem Münchner Umland grundsätzlich dazu in der Lage ist, steht außer Frage. „Die Mannschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig verändert und ist eher noch ein bisschen stärker geworden“, attestierte DEB-Interims-Sportdirektor Christian Künast schon zu Saisonbeginn. Auch wenn dann in der Hauptrunde nicht immer alles glatt lief und das Team zudem Verletzungen wichtiger Spielerinnen verkraften musste, geht der siebenmalige Meister als Tabellenzweiter in das Entscheidungsturnier und hatte bis zum Abschlusswochenende der Hauptrunde noch die Chance auf den Top-Platz. 

Julia Zorn bei der WM 2019 in Finnland / Foto: HHOF-IIHF Images

Planegg, das seine Heimspiele in Grafing austrägt, muss sich zunächst am Samstag im ersten K.o.-Spiel gegen die ECDC Memmingen Indians durchsetzen, den Gegner im Play-off-Finale der vergangenen Saison, das wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie gestoppt werden musste. „Die gesamte Mannschaft freut sich wirklich sehr auf das Turnier. Für die etwas älteren Damen unter uns ist das Turnierformat jedoch nichts Neues. Früher wurde der Meistertitel der DFEL immer in einem Final-Four-Turnier entschieden“, sagt Julia Zorn, die nach langer Verletzungspause seit der Endphase der Hauptrunde wieder auf Torejagd gehen kann. Die Nationalspielerin bestreitet bereits ihre 14. Saison für den ESC und ist mit 241 Toren Rekordhalterin in der Frauen-Bundesliga.

Neben ihr sind Stürmerin Kerstin Spielberger und Verteidigerin Monika Pink, die ihre 13. bzw. 15. Saison für Planegg bestreiten, gestandene Führungsfiguren der Mannschaft. Mit 40 Jahren ist zudem Kathrin Lehmann die erfahrenste Spielerin der Liga. Zu den größten Erfolgen der Schweizerin gehören unter anderem eine Meisterschaft in der schwedischen Frauenliga SDHL sowie der Gewinn der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2011 im eigenen Land. Bei den Länderspielen gegen Deutschland im vergangenen Monat arbeitete Lehmann im Trainerteam der Schweizer Frauen.

Die Ausfälle von Sarah Kubiczek und Katharina Gerstmeir im Sturm sollen Spielerinnen wie US-Amerikanerin Justin Reyes (25 Tore, 15 Assists), Janina Fuchs (14 Tore, 14 Assists) aber auch Spielberger (20 Tore, 16 Assists) kompensieren. Sie alle sind mitverantwortlich für eine Erfolgsquote von 26,7 Prozent in eigener Überzahl – Topwert in der Liga. Einen starken Rückhalt in Defensive bilden unter anderem die Nationalverteidigerinnen Tabea Botthof, Anna-Maria Fiegert und Yvonne Rothemund für ihre Mannschaft.

Franziska Albl und Anna-Maria Fiegert (rechts) bei den Länderspielen in der Schweiz vergangenen Februar / Foto: Jonathan Vallat/Swiss Ice Hockey 

Mit Franziska Albl, die seit dem Abbruch der Männer-Bayernliga wieder beim Team ist, und Lisa Hemmerle hat die Mannschaft von Trainer Marcel Breil ein sehr starkes Goalie-Duo. Hemmerle verzeichnet einen Schnitt von 1,52 Gegentoren pro Spiel, Nationaltorhüterin Albl sogar nur 0,93 Gegentore pro Spiel. Wer auch immer von beiden am Wochenende zwischen den Pfosten stehen wird, dürfte nicht leicht zu überwinden sein. Julia Zorn sieht die besondere Qualität ihres Teams ohnehin in der mannschaftlichen Geschlossenheit: „Ich denke wir haben keine Star-Spielerin und keine Star-Reihe. Bei uns stehen der Teamgedanke und Zusammenhalt im Vordergrund, das macht uns so gut.“

U18-Frauen-Bundestrainerin Franziska Busch: „Ähnlich wie Memmingen hat auch Planegg Siege gegen Mitfavoriten eingefahren. Allerdings gab es auch Phasen, in denen sie gegen schlechter platzierte Teams verloren haben. Zwischendurch waren Führungsspielerinnen verletzt, die jetzt aber wieder zurück sind. Sie haben sich also als komplette Mannschaft für das Finalturnier einspielen und vorbereiten können.“

Alle Spiele werden live, kostenlos und in voller Länge im Livestream auf www.thefan.fm/live zu verfolgen sein. Auf http://www.gamepitch.de wurde eigens für das Turnier eine Seite mit allen Infos und Statistiken eingerichtet.

Die Spiele sind wie folgt angesetzt:

Samstag, 13. März 2021:

15:00 Uhr / ERC Ingolstadt – Eisbären Juniors Berlin

19:00 Uhr / ESC Planegg – ECDC Memmingen

Sonntag, 14. März 2021:

11:00 Uhr / Spiel um Platz 3

15:00 Uhr / Finale