Viel Licht, aber auch Schatten bei der DEB-Auswahl während der Vorbereitung / Finalisten werden in der kommenden Woche erwartet / Sperre: Korbinian Holzer muss im ersten Spiel gegen Dänemark noch zuschauen
Am Ende war alles gut. Mit dem 4:3-Sieg bei der Generalprobe gegen Südkorea am Freitag in Odense endete eine fast vier Wochen andauernde Vorbereitungsphase der deutschen Nationalmannschaft auf die 2018 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaf in Herning/Dänemark (4. – 20. Mai 2018). Die Bilanz des Teams von Bundestrainer Marco Sturm: Vier Siege und vier Niederlagen in acht Vergleichen gegen je zwei Mal Russland, die Slowakei, Frankreich sowie den beiden finalen Tests gegen Dänemark und Südkorea.
„Es ist gut, dass wir durch den Sieg im letzten Match mit einem positiven Gefühl in die WM starten können“, sagte Sturm, dessen Team sich gegen den vermeintlichen Außenseiter lange schwergetan hatte und erst am Ende die Partie durch zwei Tore drehen konnte. Für den Bundestrainer die Bestätigung seiner Thesen: „Man hat gesehen, dass wenn man nicht bereit ist, es auf diesem Level schwer wird. Egal, gegen welche Mannschaft.“
Sturm hatte zuvor immer wieder betont, dass er während den Tests nicht so sehr auf die Ergebnisse achten würde. Am gestrigen Freitag allerdings relativierte er lächelnd: „Zum Ende der Vorbereitung zählen die Resultate dann schon ein wenig mehr.“ Wieder einmal glänzte dabei Leon Draisaitl als Vorlagengeber und Vollstrecker. Der NHL-Star kommt nach drei Spielen auf beachtliche sieben Scorerpunkte. Sein Anteil am Spiel der deutschen Mannschaft ist gravierend, birgt allerdings auch die Gefahr, zu leicht berechnend zu sein.
Mit Korbinian Holzer stößt in der kommenden Woche ein weiterer wichtiger Baustein hinzu. Genauso wie der eine oder andere Spieler der DEL-Finalisten. Sturm, der seinen Jungs vor dem Treffen am Dienstag noch drei Nächte zu Hause gestattete, kündigte schon mal an, dass er noch an Feinheiten schleifen muss. „Es gibt noch einiges zu tun, so viel ist sicher.“ Während der Vorbereitung habe es ein Auf- und Ab gegeben. Es gehe in den letzten Einheiten vor dem Turnierstart darum, das Spielsystem noch konsequenter umzusetzen.
Das sieht auch Yasin Ehliz so. Der Nürnberger Stürmer glänzte erneut mit seinen Nebenleuten Leon Draisaitl und Matthias Plachta. Ehliz schafft Räume und ist als Unruheherd in allen Zonen unheimlich agil – mit dem feinen Zusatz, dass er auch noch Tore schießen kann. „Wir müssen vor allen Dingen über 60 Minuten konstanter sein und einfach spielen“, sagte Ehliz in seiner Analyse am Freitag: „Manchmal wollen wir spezielle Sachen machen und das funktioniert dann eben manchmal nicht.“
Neben Holzer, der beim Auftaktmatch noch wegen einer Sperre von der WM 2016 zuschauen muss, wird auch Co-Trainer Geoff Ward in der kommenden Woche bei der Mannschaft erwartet. Weiterhin werden auch Spieler aus München und Berlin erwartet. Sturm setzte sich bereits gestern Abend ans Telefon, um mit seinen Kandidaten über eine Teilnahme zu sprechen. Bis Sonntagabend oder spätestens Montagmorgen soll der endgültige Kader feststehen.