Das Projekt „Integration im Eishockey“ wurde vom Deutschen Eishockey-Bund e.V. (DEB) und der International Ice Hockey Federation (IIHF) initiiert, um aktiv am Integrationsprozess mitzuwirken.
Ab der Saison 2017/18 möchte der DEB gemeinsam mit seinen Vereinen sogenannte Integration Days für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Verhältnissen durchführen. Das Thema Integration ist von zentraler Bedeutung und der Sport bietet seit vielen Jahren eine besonders geeignete Plattform. „Im Eishockey geht es nicht darum welche Sprache gesprochen wird, welcher Herkunft ein Sportler ist oder wie er aussieht. Jeder Aktive wird anhand der messbaren Faktoren Erfolg und Misserfolg bewertet. Jeder Mensch kann er selbst sein und wird auch als genau das betrachtet. Durch die einzigartigen Regeln des Sports wird ein Miteinander unabhängig von Religion und Herkunft ermöglicht“, so Karl Schwarzenbrunner, Leistungssportreferent des DEB.
Zu Beginn des Projekts „Integration im Eishockey“ hat der DEB ein Netzwerk aufgebaut, um das Thema spezifisch betreuen zu können und sich Expertise aus diversen Organisationen zu holen. Das Netzwerk umfasst unter anderem die Integrationsbeauftragten von Bund und Ländern sowie den Programmleitungen des Bundesprogrammes „Integration durch Sport“ im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und diverse Mitglieds- sowie Migrantenorganisationen.
Neben der Entwicklung eines umfangreichen Integrationskonzeptes für die Eishockeyvereine fand im Rahmen der Trainer-A-Ausbildung in Füssen bereits das erste Seminar zum interkulturellen Lernen im Sport statt. Für 2018 ist ein 15 Unterrichtseinheiten umfassendes Seminar geplant, das gleichzeitig auch zur Lizenzverlängerung der DEB-Trainerinnen und DEB-Trainer dient. Ziel ist es, das Thema Integration immer intensiver zu verankern. Darum wird das Projekt „Integration im Eishockey“ auch als weiterer Punkt in das 5-Sterne-Ausbildungsprogramm des DEB aufgenommen. Damit das Integrationsprojekt von Beginn an bestmöglich organisiert ist, wird den Vereinen ein umfangreiches Umsetzungs-Handbuch zur Verfügung gestellt. Dieses enthält neben dem DEB-Integrationskonzept einen allgemeinen
Leitfaden zur Umsetzung eines Integration Days sowie digitale Werbemittel, mehrsprachige Flyer und Poster.
„Da das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen und sozialen Hintergrund ein aktuelles Thema ist, stellt die Integration eine dringende gesellschaftliche Aufgabe dar, zu deren Lösung der organisierte Sport, wie auch der DEB, in allen Teilbereichen seiner Arbeit einen wesentlichen Beitrag leisten kann“, so Schwarzenbrunner.
Julia Eisenrieder, Projektbetreuerin beim DEB, sieht die Dringlichkeit eines nachhaltigen Aufbaus: „Man muss sich die Frage stellen, welche Aspekte berücksichtgt werden müssen, um eine Integration im Eishockey dauerhaft zu gewährleisten. Es reicht nicht nur ein Projekt aufzusetzen und zu hoffen, dass es von alleine läuft.“ Die 27-Jährige geht das Thema dabei äußerst strukturiert an: „Es müssen die bereits bestehenden Strukturen evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden, um Kindern mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Verhältnissen langfristig den Zugang zum Eishockey zu ermöglichen. Außerdem müssen wir die Strukturen so schaffen, dass sie die Vereine in ihrer Arbeit unterstützen und sinnvoll genutzt werden können.“