City-Press

Marco Sturm und sein Bauchgefühl

Zum x-ten Male bewies der Bundestrainer mit seinen Personalentscheidungen ein glückliches Händchen / Niederberger und Eisenschmid die Helden

In Herning lachte am Morgen nach dem Triumph über Finnland die Sonne. Manche Nationalspieler nutzten das fantastische Wetter und verlegten ihr spätes Frühstück kurzerhand auf die hoteleigene Terrasse. Das 3:2 nach Verlängerung vom Vorabend war natürlich das große Thema sowohl unter den Akteuren als auch bei den Verantwortlichen. „Es war mir eine Freude zu sehen, wie das Team mit fortlaufender Spielzeit zusammengewachsen ist“, sagte Bundestrainer Marco Sturm nach dem ersten WM-Sieg seit 25 Jahren über Finnland.

Und in der Tat: Die deutsche Auswahl legte gegen die Skandinavier eines ihrer besten Spiele beim Turnier hin. „Wenn solche Siege gelingen sollen, dann muss alles passen“, sagte Mathias Niederberger. Der Keeper war überraschend als Nummer eins eingesetzt worden – was sich als ein erneut perfekter Schachzug von Marco Sturm erwies. „Das war eine spontane Enstscheidung am Morgen. Wir haben das kurz mit unserem Torwarttrainer diskutiert und dann haben wir so entschieden. Es war ein Bauchgefühl.“ Wieder mal.

„Diese Jungs sind die Zukunft, wir vertrauen ihnen. Es ist gut, dass sie jetzt erstmals WM-Luft schnuppern.“ Daher hat Sturm auch das große Ganze in Blick, als er zum Ergebnis befragt wurde. „Das 3:2 gegen Finnland ist auch wichtig für die Zukunft.“ Was der Bundestrainer meint: Seine Jungs sollen sehen, was alles möglich ist, wenn der Zusammenhalt und die Leistung stimmt.

Markus Eisenschmid war neben Niederberger der gefragteste Mann bei der Medienrunde nach dem Spiel. „Es ist schon ein tolles Gefühl, gegen so eine starke Mannschaft zu gewinnen“, sagte der Siegtorschütze. Björn Krupp freute sich währenddessen über den Puck für sein erstes Länderspieltor. Matthias Plachta hatte ihm das gute Stück gesichert. Möglich, dass Krupp gar nicht der Torschütze war, sondern auch hier Eisenschmid minimal „dran“ war. „Das weiß ich gar nicht, ist auch egal“, lachte Sonnyboy Eisenschmid wie die Sonne in Herning.