Gut fünf Wochen vor der U20-WM in Edmonton hat U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter seinen Kader für das prestigeträchtige Turnier rund um die Jahreswende benannt. Abstreiter plant, am 6. Dezember mit 27 Spielern in Füssen in den ersten Teil der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt (25. Dezember 2020 bis 5. Januar 2021) zu starten. Teil des Aufgebots des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. sind die drei Top-Talente Tim Stützle (Adler Mannheim), Lukas Reichel (Eisbären Berlin) und John Peterka (EHC Red Bull München), die beim diesjährigen NHL-Draft unter den ersten 35 ausgewählten Nachwuchsspielern waren. Nicht dabei sein kann Verteidiger Moritz Seider, der aktuell in Schweden bei Rögle BK spielt und dessen NHL-Team Detroit Red Wings keine Freigabe für die U20-WM erteilte.
Zehn Spieler des DEB-Kaders hatten zuletzt beim Deutschland Cup die Chance, im Top Team Peking wertvolle Wettkampfpraxis auf internationalen Niveau zu sammeln. Weitere zehn Spieler (ein Torhüter, drei Verteidiger und sechs Stürmer) sind ab Abruf nominiert, um auf Eventualitäten rasch reagieren zu können. Jüngster Akteur im Kader ist der Kölner Verteidiger Luca Münzenberger, der in wenigen Tagen seinen 18. Geburtstag feiert. Gut die Hälfte des Aufgebots entstammt dem Jahrgang 2002 und hat im kommenden Jahr noch einmal die Möglichkeit einer U20-WM-Teilnahme. Aufgrund der Absagen aller anderen U20-WM-Turniere wird es in diesem Jahr keinen Absteiger aus der Top-Division geben.
Das DEB-Team wird den ersten Teil der Vorbereitung bis zum 13. Dezember abgeschottet und mit einem vorgegebenen Testprozedere am Bundesstützpunkt in Füssen absolvieren, danach wird die Mannschaft per Charterflug von Zürich aus nach Kanada reisen. Dort muss zunächst jeder Spieler und jedes Staffmitglied für einige Tage in Isolation, wahrscheinlich erst ab dem 18. Dezember ist der Einstieg ins Training am Wettkampfort möglich. Auch in Kanada werden weitere Tests vorgenommen. In Edmonton stehen am 21. Dezember gegen Österreich und 23. Dezember gegen Tschechien noch zwei Testspiele auf dem Programm, bevor das WM-Turnier für die deutsche Mannschaft am 25. Dezember mit dem Duell gegen Finnland beginnt. Zuschauer werden nicht zugelassen sein, die zehn Teams in Edmonton ähnlich abgeschottet wohnen, trainieren und spielen wie die NHL-Clubs im Sommer.
U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter zum Kader: „Die Nominierten haben sich verstärkt in den Fokus gespielt, auch durch den DEL2-Start haben sich noch gewisse Dinge gezeigt. Beim Deutschland Cup hatten wir Spieler dabei, von denen wir wussten, dass sie gute Chancen haben, ins Aufgebot zu kommen. Wir haben dort auch gesehen, wie wichtig es ist, dass wir schnell und präzise aus der eigenen Zone spielen. Generell haben die Spieler gemerkt, welche Intensität und Zweikampfstärke international gefordert ist. Diese sehr wichtige Erfahrung werden die Spieler mit zur WM nehmen, weil es dort nicht wesentlich anders sein wird. Wenn der Heilungsverlauf bei Tim Stützle weiter so gut ist wie bisher, dann stehen die Chancen gut, dass er dabei sein kann. Bis zur WM sind es noch fünf Wochen, da sind wir optimistisch.“
Fotos: City-Press