Team Europe bezwingt Schweden in Overtime / Finalserie gegen Kanada
Die Überraschung ist perfekt: Der vermeintliche Außenseiter Team Europe steht im Finale. Das Team mit den sechs deutschen Akteuren hat sich gestern Abend in einer packenden Partie mit 3:2 nach Verlängerung gegen Schweden durchgesetzt. In der Finalserie (Best-of-Three), die in der Nacht zu Mittwoch beginnt (ab 1.55h live auf SPORT1), wird die Mannschaft um Trainer Ralph Krueger auf Top-Favorit Kanada treffen.
Team Europe startete engagiert und fand von Minute zu Minute immer besser in die Partie. Besonders die slowakischen Mitspieler stachen hervor. Erst war es Marian Gaborik der auf Zuspiel von Nationalspieler Christian Erhoff den Rückstand ausglich, schließlich dann Thomas Tatar, der seine Mannschaft erst mit 2:1 in Führung brachte und dann in Overtime den Gamewinner schoss.
Nicht nur die Offiziellen um DEB- und Team Europe-Präsident Franz Reindl fanden nach dem entscheidenen Tor kein Halten mehr, auch Trainer Ralph Krueger war mehr als begeistert, mahnte jedoch: “Es ich wichtig, dass wir nicht nachlässig werden, immerhin wollen wir Kanada und der ganzen Welt ein spannendes Finale bieten.”
Nach einer überragenden Vorrunde und einem tollen Halbfinale kann die europäische Auswahl mehr als stolz auf sich sein. Immerhin hatte zu Beginn keiner wirklich mit dem zusammengewürfelten Team gerechnet. Acht Nationen repräsentiert das Team Europe, Deutschland ist mit sechs Spielern am meisten vertreten. Neben den beiden Torhütern Thomas Greiss und Philipp Grubauer stehen die beiden Verteidiger Christian Erhoff und Dennis Seidenberg sowie die Stürmer Tobias Rieder und Leon Draisaitl im Aufgebot.
Getreu dem Motto der 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln und Paris “Gemeinsam für 2017” kennt sich Präsident Franz Reindl bestens mit dem Zusammenarbeiten anderer Nationen aus und stand dem Projekt “Team Europe” von Beginn an äußerst positiv gegenüber: „Es ist schlicht sensationell wie sich die Spieler aus acht Nationen in so kurzer Zeit zu einer unglaublich schlagkräftigen Einheit entwickelt haben. Phantastische, exzellente Einzelleistungen und ein hochklassiger Trainerstab machten diesen absolut unerwarteten, die Eishockeywelt überraschenden Finaleinzug möglich. Das Team Rest-Europa hat es geschafft zum Team Europa zu werden und gegen Kanada im Finale anzutreten. Die Jungs sind weiter hungrig und geben einen Vorgeschmack auf die kommende Eishockey WM 2017 in Köln und Paris“.
Coach Krueger, der sich als ehemaliger deutscher Nationalspieler und langjähriger Trainer im europäischen Eishockey bestens auskennt, sieht in diesem Turnier nicht nur die Chance am Ende ganz oben zu stehen, sondern eine Entwicklungsmöglichkeit für die europäischen Randnationen: “Ich freue mich so sehr, dass die Spieler der Randnationen des Eishockeys hier die Möglichkeit haben sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich mit den Besten der Welt zu messen und auf dem Weg ins Finale konkurrenzfähig zu sein. Das ist nicht möglich, wenn diese Spieler bei großen Turnieren alleine auftreten. Ständig kämpfen sie mit ihren Mannschaften um die Relegation oder die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Und besonders freut mich die Tatsache, dass die Teilnahme an diesem wohl bestbesetzten Turnier der Welt eine große Bedeutung für das Eishockey an sich und unsere Entwicklungsnationen im speziellen hat. Ich bin mit der Hoffnung hergekommen, dass ein paar Kinder in den Heimatländern inspiriert werden aufs Eis zu gehen und in zehn, zwölf Jahren großartige NHL-Spieler werden. Und wenn das passiert, wenn ich alt und im Ruhestand bin, dann hoffe ich dass unser toller Auftritt bei diesem Turnier hier dafür mitverantwortlich ist.”