Aufgrund von Turbulenzen in Sotschi traf die Nationalmannschaft erst verspätet am Schwarzen Meer ein
Geschafft: Als der deutsche Tross am gestrigen Montag gegen Mitternacht endlich ins Mannschaftshotel eingecheckt hatte, neigte sich ein unfreiwillig verlängerter Anreisetag seinem Ende entgegen und alle Beteiligten fielen nach einem kurzen Abendessen müde ins Bett. Für den Großteil hatte der Tag bereits um 7 Uhr begonnen, daher fiel es keinem schwer, schnell in den Schlaf zu finden.
Von München und Frankfurt waren die Flieger zunächst in Richtung Moskau gestartet. Die „Reisegruppe München“ traf als erstes in der russischen Hauptstadt ein, um nach rund zwei Stunden Aufenthalt weiter nach Sotschi zu reisen. Zur gleichen Zeit kam die „Reisegruppe Frankfurt“ in Moskau an. Leicht verspätet reiste auch diese zweieinhalb Stunden später weiter. Pünktliche Ankunft in Sotschi? Fehlanzeige. Aufgrund starker Winde musste der Pilot rund 30 Minuten über dem Airport kreisen, um dann letztlich sicher zu landen.
So weit, so gut. Doch noch am Gepäckschalter erfuhr die „Reisegruppe Frankfurt“, dass die zwei Stunden früher losgeflogene „Reisegruppe München“ noch gar nicht in Sotschi angekommen war. Was war passiert? Eben aufgrund der genannten Turbulenzen wurde die erste Maschine kurzfristig ins rund 30 Flugminuten entfernte Krasnodar umgeleitet. Erst nach dortigem Aufenthalt konnten die „Münchener“ sehr verspätet an ihren Zielort weiterreisen. „Alle sind da, auch das Gepäck ist komplett“, lächelte Bundestrainer Marco Sturm den Reisestress weg.
Viele Gelegenheiten, sich über die beschwerliche Anreise Gedanken zu machen, haben die Nationalspieler zumindest am heutigen Dienstag ohnehin nicht. Sturm bittet heute gleich zwei Mal zum Training. Am morgen und am Abend Nachmittag ist jeweils eine rund 90 Minuten andauernde Einheit angesetzt. „Wir haben viele neue Gesichter im Team, daher müssen wir die Jungs schnellstmöglich an das System gewöhnen“, begründete der Bundestrainer die durchaus sinnvolle Maßnahme.
Dass seine Spieler dabei mächtig ins Schwitzen kommen, steht außer Frage. Besonders die Akteure, die bereits seit dem Ende der DEL-Hauptrunde spielfrei sind, müssen ihren kleinen konditionellen Rückstand in den kommenden Tagen wieder aufholen. Zwar trainierten beispielsweise die Spieler aus Düsseldorf unter Regie von DEG-Legende Daniel Kreutzer auf dem Eis an der Brehmstraße. Aber die Belastung und der Rhythmus unterscheidet sich merklich.
Am Mittwoch und Donnerstag sowie an den Spieltagen am Morgen stehen jeweils eine weitere Einheit an, bevor es am Freitag zum ersten von zwei Vergleichen mit Russland kommt. „Da werden wir gleich richtig gefordert werden. Völlig egal, wer beim Gegner auf dem Eis steht“, weiß Bernhard Ebner, dass die beiden Partien eine große Herausforderung sind.
Wie Sturm bereits im Vorfeld der Reise an den Austragungsort der Olympischen Spiele von 2014 betonte, dass er auf die Resultate zunächst nicht so sehr achten würde, sieht auch Ebner die reinen Ergebnisse ohnehin als nicht so zwingend an. „Natürlich wollen wir alle Spiele gewinnen. Hier geht es aber in erster Linie darum, dass wir uns schnell finden und die Neuen integrieren.“