Der Eishockey-Weltverband IIHF hat zum zweiten Mal infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie die Olympia-Qualifikationsturniere der Frauen für Peking 2022 verschoben. Nachdem die Wettbewerbe um die letzten Tickets für die kommenden Winterspiele im Juni bereits von Februar 2021 auf Ende August 2021 verlegt worden waren, war nun eine abermalige Verschiebung auf November 2021 notwendig, die der Weltverband am Mittwoch beschloss.
Erfreulich für den Deutschen Eishockey-Bund e.V. war, dass die IIHF an den WM-Turnieren der Top-Division festhält: Die Frauen-Weltmeisterschaft und die U18-Männer-Weltmeisterschaft (beide April 2021) bleiben ebenso Teil des Kalenders wie die beiden Top-WM-Turniere der Männer und der U20-Männer. „Das ist für unsere deutschen Athleten eine sehr gute Nachricht. Sie können sich damit gezielt auf ihre Saisonhöhepunkte vorbereiten, das freut mich sehr“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl nach der Sitzung des IIHF-Councils. Alle WM-Turniere unterhalb der Top-Division mussten vom Weltverband coronabedingt abgesagt werden.
Die Mannschaft von Frauen-Bundestrainer Christian Künast wird als Gastgeber eines Turniers in Füssen gegen Norwegen, Österreich und einen noch zu ermittelnden dritten Gegner spielen und versuchen, die Olympia-Teilnahme zu erreichen. Wenn sich die Frauen-Nationalmannschaft qualifiziert, wäre der DEB erstmals seit Turin 2006 mit beiden Teams bei Olympia vertreten. Die Männer-Nationalmannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm hatte die Olympia-Qualifikation bereits mit der Viertelfinalteilnahme bei der WM 2019 in der Slowakei sichergestellt.
Die DEB-Auswahl hat in dieser Saison – bedingt durch die komplizierte Lage – noch kein Länderspiel absolviert. Möglich waren jedoch diverse Lehrgänge der Bundeswehr-Sportfördergruppe sowie eines Perspektivteams und ein Lehrgang des kompletten Kaders der Frauen-Nationalmannschaft. Der Saisonhöhepunkt für das Künast-Team ist die IIHF Frauen-Weltmeisterschaft in Halifax und Truro/Kanada vom 7. bis 21. April 2021. Deutschland trifft dort in Truro in Gruppe B auf Japan, Tschechien, Dänemark und Ungarn.
Frauen-Bundestrainer Christian Künast: „Es ist eine gewisse Erleichterung vorhanden, da wir jetzt ein finales Datum für das Qualifikationsturnier haben und es dann hoffentlich stattfindet. Bis jetzt war es keine einfache Aufgabe, ganz ohne Länderspiele die Motivation und die Konzentration beim Team hochzuhalten, aber wir haben es ganz ordentlich gemeistert. Wir werden jetzt die Vorbereitungen auf das neue Datum ausrichten und dann gewissenhaft darauf hinarbeiten – wie wir es immer tun.“
Foto: Pencz