Oilers verlieren in Spiel vier gegen Chicago – Minnesota scheitert trotz Sturms Tor – Islanders stehen im Achtelfinale
Leon Draisaitl machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. „Es ist frustrierend“, sagte der deutsche NHL-Topstar, nachdem die Saison mit seinen Edmonton Oilers so abrupt und viel früher als erhofft zu Ende gegangen war. Ein Direktschuss des Tschechen Dominik Kubalik zum 3:2 für die Chicago Blackhawks erwies sich als das Siegtor in Spiel vier der „best-of-five“-Serie und sorgte für das Aus der Oilers in den Stanley-Cup-Qualifiers.
Ähnlich bitter verlief der Freitagabend im Rogers Place in Edmonton auch für Nico Sturm und Minnesota Wild beim unglücklichen 4:5 nach Verlängerung gegen die Vancouver Canucks. Dabei hatte Minnesota zunächst mit 3:1 geführt und der Augsburger nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Canucks mit seinem ersten NHL-Treffer zum 4:3 (40.) die erneute Führung besorgt. Dann jedoch rettete Bo Horvat (55.) Vancouver in die Verlängerung – und dort saß schon nach elf Sekunden ein Schuss von Canucks-Verteidiger Chris Tanev, der dritte Sieg für Vancouver in der Serie war perfekt.
Edmonton hatte gegen Chicago durch Josh Archibald (1.) früh den ersten Treffer erzielt, doch noch im ersten Drittel drehten die Blackhawks durch Brandon Saad (6.) und Matthew Highmore (8.) die Begegnung. Ryan Nugent-Hopkins (23.) stellte zwar noch einmal auf 2:2, aber alle weiteren Chancen vereitelte Hawks-Goalie Corey Crawford – auch die drei Torschüsse von Draisaitl, die der Kölner in seinen knapp 25 Minuten Eiszeit abgab. „Wir hatten zu viele kleine Fehler, die uns das Spiel gekostet haben. Das kannst du dir nicht leisten, dazu ist die Liga zu gut“, sagte Draisaitl im anschließenden Pressgespräch und fügte an: „Wir hatten genug Möglichkeiten, in das Spiel zurückzukommen.“
Sturm war bei seinem Tor über den linken Flügel ins Angriffsdrittel gezogen und hatte Canucks-Goalie Jacob Markström mit einem Schuss aus spitzem Winkel düpiert. Strahlend fuhr der 25-Jährige zur Bank und klatschte mit seinen Kollegen ab. Annähernd zwei Minuten mehr Eiszeit als bei seiner Play-off-Premiere hatte Sturm diesmal von Headcoach Dean Evason erhalten, nur kurze Zeit fehlte und er wäre der Siegtorschütze gewesen. Doch dann entwickelte das vierte Spiel der Serie eine ganz eigene Dramatik und die Saison war für Minnesota plötzlich vorbei. „Das war ein Schock, aber ich bin stolz wie das Team sich insgesamt präsentiert hat“, sagte Evason in der Pressekonferenz.
Im ersten Spiel des Freitags in Toronto nutzen die New York Islanders ihren zweiten Matchball gegen die Florida Panthers und zogen ins Play-off-Achtelfinale ein. Beim souveränen 5:1 zum entscheidenden dritten Erfolg in der Serie kamen Tom Kühnhackl und Torhüter Thomas Greiss nicht zum Einsatz. Für Korbinian Holzer und die Nashville Predators endete die Saison ebenso plötzlich wie für Leon Draisaitl und Nico Sturm. Das 3:4 nach Verlängerung gegen die Arizona Coyotes bedeutete die dritte Niederlage in der Serie. Der 63-malige Nationalspieler wurde von Predators-Headcoach John Hynes nicht aufgeboten.
Am Samstag und Sonntag wird nun noch die Setzliste im Osten und Westen ausgespielt, bevor die Paarungen für das Achtelfinale um den Stanley Cup feststehen. Vier deutsche NHL-Spieler (Philipp Grubauer, Tobias Rieder, Kühnhackl und Greiss) sind im Kampf um die Meisterschaft in der weltbesten Eishockeyliga noch vertreten.
Foto: City-Press