Für die U20-Nationalmannschaft beginnt am Sonntag die Vorbereitung auf die WM in Edmonton/Kanada. Das wichtigste Nachwuchsturnier im Welteishockey ist der Höhepunkt der Saison nicht nur für die deutschen Talente. In Gruppe A trifft die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. auf Gastgeber Kanada, Finnland, die Slowakei und die Schweiz. Alle Spiele sind live und kostenfrei bei MagentaSport zu verfolgen. Die Mannschaft von U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter will sich bestmöglich verkaufen. Der Headcoach blickt hier auf eine Themenfelder voraus.
Tobias Abstreiter über …
… den Kader
Die Auswahl ist ähnlich wie bei der A-Mannschaft. Ich schaue mir an, welche Rolle die Spieler ausfüllen können. Da geht es um offensive Stärke, defensive Stabilität oder die Special Teams: Wer kann Über- und Unterzahl spielen, wer kann Außen- und Mittelstürmer spielen. Es gibt ganz verschiedene Kriterien, die wichtig sind. Jede Mannschaft steht und fällt dazu natürlich mit einem guten Torhüter und stabilen Verteidigern. Die DEL-Erfahrung spielt schon auch eine große Rolle, das ist sehr, sehr wichtig, denn man will so viele Spieler wie möglich aus der höchsten Liga beisammenhaben. Dadurch, dass uns Moritz Seider nicht zur Verfügung steht, soll die Last in der Abwehr jetzt auf mehrere Schultern verteilt werden, da müssen einige mehr Verantwortung übernehmen und sind auch in der Lage dazu. In der Offensive haben einige eine gute Entwicklung gemacht und perspektivisch sind auch einige jüngere Spieler aus dem 02er-Jahrgang dabei, die auf sich aufmerksam machen können. Alle, die nominiert sind, haben es verdient, dabei zu sein – auch wenn es vielleicht nur auf Abruf ist.
… den ersten Teil der Vorbereitung
Wir treffen uns am 6. Dezember in Füssen mit 27 Spielern, das ist vier Tage früher als im letzten Jahr. Die Jungs müssen die Hygienevorschriften beachten, das hat große Bedeutung. Die Jungs müssen mit einem negativen Test erscheinen, um an der Vorbereitung teilnehmen zu dürfen. Das ist ein sehr großer Punkt, all dies zu beachten. Die Kontakte sollten schon zu Hause in den letzten Tagen vor der Anreise so gut es ging reduziert werden. In Füssen darf sich ein Spieler nicht einmal selbst eine Zahncreme kaufen, das alles wird strikt verboten, daran müssen wir uns halten. Am 13. Dezember fliegen wir dann mit 25 Spielern nach Edmonton, die alle bis zum 5. Januar dort bleiben. Wir kommen direkt nach der Ankunft sofort in die Quarantäne und dürfen erst am 18. Dezember zum Training. Jeder muss allein im Hotelzimmer bleiben, das wird eine sehr herausfordernde Zeit werden, aber wir haben schon Gedanken gemacht, wie wir diese Zeit nutzen.
… Schwerpunkte der Woche in Füssen
Wir werden alle taktischen Elemente unseres Spiels durchgehen, wir werden häufig mit spielnahen Trainingsformen arbeiten, werden 5 gegen 5 spielen, die Special Teams trainieren. Wir werden aber auch Reize setzen und Konditionsarbeit einfließen lassen. Es wird schon ziemlich intensiv. Zudem sind die Zweikampfübungen und auch die spielerischen Übungen alle intensiv. Die meisten Spieler sind jetzt im Spielbetrieb, das ist schon mal gut. Erst die erste Einheit nach der Quarantäne in Kanada wird dann etwas lockerer. Ich gehe davon aus, dass der Fokus sich von Tag zu Tag mehr schärft. Je näher es zum Start geht, desto mehr ist dann Spannung auch zu spüren. Der Spaß soll im Vordergrund stehen, sich auf eine tolle WM vorzubereiten. Die Jungs sollen jeden Tag mit Freude in die Halle kommen und das Drumherum beiseiteschieben.
… die Gruppengegner
Wir werden schauen, dass wir unsere Sachen reinbringen, unseren Spielstil automatisieren, wir sind nicht so auf die Gegner fixiert. Klar spricht man aber an, worauf international Wert gelegt werden muss. Wir spielen die ersten beiden Spiele gegen Finnland und Kanada, das sind die favorisierten Teams in der Gruppe. Ich gehe davon aus, dass wir gegen die Schweiz und die Slowakei um das Viertelfinale spielen. Wir haben eine gute Chance, wir haben eine gute Mannschaft und jeder ist sich bewusst, dass wir gute Qualität haben. Es gilt, die beste Leistung abzurufen. Unser Ziel ist, dass wir ein gutes Turnier spielen, wir wollen auf uns aufmerksam machen. Dass es keinen Absteiger gibt, ändert an unserem Stil nichts.
Mit Material von MagentaSport