Die Meisterschaft der Deutschen Nachwuchs Liga wurde dieses Jahr, wie in allen anderen Nachwuchsaltersklassen des DEBs auch, erstmals im Turniermodus ausgespielt. Vom 20. bis 24. März trafen die sechs qualifizierten Mannschaften im Wellblechpalast in Berlin aufeinander. Mannheim und Köln qualifizierten sich als Erster und Zweiter der Hauptrunde direkt für das Turnier. Die verbleibenden vier Kandidaten wurden zwischen den Plätzen 3-10 in einer Playoff-Runde (Best-Of-Three) ermittelt. Am Ende erspielten sich der Krefelder EV 81, die Eisbären Berlin Juniors, die Düsseldorfer EG und der EC Bad Tölz ihren Startplatz beim Endturnier.
Tag 1, 20. März 2016: Mannheim und Köln gewinnen Eröffnungsspiele
Seiner Favoritenrolle gerecht wurden die Jungadler Mannheim beim 7:3 (1:1/4:1/2:1) gegen den Krefelder EV 81.
Torchancen gab es in der Anfangsphase zunächst keine, erst ab Mitte des Anfangsdrittels kamen beide Teams zu Abschlüssen. Die erste Strafe im Turnier brachte dann auch den ersten Treffer. Mannheims Maurice Keil traf per Nachschuss zum 1:0 für die Jungadler. In eine starke Phase der Mannheimer platzte der Ausgleich der Krefelder durch Peter Balacz-Szabolcs zum 1:1. Mit diesem Unentschieden ging es in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel konnte Krefeld in Person von Tom Schmitz in doppelter Überzahl zum 1:2 erhöhen. Mannheim erhöhte daraufhin das Tempo und kam zwei Minuten später durch Samuel Soramies zum 2:2 Ausgleich. Jetzt drehte Mannheim auf und nutzte drei Überzahlspiele um auf 5:2 wegzuziehen. Calvin Pokorny, Lukas Kälble und Timo Walther trafen bis zur 36. Spielminute für die Jungadler zum Zwischenstand nach dem zweiten Drittel.
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels baute Mannheim seine Führung weiter aus. Julian Napravnik traf nach einem Break zum 6:2. Die Krefelder kämpften weiter und wurden durch Niklas Lahme mit dem Treffer zum 6:3 belohnt. Keine zwei Minuten später stellte Mannheim aber den alten Abstand wieder her; erneut war es Julian Napravnik, der zum 7:3 Endstand traf.
Bis ins Penaltyschießen ging die zweite Partie, Köln bezwang die Eisbären Juniors mit 2:1 (0:0/0:0/1:1).
Beide Teams starteten schwungvoll in die Partie, Berlin wollte den Heimvorteil nutzen und beschäftigte Kölns Abwehr gleich zu Beginn. Dennoch konnten beide Mannschaften kein Kapital aus ihren Chancen machen und so ging es mit einem 0:0 in die erste Pause.
Torlos blieb auch das Mitteldrittel, obwohl beide Teams ihre Drangphasen und einige Chancen hatten.
Im Schlussdrittel kamen beide Teams wieder zu zahlreichen Chancen, doch beide Goalies hielten ihre Farben im Spiel. Erst in der 48. Spielminute durfte das Heimteam endlich jubeln, Lois Spitzner traf für Berlin zur viel umjubelten 1:0 Führung. Das Spiel blieb weiter intensiv. Nur eine Minute später konnte Kölns Lucas Dumont nur noch durch ein Foul gestoppt werden, den fälligen Penalty verwandelte er zum 1:1 Ausgleich. Es gab noch hochkarätige Chancen auf beiden Seiten, doch eine Entscheidung wollte nicht mehr fallen.
So ging es in die Verlängerung. Und auch hier gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo und hatten ihre Möglichkeiten. Doch wie in den vorangegangenen 60 Spielminuten blieben Tore Mangelware.
So musste ein Penaltyschießen als Entscheidung herhalten. Und hier gelang es nur Kölns Nico Kolb seinen Versuch zu verwandeln, der Köln damit den 2:1 Sieg n. P. und damit zwei Punkte sicherte.
Tag 2, 21. März 2016: Löwen, Jungadler und Eisbären im Halbfinale
Glatt mit 6:1 (1:1/3:0/2:0) gewann der EC Bad Tölz gegen den Krefelder EV und sorgte damit für eine Vorentscheidung in der Gruppe A.
Beide Teams taten sich anfangs schwer zu Chancen zu kommen, die ersten hatten die Tölzer, konnten aber nichts Zählbares daraus machen. Und so waren es die Krefelder, die mit ihrer ersten Chance das erste Tor der Partie erzielten. Peter Balacz-Sabolcs traf zum 1:0 für Krefeld. Jetzt nahm das Spiel langsam Fahrt auf und Tölz konnte ausgleichen. Constantin Ontl sorgte für das 1:1 Remis zur Pause.
Tölz kam im zweiten Drittel besser aus der Kabine und nutzte das erste Powerplay des Spiels zum 2:1 Führungstreffer durch Dominik Kolb. Bereits im nächsten Überzahlspiel fünf Minuten später war es erneut Constantin Ontl, der für Tölz zur 3:1 Führung traf. Kurz vor der Pausensirene baute Tölz seine Führung sogar noch auf 4:1 aus, der Torschütze war wiederum Dominik Kolb.
Im letzten Drittel passierte nicht mehr viel. Tölz baute seinen Torvorsprung noch auf 6:1 aus, in der 48. Spielminute traf Josef Reiter zum 5:1. Den Endstand zum 6:1 stellte dann Thomas Gauch vier Minuten vor dem Ende her.
Die Eisbären Juniors gewannen 5:2 (0:0/2:1/3:1) gegen die Düsseldorfer EG und sind damit ebenfalls für das Halbfinale qualifiziert. Die Voraussetzungen für dieses Spiel waren vor vornherein klar. Die Berliner mussten gewinnen, die Düsseldorfer brauchten nur einen Sieg um ins Halbfinale einzuziehen.
Berlin startete schwungvoll ins Spiel und kam gleich zu Beginn zu einer Großchance, die aber ungenutzt blieb. Düsseldorf kam in der Folge immer besser ins Spiel und hatte ebenfalls seine Chancen, ein Tor wollte im Anfangsdrittel aber nicht fallen.
Im zweiten Drittel starteten beide Mannschaften beherzter, dennoch dauerte es bis zur 32. Spielminute, bis ein Treffer fiel. Düsseldorf nutzte eine doppelte Überzahl in Person von Nicolas Strodel zur 1:0 Führung. Berlin steigerte daraufhin den Druck und wurde 4 Minuten später belohnt, Michael Delueg glich für die Eisbären zum 1:1 aus. 2 Minuten vor der Pause gelang den Hausherren sogar die 2:1 Führung. Can Matthäs erzielte den Treffer für Berlin.
Im letzten Drittel bestimmte Berlin weiter das Spiel, die DEG konnte bei ihren Gegenangriffen indes nicht genug Druck aufbauen. 10 Minuten vor dem Ende fiel dann die Vorentscheidung, Vincent Hessler erhöhte für die Eisbären auf 3:1. Den Sack zu machte Berlin 3 Minuten später, als Lois Spitzner mit seinem zweiten Turniertor zum 4:1 abschloss. Kurz darauf traf Daniel Volynec sogar noch zum 5:1 für Berlin. Die DEG versuchte nochmal alles, mehr als der 5:2 Anschlusstreffer durch Nicolas Geitner 14 Sekunden vor Spielschluss sprang aber nicht mehr heraus.
Tag 3, 22. März 2016: Tölz Gruppensieger, Köln vierter Halbfinalist
Im ersten Spiel des Tages gewann der EC Bad Tölz etwas überraschend gegen die Jungadler Mannheim mit 4:1 (2:1/2:0/0:0). Es ging in diesem Spiel um den Gruppensieg und damit um die Ausgangsposition für das Halbfinale am Mittwoch. Qualifiziert waren beide Teams bereits durch die Siege gegen Krefeld.
Mannheim erwischte den etwas besseren Start. Als Mannheim jedoch nach vier Minuten eine Strafzeit kassierte, schlugen die Tölzer in Person von Constantin Ontl zum 1:0 zu. Drei Minuten später, erneut Strafe gegen Mannheim Christoph Kiefersauer hämmerte die Scheibe zum 2:0 für Bad Tölz in die Maschen. Die Antwort der Mannheimer folgte 24 Sekunden später, Sven Schulz verkürzte auf 2:1. Im weiteren Verlauf des Drittels gab es nicht mehr viele Torchancen und so ging es mit diesem Ergebnis in die erste Pause.
Im zweiten Drittel waren gerade einmal 55 Sekunden gespielt, da erhöhte Dominik Kolb im Nachschuss zum 3:1 für die Tölzer Löwen. Die Jungadler taten sich weiter schwer, gegen gut kämpfende Tölzer ihren Rhythmus zu finden. Als Mannheim dann einen guten Angriff nicht erfolgreich abschließen konnte, nutzte wiederum Constantin Ontl das Break 105 Sekunden vor der Pause mit dem Treffer zum 4:1 ab.
Im letzten Drittel versuchte Mannheim zwar zurück ins Spiel zu kommen. Viele Chancen ergaben sich aber nicht mehr und so blieb es beim 4:1 Endstand.
Tölz ist damit Gruppensieger, Mannheim zieht als Zweiter ins Halbfinale ein.
Das zweite Duell des Tages entschied der Kölner EC gegen die Düsseldorfer EG mit 5:1 (2:1/2:0/1:0) für sich und qualifizierten sich damit als letztes Team für das Halbfinale. Die Vorgaben für beide Mannschaften waren klar. Die DEG musste in der regulären Spielzeit gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen; den Kölnern reichte ein Punkt für das Halbfinale und zwei für den Gruppensieg.
Die Kölner starteten beherzt in die Partie und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen. In der dritten Minute konnte Max Pietschmann für Köln die verdiente 1:0 Führung erzielen. Danach verflachte das Spiel ein wenig. Beide Mannschaften hielten zwar das Tempo hoch, aber wirklich gefährliche Situationen blieben aus. Knapp zwei Minuten vor Drittelende konnte der Kölner Robin Palka die Kölner Führung auf 2:0 ausbauen. Mit diesem Zwei-Tore-Vorsprung ging es in die erste Pause.
Das Team aus Düsseldorf kam etwas besser aus der Kabine und setzte die Haie mächtig unter Druck, ein Tor wollte ihnen aber nicht gelingen. Die Kölner nutzten in 31. Minute einen ihrer gefährlichen Gegenangriffe, um eine kleine Vorentscheidung herbeizuführen. Tim Lorenz vollendete zum 3:0. Die DEG ließ sich zwar auch nach diesem erneuten Rückschlag nicht hängen, aber die Kölner bestimmten nun wieder das Spiel. In der 38. Spielminute traf Robin Schütz nach einem Break zum 4:0 für Köln und sorgte dafür für die Entscheidung. 17 Sekunden vor Drittelende konnte die DEG das Ergebnis nochmal auf 4:1 verkürzen, Nicolas Strodel traf zum umjubelten 4:1 Anschluss.
Das Schlussdrittel war von hartem Kampf und viele Strafzeiten geprägt. Die Düsseldorfer versuchten noch einmal heranzukommen, das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Nico Kolb war der Kölner Torschütze zum 5:1 Endstand. So zogen die Kölner als letzte Mannschaft ins Halbfinale ein.
Tag 4, 23. März 2016: Eisbären Juniors und Jungadler Mannheim im Finale
Im ersten Halbfinale setzten sich die Eisbären Juniors gegen den EC Bad Tölz mit 2:1 (1:0/0:0/0:1/1:0) nach Verlängerung durch.
Beide Teams versuchten sofort, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken und gingen von Beginn an ein hohes Tempo. In der 16. Minute brachte Charlie Jahnke die Berliner von der blauen Linie aus mit 1:0 in Führung. Mit dieser knappen Führung für die Juniors ging es dann auch in die erste Pause.
Mit demselben Tempo ging es auch im zweiten Drittel weiter. Und obwohl beide Teams hochkarätige Chancen produzierten, blieb es nach dem 2. Drittel beim 1:0 für die Eisbären.
Das letzte Drittel begannen die Juniors in Unterzahl, aber auch daraus konnten die Tölzer kein Kapital schlagen. Den Tölzern lief nun langsam aber sicher die Zeit weg und sie kämpften nun verbissen um jede Scheibe. Der erlösende Ausgleich für die Tölzer fiel eine Minute vor Drittelende, als Tobias Kirchhofer’s Schuss abgefälscht wurde und so den Weg ins Tor fand.
So sollte die Entscheidung also in der Overtime fallen. Und da war es Leon Gawanke, der die Juniors mit einem Schuss von der blauen Linie zum 2:1 Endstand erlöste.
Der Finalgegner für die Berliner wurde in der Partie Kölner EC vs. Jungadler Mannheim ausgespielt. Die Jungadler konnten mit einem 3:1 (0:1/0:1/1:1) Sieg den Finaleinzug perfekt machen.
Auch im zweiten Spiel ging es gleich kräftig zur Sache, beide Mannschaften wollten von Beginn an Druck auf den Gegenüber machen. Mannheim erwischte dabei den besseren Start, als Maurice Keil nach 138 Sekunden in Überzahl zum 1:0 traf. Mannheim auch danach das spielbestimmende Team, die Kölner versuchten es mit vereinzelten Angriffen, kamen aber nicht wirklich gefährlich vor das von Felix Köllejan gehütete Mannheimer Gehäuse. Und so blieb es bis zur Pause bei dem 0:1 Pausenstand aus Kölner Sicht.
Dasselbe Bild bot sich dann auch zunächst im zweiten Abschnitt, wobei Köln dann durch Mannheimer Strafen ein wenig besser ins Spiel kam. Da die Mannheimer aber geschickt verteidigten, konnten die Junghaie keinen Nutzen daraus ziehen. Aber auch die Mannheimer ließen im weiteren Verlauf Überzahlchancen ungenutzt. So dauerte es bis zur 36. Spielminute, bis die Mannheimer wiederum in Überzahl erneut durch Maurice Keil auf 2:0 erhöhen konnten. Das war auch gleichzeitig der Spielstand nach dem 2. Drittel.
Im letzten Drittel dauerte es bis zur 47. Minute, ehe Köln den Abstand verkürzen und mit dem 2:1 das Spiel wieder spannend machen konnte. Mike Glemser vollendete per Nachschuss. Danach ging es hin und her bis eine Minute vor Schluss, als die Kölner ihren Goalie rausnahmen. Mannheim nutzte seine Chance und traf durch Julian Napravnik per Empty Net Goal zum 1:3 Endstand.
Tag 5, 24. März 2016: Jungadler werden Meister
Ein hochklassiges und bis zum Schluss spannendes Spiel sahen 1280 Zuschauer beim DNL-Finale 2016. Die Jungadler Mannheim gewannen gegen die Eisbären Juniors mit 5:3 (1:0/1:2/3:1).
Die ersten Minuten gehörten den Jungadlern, nach sieben Minuten fanden aber auch die Eisbären ins Spiel. Ein Treffer wollte in der Anfangsphase aber nicht fallen. Es dauerte bis zur 15. Spielminute, ehe ein Team Kapital aus seinen Chancen machen konnte. Die Adler gingen durch ein Tor von Julian Napravnik per Nachschuss mit 1:0 in Führung. Zwar ein glücklicher Treffer zu diesem Zeitpunkt, aber nicht unverdient, die Jungadler waren das aktivere Team im ersten Drittel. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die erste Pause.
Die Eisbären taten im zweiten Drittel mehr als noch in den ersten 20 Minuten und kamen so in Überzahl zum Ausgleich. Charlie Jahnke erzielte das Tor zum 1:1. Es war nun ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es abwechselnd in beide Richtungen ging. Ein Fehlpass sorgte dann für die Führung der Hausherren. Ole Oleff sorgte mit einem Schuss ins kurze Eck für die Berliner 1:2 Führung. Aber die Antwort der Mannheimer ließ nicht lange auf sich warten. Luca Gläser traf per Nachschuss zum 2:2. Mit diesem Ergebnis von 2:2 ging es in die zweite Pause.
Also ging es im letzten Drittel quasi wieder bei Null los. Und wieder konnten die Mannheimer zuerst in Führung gehen. Valentin Kopp kam vor Berlins Torhüter Lucas Hofmann frei zum Schuss und brachte die Scheibe über die Torlinie (43.). Sieben Minuten später war es Raphael Grünholz, der mit einem satten Schuss von der blauen Linie den Ausgleich für die Eisbären Juniors erzielte (50.). Was danach folgte, war Spannung pur. Beide Mannschaften gingen weiter ein sehr hohes Tempo und erspielten sich Möglichkeiten im 30-Sekunden-Takt. Dann war es ein Alleingang von Julian Napravnik, der durch alle Berliner marschierte und 13,6 Sekunden vor dem Ende für die erneute Mannheimer Führung sorgte. Eine Auszeit der Berliner und die Herausnahme von Lucas Hofmann brachten dann nichts mehr. Im Gegenteil, denn nach einem Scheibenverlust der Eisbären und einem Foul an Mannheims Samuel Soramies bekamen die Jungadler sechs Sekunden vor dem Ende sogar noch ein technisches Tor zum 5:3 Endstand zugesprochen.
Die zahlreichen Zuschauer, die an den vier Tagen den Weg in den Berliner Wellblechpalast gefunden hatten, sahen intensive, spannende und faire Spiele, die ihren Höhepunkt in einem Finale fanden, aus dem Mannheim als würdiger Meister hervorging. Alle Mannschaften trugen dazu bei, mit diesem Turnier Werbung für den Eishockeysport zu machen.
Alle Ergebnisse des Turniers finden sie hier.