5:2 im „Endspiel“ gegen Team USA / Sturm: „Die Jungs haben super mitgezogen und das Turnier verdient gewonnen“
Einstand nach Maß für Marco Sturm: Beim Debüt des ehemaligen NHL-Stars als Bundestrainer gewann die Eishockey-Nationalmannschaft die 26. Auflage des Deutschland Cups in Augsburg. Im „Endspiel“ setzte sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. (DEB) gegen Team USA mit 5:2 (3:0, 1:2, 1:0) durch und feierte damit den siebten Sieg in der Geschichte des traditionsreichen Turniers. Dabei profitierte das DEB-Team vom 4:0 der Slowakei gegen die Schweiz unmittelbar zuvor.
„Die Jungs haben super mitgezogen und das Turnier verdient gewonnen“, erklärte Sturm, der aber auch Verbesserungspotenzial sah: „Wir haben uns in einigen Phasen zu sehr hinten rein drängen lassen. Das werden wir bis zur WM noch abstellen.“
Auch in der abschließenden Partie des Turniers setzte Sturm auf das Prinzip „Rotation“. Für Patrick Reimer, Daniel Pietta, Nico Krämmer und Dennis Endras rückten Felix Brückmann (Tor), Jerome Flaake, David Wolf und Bernhard Ebner in den Kader. Beim den Amerikanern liefen mit Steven Zalewski, Drew LeBlanc, Travis Turnbull, Ben Hanowski und Torwart Cal Heeter gleich fünf Profis aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf.
Heeters Arbeitstag war nach einem Sturmlauf der Nationalmannschaft mit drei Treffern in weniger als 14 Minuten im ersten Drittel allerdings schnell beendet. Den Auftakt machte ein sehenswertes Solo von Dominik Kahun über die halbe Eisfläche mit abschließendem Schlenzer in den Winkel. Für Kahun har es zugleich der erste Treffer im Trikot der Nationalmannschaft.
Gerade 27 Sekunden darauf legte Patrick Hager das 2:0 nach. Der Ingolstädter schoss Heeter hinter dem Tor an, von den Schienen des US-Schlussmanns überquerte die Scheibe die Linie. Philip Gogulla mit seinem dritten Turniertreffer per Abstauber erhöhte im Anschluss auf 3:0 für die deutsche Auswahl – und sorgte somit für den Torwartwechsel bei den Gästen.
In einer auch im zweiten Drittel temporeichen Partie schenkten sich beide Kontrahenten nichts und erfreuten die 4.624 Fans im Curt-Frenzel-Stadion mit intensivem Lauf- und Zweikampfspiel. Der neue Mann zwischen den Pfosten des Team USA, Ryan Zapolski, sowie Brückmann boten ihre ganze Klasse auf. Gegen Tim Stapletons abgefälschten Anschlusstreffer war Brückmann machtlos. Eine Traumkombination über Patrick Hager und Jerome Flaake vollendete David Wolf zum 4:1 unter die Latte. Ryan Stoas 4:2 hielt die Spannung für den letzten Abschnitt hoch.
Hier setzten die US-Boys alles auf eine Karte und nahmen bereits fünf Minuten vor Ultimo ihren Torhüter aus dem Kasten. Doch das DEB-Team hielt couragiert dagegen, liess in einer heißen Endphase nichts mehr anbrennen und kam 51 Sekunden vor dem Ende durch David Wolf zum „Emptynetter“ – das 5:2 war perfekt.
Bundestrainer Marco Sturm: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat sich im Turnierverlauf kontinuierlich gesteigert. Der Lohn war der Titel. Den haben die Jungs sich auch verdient. Aber sie haben nicht nur in den Spielen einen super Job gemacht, sondern sind die ganze Woche voll mitgezogen, waren konzentriert und voller Elan. Selbst durch die Niederlage gegen die Schweiz haben sie sich nicht beirren lassen und waren am Samstag gegen die Slowaken voll da. Gegen das Team USA haben wir erneut gut gespielt, waren in vielen Situationen clever und haben nie nachgelassen. Insgesamt kann ich der Mannschaft nur gratulieren. Das war ein erster, richtiger Schritt.“
Marcel Müller (Hamburg Freezers): „Man hat heute wieder gesehen, wie schnell es im Eishockey gehen kann. Trotz unserer vermeintlich hohen Führung konnte man sich nie sicher sein. Man muss einfach das Tempo die ganze Spielzeit über hoch halten. Bei der kleinsten Nachlässigkeit wird man schnell bestraft. Wir haben aber trotzdem eine starke Leistung gezeigt und hatten das ganze Turnier über einen stark aufgelegten Philip Gogulla in unseren Reihen. Es hat sehr viel Spaß gemacht in den letzten Tagen.“
Dominik Kahun (EHC Red Bull München): „Für mich war das eine ganz besondere Woche. Im letzten Jahr habe ich beim Deutschland Cup als Zuschauer gesessen. Diesmal mit dabei zu sein und dann noch den Titel zu holen, ist natürlich umso schöner. Das ist schon ein super Erlebnis. Besonders, wenn man dann auch noch mit seinem ersten Länderspieltor zum Sieg beitragen kann. Schön, dass mein Schuss so gepasst hat.“
Deutschland: Brückmann (Niederberger) – Mo. Müller, Ankert; Ebner, Kohl; Akdag, Daschner; Boyle – Uvira, Hospelt, Pföderl; Gogulla, Schütz, Macek; Ehliz, Hager, Müller; Flaake, Kahun, Wolf
Tore: 1:0 Dominik Kahun (5:22/PP1), 2:0 Patrick Hager (5:49/PP1), 3:0 Philip Gogulla (13:57), 3:1 Tim Stapleton (32:08/PP1), 4:1 David Wolf (34:54), 4:2 Ryan Stoa (38:32/PP1); 5:2 David Wolf (59:11)
Zuschauer: 4.624
Die offizielle Spielstatistik finden Sie hier: http://stats.iihf.com/deb/28/index.html