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Positive Bilanz von allen Seiten

Deutschland Cup auch neben dem Eis ein Erfolg / Marco Sturm lobt das Kollektiv

In der deutschen Kabine herrschte großer Trubel. Nach der Titelverteidigung beim Deutschland Cup, dem siebten Triumph bei der 26. Auflage, zückten die Nationalspieler schnell ihre Smartphones. Hier ein Gruppenfoto, dort ein Schnappschuss mit dem Pokal – jeder wollte sich eine Erinnerung sichern. Die Stimmung hätte ausgelassener kaum sein können. „Das war eine tolle Woche, in der wir eine gute Mischung aus harter Arbeit und Spaß gefunden haben“, bilanzierte Philip Gogulla nach dem 5:2-Sieg im entscheidenden Spiel gegen die USA.

Der Kölner Stürmer zu einem der großen Gewinner in Augsburg. Drei Tore steuerte Gogulla im Turnierverlauf bei. Die Sturmreihe mit „Russland-Legionär“ Felix Schütz und Neuling Brooks Macek aus Iserlohn sorgte offensiv für frischen Wind im deutschen Team. Besonders Macek zahlte das Vertrauen seines Coaches zurück. Marco Sturm hatte den Roosters-Stürmer für viele überraschend in den Kader berufen.

In seiner neuen Umgebung fand sich der 23 Jahre alte Stürmer gleich zurecht. „Am Anfang war ich ein wenig nervös, aber nach zwei, drei Einsätzen lief es dann. Wenn man mit solch starken Jungs zusammen spielt, dann macht es einem die Sache auch leichter“, sagte der Nationalmannschafts-Debütant.

Macek war aber nicht der einzige Spieler, der auf sich aufmerksam machen konnte. Auch Youngster Dominik Kahun bestätigte seine hervorragende Verfassung. Der 20 Jahre alte Stürmer sorgte in der bisherigen DEL-Saison bei seinem Club EHC Red Bull München für Furore. „Für mich war das eine ganz besondere Woche. Im letzten Jahr habe ich beim Deutschland Cup als Zuschauer gesessen. Diesmal mit dabei zu sein und dann noch den Titel zu holen, ist natürlich umso schöner. Das ist schon ein super Erlebnis. Besonders, wenn man dann auch noch mit seinem ersten Länderspieltor zum Sieg beitragen kann“, freute sich der Angreifer am Sonntag.

Bundestrainer Marco Sturm hatte die individuellen Leistungen seiner Schützlinge mit Wohlwollen registriert. Dennoch hob er das Kollektiv hervor. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat sich im Turnierverlauf kontinuierlich gesteigert. Der Lohn war der Titel. Den haben die Jungs sich auch verdient. Aber sie haben nicht nur in den Spielen einen super Job gemacht, sondern sind die ganze Woche voll mitgezogen, waren konzentriert und voller Elan.“

Sturm hob vor allen Dingen den mentalen Aspekt hervor: „Selbst durch die Niederlage gegen die Schweiz  haben sich die Spieler nicht beirren lassen und waren am Samstag gegen die Slowaken voll da. Gegen das Team USA haben wir erneut gut gespielt, waren in vielen Situationen clever und haben nie nachgelassen. Insgesamt kann ich der Mannschaft nur gratulieren. Das war ein erster, richtiger Schritt.“

Bei aller Begeisterung über den Turniersieg blieben die Protagonisten trotzdem auf dem Boden. „Wir haben gut gespielt und haben insgesamt überzeugt, aber wir müssen die Kirche jetzt auch im Dorf lassen“, sagte Kapitän Patrick Reimer und betonte: „Die Woche diente dazu, sich an das neue System gewöhnen und den Coach kennen zu lernen. Wir werden in Zukunft noch viel größere Herausforderungen bekommen.“

Eine Herausforderung war auch die Organisation des Deutschland Cups in Augsburg. Erstmalig wurde das Vier-Nationen-Turnier im Curt-Frenzel-Stadion ausgetragen. Ein voller Erfolg, wie DEB-Präsident Franz Reindl bilanzierte: „Wir haben unabhängig vom Sieg der Nationalmannschaft insgesamt tolle Spiele gesehen und die Fans haben richtig Stimmung gemacht. Augsburg hat sich als sehr guter Gastgeber präsentiert. Mein Dank gilt den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die alle dazu beigetragen haben, dass der Deutschland Cup ein voller Erfolg wurde.“