Das Programm „Integration im Eishockey“ des Deutschen Eishockey Bund e. V. (DEB) erreichte in den vergangenen Wochen weitere Meilensteine: Die Saale Bulls aus Halle haben zum Oberliga-Playoff-Auftakt eine öffentlichkeitswirksame Kampagne für Toleranz und gegen Rassismus umgesetzt, die vom DEB und der Yasin Ehliz Sportförderung unterstützt wurde.
Mit den Roten Teufel Bad Nauheim setzt sich in Zukunft ein weiterer Verein aktiv für Integration innerhalb des IIHF-Projekts „hockey is variety“ ein und ist ab sofort Stützpunktverein des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ des DOSB.
Saale Bulls setzen Ausrufezeichen für Toleranz und gegen Rassismus
Die Saale Bulls aus Halle haben ein wichtiges Zeichen für Toleranz und gegen Rassismus gesetzt. Der Auftakt-Spieltag der Playoffs in Halle gegen Memmingen am 15. März 2019 stand unter dem Motto „Sport verbindet Sachsen-Anhalt“. Die Spieler des Oberligisten liefen zum Warmup in speziellen Trikots auf, auf denen mit individuellen Botschaften für einen tolerantes Miteinander geworben wurde. Überdies wurde die Aktion kurz vor Spielbeginn durch den Stadionsprecher vorgestellt.
„Sport verbindet Sachsen-Anhalt“ ist ein Bündnis verschiedener Sportverbände Sachsen-Anhalts, die beschlossen hatten, eine gemeinsame Aktion während der internationalen Wochen gegen Rassismus (11. bis 24. März 2019) ins Leben zu rufen. Entstanden war das Bündnis nach den Geschehnissen in Chemnitz im Jahr 2018.
Manuel Hiemer, Präsident des Landeseissportverbandes Sachsen-Anhalt: „Die Gespräche zwischen Landesverband, den Saale Bulls und deren Kooperationspartner ESV Halle führten schnell zur Einigkeit, die Kampagne an prominenter Stelle zum Playoff-Start durchzuführen. Kinder und Profis der beiden Vereine sollen zukünftig gemeinsam die Botschaft der Aktion „Sport verbindet Sachsen-Anhalt“ transportieren.“
Der DEB unterstützte das Projekt in Halle in Zusammenarbeit mit der Yasin Ehliz Sportförderung. Gemeinsam wurden die Warmup-Trikots gestaltet und finanziert: „Eine vorbildliche Aktion, die wir gerne unterstützen. Denn Eishockey verbindet über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg. So haben wir es selbst erlebt und möchten als Vermittler und Partner im Bereich Integration fungieren“, so Abdullah Ehliz, Vater von Nationalspieler Yasin Ehliz.
Die Yasin Ehliz Sportförderung engagiert sich in den Bereichen Talentförderung sowie Integration. Bundesweit unterstützt sie dabei Vereine oder Projekte im Nachwuchsbereich.
„Wir freuen uns im Themengebiet Integration und Vielfalt im Eishockey einen erfahrenen Partner wie die Yasin Ehliz Sportförderung und die gesamte Familie Ehliz an der Seite zu haben. Sie geben ihre Erfahrungen an andere Familien mit Migrationshintergrund weiter und leisten so eine wichtige Unterstützung im Bereich Integration“, so DEB-Mitarbeiterin Julia Eisenrieder, die für die Integrationsprojekte des DEB zuständig ist.
Die Fotos vom Auftakt-Spieltag der Playoffs in Halle gegen Memmingen:
Bad Nauheim installiert Diversity-Beauftragte
Innerhalb des mit der IIHF initiierten Projekts „Hockey is variety“ engagieren sich zahlreiche Vereine in Deutschland, um Kindern mit Migrationshintergrund den Zugang zum Eishockey zu ermöglichen. Zu den Stützpunktvereinen im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ (DOSB) zählt neben dem EHC Straubing nun auch die Nachwuchsabteilung der Roten Teufel Bad Nauheim. Die Roten Teufel sind damit einer der ersten Eishockey-Vereine in Deutschland, die eine Diversity-Beauftragte in der Organisationsstruktur installiert haben. Darüber hinaus sollen weitere Vereine Stützpunktverein des Bundesprogramms werden. Entsprechende Gespräche mit dem DEB laufen.
Weitere Meilensteine des DEB-Programm „Integration im Eishockey“
Die Zusammenarbeit im Rahmen der DEB-Trainerausbildung mit dem Referentenpool des Bayrischen Landessportverband im Rahmen des Projekts „Integration im Eishockey“ wird fortgesetzt. Eine entsprechende Fortbildungsveranstaltung für alle Trainer des DEB findet im September 2019 statt.
Julia Eisenrieder (Projektstelle Integration im Eishockey) und Karl Schwarzenbrunner (Bundestrainer Ausbildung und Wissenschaft) haben an einem Workshop des DOSB im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ teilgenommen. Unter dem Projektnamen „ASPIRE“ haben internationale Sportverbände ihre Best Practices im Bereich Integration vorgestellt und zum übergreifenden Austausch angeregt.
In Baden-Württemberg wurde im Herbst vergangenen Jahres ein vierwöchiges Schnuppertraining für Vorschulkinder umgesetzt. Unter dem Motto „Kleine Helden auf dem Eis“ sind folgende Vereine an der Aktion beteiligt: Freiburg, Ravensburg, Esslingen und Balingen.