Heike Mayer

U16 Frauen Europa-Pokal: Gegen Ungarn um Platz 5

Kampf und Einsatz im Abschlussdrittel sichern 3:0 (1:0; 1:0; 1:0)-Erfolg über Japan. Am Donnerstag spielt die deutsche U16 Frauen-Nationalmannschaft um Platz 5 gegen Ungarn.

Die deutsche Mannschaft begann ihre Zwischenrundenpartie gegen Japan, die überraschend noch hinter Ungarn auf Platz vier in der Gruppe B gerutscht waren, mit viel Druck. Eine deutsche Strafe in der fünften Spielminute brachte die Japanerinnen ins Spiel. Die deutsche Mannschaft konnte sich nur selten befreien, überstand die Unterzahl aber unbeschadet. In der Folge egalisierten sich beide Mannschaften, es gab Chancen auf beiden Seiten, genutzt werden konnte aber keine. In der 15. Spielminute ging die deutsche Mannschaft im Powerplay mit 1:0 in Führung. Luisa Welcke lief mit der Scheibe hinter das Tor und spielte einen Pass auf Ronja Hark, die sich im Rücken der japanischen Verteidigung herangeschlichen hatte und ohne Probleme einschoss. Die Japanerinnen erhöhten kurz vor der Drittelpause den Druck, die deutsche Mannschaft konnte sich nur mit einem unerlaubten Weitschuss befreien, nahm die knappe Führung aber mit in die erste Drittelpause.

Das Tempo zu Beginn des zweiten Abschnitts war hoch. Die deutsche Mannschaft musste sich immer wieder der schnellen Angriffe der laufstarken Japanerinnen erwehren. Eigene Chancen trotz Präsenz im gegnerischen Drittel konnte sich die Mannschaft von Florian Neumayer bis zu diesem Zeitpunkt nicht erarbeiten. In der 25. Spielminute hatte die deutsche Mannschaft dann viel Glück. Sofie Disl war bereits geschlagen, die japanische Stürmerin zielte beim Nachschuss aber entlang der deutschen Torlinie am Tor vorbei. Bei einer der wenigen deutschen Offensivaktionen zur Mitte des Drittels wurde Annabella Sterziks Schuss gerade noch von Japans Torfrau pariert. Danach schaltete Japan einen Gang hoch und schnürte die deutsche Mannschaft mehrere Minuten im eigenen Drittel ein. In diese Druckphase Japans platzte dann der zweite deutsche Treffer. Lilli Welcke nahm Maß und schlug einen Schuss ihrer Schwester Luisa aus der Luft per Direktabnahme zum 2:0 ins Tor. Auf der anderen Seite brachte Disl ihr ganzes Können auf und hielt was auf ihr Tor kam. Knapp drei Minuten vor Drittelende hatte die deutsche Mannschaft dann nochmal die Chance im Powerplay weiter davon zu ziehen. Doch die japanische Abwehr stand stabil und konnte sich immer wieder befreien.

Deutschland konnte sich zu Beginn des Schlussabschnitts mehr Spielanteile erarbeiten und kam durch Jennifer Miller zu einer hochkarätigen Chance. Sie tauchte völlig frei vor der japanischen Torfrau auf, platzierte den Schuss aber nicht genau genug. Japan brachte auf der anderen Seite jede Scheibe Richtung Tor, doch entweder war Disl zur Stelle oder ihre Vorderleute klärten vor einer Gegenspielerin. Dank einer guten kämpferischen Leistung und viel Laufbereitschaft hatte

die deutsche Mannschaft ihre Gegnerinnen bis zum Ende des Spiels unter Kontrolle und setzte durch Pauline Gruchot und Ronja Hark noch eigene Akzente nach vorne. Zweieinhalb Minuten vor Schluss nahm der Gegner die Torfrau zugunsten einer sechsten Feldspielerin vom Eis. Japan kam zwar schnell in die Aufstellung, die deutschen Spielerinnen drängten die scheibenführende Spielerin aber immer nach außen. Eine Minute vor Schluss erarbeitete sich Alina Leveringhaus die Scheibe hinter dem eigenen Tor, machte zwei Schritte und traf von der eigenen Torlinie zum 3:0 Endstand ins verlassene japanische Tor. 


Deutschland: Disl (Uhrmann) – Strompf, König; Lilli Welcke (A), Luisa Welcke, Liang – Raschke (C), Mayer; Bartell, Leveringhaus, Sterzik – Heinz, Kohberg; Miller, Gruchot (A), Hark – Topfmeier, Cyrulies; Willeitner, Maßner, Wallner

Tore: 1:0 Ronja Hark (15:25/PP1), 2:0 Lilli Welcke (34:11), 3:0 Alina Leveringhaus (58:56/EN)

Strafminuten: Deutschland 4 – Japan 4


Tommy Kettner, Frauen-Bundestrainer U18: „Wir haben über 60 Minuten gut gespielt und vor allem im letzten Drittel die Vorgaben sehr gut eingehalten. Gegen einen laufstarken Gegner wie Japan muss man sich zu 100% an das Spielsystem halten, sonst gerät man schnell ins Hintertreffen. Die Mädels haben heute genau das geschafft und ihre Torchancen effektiv genutzt. Eine gute Torwartleistung hat die Mannschaftsleistung abgerundet. Morgen treffen wir im Spiel um Platz 5 auf Ungarn, gegen die wir in der Vergangenheit immer enge Spiele gesehen haben. Wir müssen wieder voll konzentriert agieren und die letzten Energiereserven mobilisieren.“


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