Vor 15 Jahren war Marcel Goc fast so etwas wie ein Exot: Mit 17 Jahren spielte er bereits im Nationalteam, nahm im Jahr 2001 an der Olympia-Qualifikation und an der Weltmeisterschaft teil. „Die Zeiten haben sich geändert“, sagt der mittlerweile 32-Jährige heute. „Früher gab es eine Handvoll junger Spieler im Nationalteam, heute ist es nur noch eine Handvoll älterer. Das ist überhaupt ein Trend: Die Mannschaften werden im Kern jünger. Quer durch alle Ligen und in den Nationalteams.“ Und so gehört der Stürmer mittlerweile zu den erfahrenen Leadern im deutschen Team. Einer, der die jungen Akteure anführen soll.
„Man hat gesehen, dass er Ruhe und Routine ins Team bringt“, sagt Bundestrainer Marco Sturm. Die Rückholaktion kam durchaus überraschend: 2013 trug Goc zuletzt das Nationaltrikot, bestritt zudem in der vergangenen Saison nur sechs Spiele. „Man hat schon gemerkt, dass er noch Steigerungspotenzial hat“, sagt Sturm über den Rückkehrer. „Mit den zwei Verletzungen war das für mich ein schwieriges Jahr“, weiß der Mannheimer selbst. „Das nagt schon an einem und kostet auch mental viel Kraft. Aber jetzt bin ich wieder voll einsatzfähig.“
Im Mai könnte Goc seine achte Weltmeisterschaft bestreiten und wenn man ihn so sprechen hört, dann merkt man, dass er Russland schon jetzt im Blick hat. „Die zwei Spiele in Tschechien haben uns unsere Fehler aufgezeigt. Daran müssen wir arbeiten und als Team bis zur WM noch weiter zusammenwachsen.“ Und dann vermutlich auch mit ihm als Kapitän und Leader der Mannschaft.