Die deutsche U20-Nationalmannschaft muss in der Vorbereitung auf das U20-WM-Turnier in Kanada einen weiteren Rückschlag verkraften. Bei den Coronatests während der Einzelquarantäne im Hotel in Edmonton erhielten acht Teammitglieder der Delegation des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. ein positives Ergebnis. Die Folgen für den gesamten DEB-Tross schränken die Arbeit bis zum ersten WM-Spiel gegen Finnland am 25. Dezember (16 Uhr Ortszeit/0 Uhr MEZ/live bei MagentaSport) wesentlich ein. Auf Anordnung der Provinz Alberta wird die Quarantäne für den DEB bis zum 23. Dezember verlängert, wenn es bis dahin keinen weiteren positiven Fall geben sollte.
Ab dem 18. Dezember dürfen nur die Personen der DEB-Delegation das Hotelzimmer verlassen, die bereits eine Covid-19-Infektion hinter sich haben. Die betreffenden Spieler können ab sofort auch auf dem Eis trainieren. Der Eishockey-Weltverband IIHF erteilte hierzu die Freigabe. Die beiden im Rogers Place geplanten WM-Testspiele der deutschen Mannschaft gegen Österreich (21. Dezember) und Tschechien (23. Dezember) wurden gestrichen.
Das Trainerteam um U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter hat entsprechend der Umstände die Trainingspläne für die Spieler angepasst und wird zum Beispiel die Übungseinheiten auf den Zimmern noch intensivieren.
DEB-Präsident Franz Reindl: „Unsere U20-Delegation und der DEB wurden von den aktuellen Testergebnissen komplett überrascht. Es sind schlicht die – auch unter sorgfältigster Einhaltung des sehr umfangreichen Hygienekonzepts – am Ende nicht kontrollierbaren Auswirkungen des Virus und der Pandemie. Vor allem diese belastende Quarantänesituation ist für alle, insbesondere für die Spieler, schwer zu bewältigen und erfordert unglaubliche Energie und Disziplin. Ich bewundere die Arbeit, Einstellung und den überaus professionellen Umgang mit der Situation und bedanke mich mit Hochachtung dafür. Besonders erfreulich war die Online-Aufmunterung an das Team durch Leon Draisaitl. Die folgenden sportlichen Aufgaben werden dadurch eine noch größere Herausforderung für jeden Einzelnen.“
Christian Künast, Interims-Sportdirektor des DEB: „Natürlich war diese Nachricht für uns im ersten Moment ein ziemlicher Schock. Doch es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, einen Rückschlag bis ins Detail zu diskutieren, sondern lösungsorientiert nach vorne zu blicken. Es wird definitiv schwierig, da natürlich gewisse Bedenken bleiben. Wir haben nach den letzten PCR-Tests am Freitag vor einer Woche, die alle negativ waren, am Samstag einen Tag vor der Abreise noch eigenständig Schnelltests durchgeführt, die ebenfalls negativ waren. Wir haben uns nichts vorzuwerfen, haben auf alles geachtet und die Schutzmaßnahmen sogar noch weiter hochgefahren als vorgeschrieben. Beispielsweise haben wir erst nach dem dritten PCR-Test in Füssen zum ersten Mal gemeinsam gegessen. Vorher blieb jedes Zimmer für sich, die Einkleidung erfolgte zimmerweise und so weiter. Wir haben das Training jetzt komplett umgestellt, die Zahl der Online-Meetings weiter erhöht und werden alles Denkbare unternehmen, um uns weiterhin bestmöglich auf das Turnier vorzubereiten.“